Abhandlung über Heilpflanzen -  Sloane 4016

Abhandlung über Heilpflanzen -  Sloane 4016 – M. Moleiro Editor – Sloane MS 4016 – British Library (London, Vereinigtes Königreich)

Lombardei (Italien) — 1440

Mit realistischen Pflanzendarstellungen auf allen 218 Seiten: Ein Lexikon der mittelalterlichen Heilpflanzen im Besitz des Mediziners und Botanikers Sir Hans Sloane

  1. Diese Pflanzenhandschrift listet jede Heilpflanze des Mittelalters und ihre Begriffe in verschiedenen Sprachen auf

  2. Der Text wird von farbenfrohen und detaillierten Darstellungen von Pflanzen, Tieren und Menschen begleitet

  3. Der Reiz dieses Codex im früheren Besitz des irischen Mediziners und Botanikers Sir Hans Sloane (1660–1753) liegt in den kunstvollen, aber realistischen Darstellungen auf jeder Seite

Abhandlung über Heilpflanzen -  Sloane 4016

Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Abhandlung über Heilpflanzen -  Sloane 4016

Der Tractatus de Herbis, dt. Abhandlung über Heilpflanzen, ist ein polyglottes Lexikon der mittelalterlichen Kräutermedizin, das um 1440 in Italien entstand. Es enthält nahezu alle im Mittelalter gebräuchlichen Heilpflanzen, Mineralien und tierischen Materien mit ihren Bezeichnungen in verschiedenen Sprachen und ist auf jeder Seite mit farbigen Miniaturen versehen, insgesamt fast 500 an der Zahl. Mit den vielsprachigen Bezeichnungen sollte eine Verwechslung der Pflanzen vermieden werden, die aufgrund teils großer lokaler Unterschiede in den Namen recht häufig vorkam. Die Miniaturen sind zwischen die sorgfältig geschriebenen Texte eingefügt und zeichnen sich durch reizvolle Details und eine wunderbare Farbpalette aus leuchtenden, satten Rottönen und subtilen Grüntönen aus. Die Handschrift ist ein prächtiges Zeugnis der italienischen Buchmalerei der Gotik und die Bemühungen um Standardisierung in der mittelalterlichen Medizin.

Abhandlung über Heilpflanzen

Der Codex „Tractatus de Herbis“, eine Abhandlung über Heilpflanzen des Mittelalters, ist einer der legendären Prachtcodices der British Library, der ältesten Bibliothek Englands. Er enthält Beschreibungen über verschiedene heilsame Pflanzen, die im Mittelalter zur Heilung von Krankheiten genutzt wurden. Die ansprechenden Bilder der illuminierten Handschrift machen sie zu einem unvergleichbar reizvollen Werk für jeden Kunstliebhaber. Der stilvolle gotische Buchschmuck lässt den Schluss zu, dass die Handschrift im 15. Jahrhundert in Italien angefertigt wurde.

Pflanzenkunde des Mittelalters

Die mittelalterliche Kultur war geprägt von einer Vielzahl gesellschaftlicher Einflüsse aus der ganzen Welt. Die Medizin des Mittelalters basierte auf Erkenntnissen lateinischer, arabischer, byzantinischer und anderer Gelehrter aus den entlegensten Gebieten der Welt. Diese Erkenntnisse wurden zusammengetragen und in die Weltsprache Griechisch übersetzt, um sie universal zugänglich zu machen. Medizinische Heilmittel wurden meist auf der Basis tierischer Gifte und pflanzlicher oder mineralischer Substanzen hergestellt. Da die Bezeichnungen für Pflanzen weltweit sehr unterschiedlich waren, wurden zur Orientierung bestimmte Pflanzenlexika angefertigt. Diese Lexika enthielten Bilder sämtlicher Heilpflanzen, beschrieben ihre Wirkung und Anwendungsweise und wurden mit ihrer Bezeichnung in sämtlichen gängigen Sprachen aufgelistet. Der vorliegende Codex ist das populärste Werk dieser Art.

Farbenfrohe Gestaltung

Das medizinische Handbuch wurde mit einer Vielzahl farbiger Miniaturen ausgestattet. Die Bilder dienen zum einen zur Identifikation und Unterscheidung der bekannten Pflanzen. Im Falle einer Erkrankung war es sehr wichtig, zur Behandlung der Krankheit das richtige Heilmittel anzuwenden. Außerdem enthielten viele Pflanzen Gifte, die in jenen Zeiten leicht zum Tode führen konnten, da in der mittelalterlichen Medizin noch lange nicht für jedes Gift ein Gegengift bekannt war. Neben dem praktischen Nutzen der Bilder machen diese auch den unvergleichlichen künstlerischen Reiz des Lexikons aus. Die Miniaturen zeigen nicht nur verschiedene Pflanzen, sondern sind auch mit hochwertigen Tier- und Menschendarstellungen geschmückt. Jede Seite des Werkes ist mit einem Bild geschmückt und alle Bilder zeigen eine bunte Palette lebendiger Farben.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Tractatus de Herbis -  Sloane 4016
Tratado de plantas medicinales
Tractatus de Herbis
Sloane Tractatus de Herbis
Umfang / Format
218 Seiten / 38,0 × 26,5 cm
Herkunft
Italien
Datum
1440
Stil
Sprache
Schrift
Gotische Textualis Semiquadrata
Buchschmuck
Alle 218 Seiten illuminiert
Vorbesitzer
Nicholas Joseph Foucault
Hans Sloane

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Abhandlung über Heilpflanzen -  Sloane 4016 – M. Moleiro Editor – Sloane MS 4016 – British Library (London, Vereinigtes Königreich)
M. Moleiro Editor – Barcelona, 2011
Limitierung: 987 Exemplare
Detailbild

Abhandlung über Heilpflanzen – Sloane 4016

Grautier

Esel werden nun schon seit etwa 5000 Jahren als Arbeitstiere eingesetzt und waren äußerst wichtige Lasttiere während des Mittelalters. Sie können sich in Größe und Gewicht stark unterscheiden, so dass kleinere Rassen teils lediglich 80 kg auf die Waage bringen, größere jedoch bis zu 480 kg. Kleriker ritten die bekanntermaßen sturen Tiere oft anstelle von Pferden als Zeichen ihrer Bescheidenheit und Frömmigkeit und ihre Häute wurden häufig zu Pergament für die Buchproduktion verarbeitet.

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Einzelseite

Abhandlung über Heilpflanzen - Sloane 4016

Adler, Baum und Spinne

Oben beginnend sehen wir einen stolzen Adler, der wie auf einem Wappen mit ausgestreckten Flügeln und mit aus dem offenen Schnabel herausragender Zunge posiert. Seine Füße und Krallen sind übertrieben groß, um den Betrachter auf sie aufmerksam zu machen. Darunter befindet sich ein perfekt rundes Spinnennetz mit einem sechsbeinigen Insekt, bei dem es sich entweder um eine Beute der Spinne handelt oder der Künstler hat schlicht zwei Beine der Spinne weggelassen.

Ein lutscherförmiger Baum mit einem langen, schlanken Stamm, höchstwahrscheinlich ein Orangenbaum, nimmt den größten Teil der Seite ein und weist eine feine Vielfalt von Grüntönen auf. Große, ausgeprägte Blätter erscheinen im helleren Gelbgrün der neuen Triebe, während der Rest des Baumes in kräftig-dunklerem Grün gehalten ist. Unten am Stamm wird der Baum so gezeichnet, als ob er in einem Talgrund stünde.

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Faksimile-Editionen

#1 Tratado de plantas medicinales

M. Moleiro Editor – Barcelona, 2011

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: M. Moleiro Editor – Barcelona, 2011
Limitierung: 987 Exemplare
Einband: Geprägtes, dunkelgrünes Leder
Kommentar: 1 Band (218 Seiten) von Alain Touwaide
Sprache: Spanisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
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