Alphabetum Romanum

Alphabetum Romanum – Belser Verlag – Vat. lat. 6852 – Biblioteca Apostolica Vaticana (Vatikanstadt, Vatikanstadt)

Verona (Italien) — 1460

Die Grundlage des modernen Alphabets wie wir es kennen: Symmetrie und Formvollendung in einem kalligrafischen Meisterwerk des italienischen Humanisten Felice Feliciano, geschaffen auf Basis antiker römischer Inschriften

  1. Die Handschrift aus dem 15. Jahrhundert ist von größter Bedeutung für die Geschichte der Schrift

  2. Felice Feliciano (1433–1479) gestaltete das Alphabet aus geometrischen Formen

  3. Die Grundlage für die Schriftart "Felix Titling", die auf modernen Schreibmaschinen und Computertastaturen benützt wird

Alphabetum Romanum

Ausgabe bei uns verfügbar!
Preis Kategorie: €
(unter 1.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Alphabetum Romanum

Das Alphabetum Romanum ist ein Manuskript, das um 1460 von dem italienischen Humanisten Felice Feliciano, einem Kalligrafen, Alchemisten und Kenner der römischen Geschichte, geschaffen wurde. Durch die Verwendung von Epigrammen wurden 25 Buchstaben des Alphabets mit Hilfe geometrischer Formen rekonstruiert, um symmetrische, perfekte Buchstaben zu schaffen. Der kolorierte Codex ist ein historisch bedeutendes Werk und hatte großen Einfluss auf die Geschichte der Schrift, denn Felicianos Alphabet ist die Grundlage für die Schriftart "Felix Titling", die von der amerikanischen Firma Monotype für Schreibmaschinen und Computer entworfen wurde. Sie stammt aus der Zeit, die der Einführung des Buchdrucks in Italien unmittelbar vorausging, und hatte somit einen tiefgreifenden Einfluss auf die von den frühen italienischen Druckern verwendeten Schriftbilder.

Das Alphabetum Romanum

Um 1460 entstand in Italien ein Codex, der für die Geschichte der Schrift von großer Bedeutung war. Das Alphabetum Romanum war die erste handschriftliche Abhandlung, in der das Alphabet anhand von römischen Inschriften nachkonstruiert wurde. Mithilfe von geometrischen Formen, genauer gesagt von Kreisen und Quadraten, wurden die Großbuchstaben des römischen Alphabets korrekt wiedergegeben.

Der Universalgelehrte Feliciano

Verfasst wurde die Schrift von Felice Feliciano, einem italienischen Kalligraphen, Alchemisten und Experten für römische Geschichte. Feliciano wurde um 1433 in Verona geboren und starb 1479 in Rom, kurz nachdem die Erfindung des Buchdrucks Italien erreichte. Sein Alphabet ist die Grundlage für die Schriftart „Felix Titling“, die von der amerikanischen Firma Monotype für Schreibmaschinen und Computertastaturen programmiert wurde.

Bedeutende Studien zur Schrift

Feliciano stellte 25 Buchstaben des Alphabets dar. Jeder Buchstabe befindet sich innerhalb eines Kreises, welcher von einem Quadrat umrahmt ist. Mit diesen geometrischen Hilfslinien erreichte er Symmetrie und Formvollendung. Die handschriftlichen Buchstaben sind verschieden koloriert. Unterhalb jedes Schriftzeichens befindet sich ein kleiner Textausschnitt in roter Farbe, der Studien und Erklärungen Felicianos enthält. Die historisch bedeutende Originalausgabe befindet sich heute in derApostolischen Bibliothek des Vatikans.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Alphabetum Romanum des Felice Feliciano
Alphabetum Romanum of Felice Feliciano
Umfang / Format
42 Seiten / 18,0 × 12,5 cm
Herkunft
Italien
Datum
1460
Buchschmuck
Alle Buchstaben des Alphabets kunstvoll kalligraphiert
Inhalt
25 Majuskeln des lateinischen Alphabets mit Anweisungen zu ihrer korrekten Ausführung; Rezepte für farbige Tinte, lateinisches Gedicht von Paolo Ramusio
Künstler / Schule

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Alphabetum Romanum – Belser Verlag – Vat. lat. 6852 – Biblioteca Apostolica Vaticana (Vatikanstadt, Vatikanstadt)
Belser Verlag – Zürich, 1985
Detailbild

Alphabetum Romanum

Der Buchstabe "A"

Obwohl es sich vordergründig um eine Abhandlung über die Kunst des geschriebenen Wortes handelt, ist Felicianos Werk auch eine Übung in Geometrie, z. B. hat dieses wunderschön ausgeführte große "A" die Form eines gleichschenkligen Dreiecks. Es ist eine Schande, dass ein übereifriger Archivar der Bibliotheca Apostolica Vaticana, nachdem diese prächtige Schrift offenbar einen Wasserschaden überlebt hatte, den Stempel der Bibliothek direkt zwischen den Schenkeln des Buchstabens anbrachte statt nach einer diskreteren Stelle am Seitenrand zu suchen.

Alphabetum Romanum – Belser Verlag – Vat. lat. 6852 – Biblioteca Apostolica Vaticana (Vatikanstadt, Vatikanstadt)
Einzelseite

Alphabetum Romanum

Der Buchstabe "S"

Meisterhaft gezeichnet über Paolo Ramusios Epigramm, einer kurzen und satirischen Aussage, steht auf dieser Seite Felice Felicianos meisterhafte Darstellung des Buchstabens "S", die auf alten römischen Epigraphen oder Steininschriften basiert. Die verwirrende Ähnlichkeit zwischen den beiden Wörtern rührt daher, dass in der griechischen und römischen Antike Epigramme oft in Stein gemeißelt wurden und somit auch Inschriften waren.

Wie der Rest der perfekten Buchstaben in diesem historischen und einflussreichen Traktat, auf dem unser modernes Alphabet basiert, wurde diese unglaublich symmetrische Initiale "S" durch den Einsatz von Geometrie und Zeichenwerkzeugen geschaffen. Die Verwendung von Schattierungen lässt die rote Initiale erhaben erscheinen, als ob sie in der Art eines klassischen Reliefs geschnitzt wäre.

Alphabetum Romanum – Belser Verlag – Vat. lat. 6852 – Biblioteca Apostolica Vaticana (Vatikanstadt, Vatikanstadt)
Faksimile-Editionen

#1 Felice Feliciano. Alphabetum Romanum

Belser Verlag – Zürich, 1985

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Belser Verlag – Zürich, 1985
Einband: Marmorpapier
Kommentar: 1 Band von Giovanni Mardersteig
Sprache: Deutsch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar!
Preis Kategorie: €
(unter 1.000€)
Das könnte Sie auch interessieren:
Reiner Musterbuch – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Cod. Vindob. 507 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Reiner Musterbuch
Kloster von Rein (Österreich) – Erste Hälfte des 13. Jahrhunderts

Inspirierte, prägte und lehrte Generationen von Künstlern: Das älteste erhaltene mittelalterliche Skizzenbuch mit Alltagsszenen, Tierdarstellungen und prächtigen Initialen, entstanden in der Zisterzienserabtei Rein

Erfahren Sie mehr
Musterbuch des Giovannino de Grassi – Faksimile Verlag – ms. VII. 14 – Biblioteca Civica "Angelo Mai" (Bergamo, Italien)
Musterbuch des Giovannino de Grassi
Mailand (Italien) – 1390er

Geschaffen vom Hauptvertreter des "Weichen Stils" in Italien und Inspiration für zahlreiche Künstlerkollegen: Giovannino de’ Grassis faszinierende Studien zur Darstellung von Mensch und Tier

Erfahren Sie mehr
Wiener Musterbuch – Müller & Schindler – KK 5003/5004 – Kunsthistorisches Museum (Wien, Österreich)
Wiener Musterbuch
Tschechische Republik / Österreich – 1410–1420

Wundersame Tierstudien und beeindruckende Porträtköpfe in einem Unikat der Kunstgeschichte: 56 feine Silberstiftzeichnungen eines Meisters des Internationalen Stils auf kleinen, klappbaren Holztafeln

Erfahren Sie mehr
Kalligraphiebuch – Faksimile Verlag – Ms. 20 (86. MV. 527) – Getty Museum (Los Angeles, USA)
Kalligraphiebuch
Wien (Österreich) – 1561–1562 und 1591–1596

Geschaffen vom kaiserlichen Hofkallipgraphen für Kaiser Ferdinand I. und später von einem Buchmaler vollendet: Ein wunderschön gestalteter Überblick über die Raffinesse der Kalligraphie der nördlichen Renaissance

Erfahren Sie mehr
Das Kalligraphiebuch der Maria von Burgund – Quaternio Verlag Luzern – Ms. II 845 – Bibliothèque Royale de Belgique (Brüssel, Belgien)
Das Kalligraphiebuch der Maria von Burgund
Belgien – Um 1550

Eine Lesefibel für Maria von Burgund: Mächtige gotische Initialen als Einladung an die Tochter Karls des Kühnen, beim Lesenlernen jede Menge spannende Figuren, interessante Tiere und geheimnisvolle Gesichter zu entdecken

Erfahren Sie mehr
Lesenswerte Blog-Artikel
Filterauswahl
Verlag