Beatus von Liébana - Berliner Codex

Beatus von Liébana - Berliner Codex – Millennium Liber – Ms. Theol. lat. fol. 561 – Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz (Berlin, Deutschland)

Italien — Frühes 12. Jahrhundert

Als italienische Beatus-Handschrift eine wahre Rarität: Einzigartige Federzeichnungen mit Johannes als Autor der Apokalypse in jeder Miniatur versteckt

  1. Anders als die meisten Beatus-Manuskripten wurde dieser Codex in Mittelitalien geschaffen

  2. Die wunderbaren Federzeichnungen folgen dabei nicht der typischen Ikonographie der Beatus-Handschriften

  3. Johannes als Autor der Apokalypse ist in jeder Szene dargestellt

Beatus von Liébana - Berliner Codex

Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Beatus von Liébana - Berliner Codex

Der sogenannte Berliner Beatus ist ein außergewöhnliches Exemplar der großartigen Beatus-Tradition. Mit seinem ungewöhnlichen Bilderschmuck, der nicht der sonst üblichen Ikonographie der Beatus-Illustrationen folgt, nimmt der Berliner Codex eine Sonderstellung ein. Anders als die meisten Beatus-Handschriften ist dieser Codex außerdem nicht in Nordspanien, sondern wahrscheinlich in Mittelitalien entstanden. Die herrlichen Federzeichnungen, die den Apokalypse-Kommentar des Beatus von Liébana im Berliner Codex illustrieren, runden den Status der Handschrift als außergewöhnliches Stück Kunstgeschichte formvollendet ab!

Beatus von Liébana – Berliner Codex

Der sogenannte Berliner Beatus ist ein außergewöhnliches Exemplar der großartigen Beatus-Tradition. Mit seinem ungewöhnlichen Bilderschmuck, der nicht der sonst üblichen Ikonographie der Beatus-Illustrationen folgt, nimmt der Berliner Codex eine Sonderstellung ein. Anders als die meisten Beatus-Handschriften ist dieser Codex außerdem nicht in Nordspanien, sondern wahrscheinlich in Mittelitalien entstanden. Die herrlichen Federzeichnungen, die den Apokalypse-Kommentar des Beatus von Liébana im Berliner Codex illustrieren, runden den Status der Handschrift als außergewöhnliches Stück Kunstgeschichte formvollendet ab!

Die bedeutende Beatus-Tradition

Der Mönch und Theologe Beatus von Liébana legte gegen Ende des 8. Jahrhunderts mit seinem Hauptwerk den Grundstein für eine beeindruckende Tradition der Buchmalerei: die berühmten nordspanischen Beatus-Handschriften des 10. bis 13. Jahrhunderts. Der erklärende Kommentar zur Offenbarung des Johannes in zwölf Büchern bot den Buchmalern ungeahnte Möglichkeiten, ihre Phantasie auf Pergament zu bannen. Die großformatigen und überreich bildlich ausgestatteten Beatus-Handschriften zählen zu den Hauptwerken der Buchkunst des Früh- und Hochmittelalters!

Ein italienischer Beatus-Codex

Ms. Theol. lat. Fol. 561 der Berliner Staatsbibliothek ist bekannt als sogenannter Berliner Beatus. Der Codex mit 196 Seiten im Format von 30 x 19,5 cm ist vermutlich in Mittelitalien im ersten Viertel des 12. Jahrhunderts entstanden. In der Forschung wird die Benediktinerabtei von Farfa als möglicher Entstehungsort diskutiert. Dies stellt eine erste Besonderheit des Berliner Codex dar: er ist nicht – wie die meisten Beatus-Handschriften - in Nordspanien entstanden! Vermutlich blieb die Handschrift über Jahrhunderte hinweg in Italien und wurde im 19. Jahrhundert schließlich aus der Mailänder Sammlung des Carlo Morbio nach Berlin verkauft.

Die einzigartigen Illustrationen

Eine Sonderstellung unter den Beatus-Handschriften nimmt der Berliner Beatus auch wegen einer zweiten Besonderheit ein: der ungewöhnliche Bilderschmuck der Handschrift folgt nicht der sonst üblichen Tradition der Beatus-Illustrationen. Mehrere Miniaturisten, die an der Arbeit beteiligt waren, fanden ihre eigene Bildsprache, um die Wunder und Phantasien der Apokalypse zu illustrieren. 55 feine Federzeichnungen, zum Teil gelb, braun und rot laviert, eine Ranken- und eine Tierinitiale und rote Schrift verleihen dem Berliner Codex seine besondere Aura. Die Miniaturen zeigen unter anderem Johannes auf Patmos, verschiedene apokalyptische Erscheinungen, das Öffnen der Siegel und die apokalyptischen Reiter. Johannes als Autor der biblischen Erzählung ist in jeder Szene versteckt.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Beatus of Liébana - Berlin Codex
Beato de Liébana - Códice de Berlin
Berlin-Codex
Codice de Berlino
Umfang / Format
196 Seiten / 30,0 × 19,5 cm
Herkunft
Italien
Datum
Frühes 12. Jahrhundert
Stil
Sprache
Buchschmuck
55 Federzeichnungen, mit Rot, Ocker und Gelbtönen geschmückt
Künstler / Schule
Vorbesitzer
Bibliothek des Carlo Morbios in Mailand

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Beatus von Liébana - Berliner Codex – Millennium Liber – Ms. Theol. lat. fol. 561 – Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz (Berlin, Deutschland)
Millennium Liber – Madrid, 2011
Limitierung: 995 Exemplare
Detailbild

Beatus von Liébana - Berliner Codex

Die fünfte Posaune

Die Posaune des Engels öffnet eine bodenlose Grube, aus der Rauch kommt, um die Sonne zu verdunkeln, und Heuschrecken, um die Menschheit zu plagen. „Und die Heuschrecken sehen aus wie Rosse, die zur Schlacht gerüstet sind; auf ihren Köpfen tragen sie etwas, das gold schimmernden Kränzen gleicht, und ihre Gesichter sind wie Gesichter von Menschen, ihr Haar ist wie Frauenhaar, ihr Gebiss wie ein Löwengebiss, ihre Brust wie ein eiserner Panzer; und das Rauschen ihrer Flügel ist wie das Dröhnen von Wagen, von vielen Pferden, die sich in die Schlacht stürzen.“ (Apk 9, 7-9)

Beatus von Liébana - Berliner Codex – Millennium Liber – Ms. Theol. lat. fol. 561 – Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz (Berlin, Deutschland)
Einzelseite

Beatus von Liébana – Berliner Codex

Die dritte Posaune

„Der dritte Engel blies seine Posaune. Da fiel ein großer Stern vom Himmel; er loderte wie eine Fackel und fiel auf ein Drittel der Flüsse und auf die Quellen. Der Name des Sterns ist Wermut. Ein Drittel des Wassers wurde bitter und viele Menschen starben durch das Wasser, weil es bitter geworden war.“(Offb 8,10–11)

Abgesehen von der Tatsache, dass dies eines von lediglich drei Beatus-Manuskripten ist, die nicht aus Spanien stammen, bricht dieses norditalienische Exemplar aus dem 12. Jahrhundert auch künstlerisch mit der spanischen Tradition. Statt einer überwältigenden Palette kräftiger, lebendiger Farben werden Gelb, Rot und Braun nur sparsam verwendet. Während viele Beatus-Manuskripte ihre Miniaturen in einem Verzeichnis präsentieren, werden sie hier in den Text eingefügt.

Beatus von Liébana - Berliner Codex – Millennium Liber – Ms. Theol. lat. fol. 561 – Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz (Berlin, Deutschland)
Faksimile-Editionen

#1 Beato de Liébana - Códice de Berlin

Millennium Liber – Madrid, 2011

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Millennium Liber – Madrid, 2011
Limitierung: 995 Exemplare
Einband: Leder über Holzdeckeln
Kommentar: 1 Band
Sprache: Spanisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
Das könnte Sie auch interessieren:
Beatus von Liébana - Codex San Pedro de Cardena – M. Moleiro Editor – Museo Arqueológico Nacional (Madrid, Spanien) / Francisco de Zabálburu y Basabe Library (Madrid, Spanien) / Museu Diocesà (Gerona, Spanien) / Metropolitan Museum of Art, The Clo
Beatus von Liébana - Codex San Pedro de Cardeña
Skriptorium des Klosters von San Pedro de Cardeña (Burgos, Spanien) – Zwischen 1175 und 1185

Die bildgewaltige Brücke zwischen Romanik und Gotik: Eine faszinierende Beatus-Handschrift mit 51 goldverzierten Miniaturen von zwei wahren Meistern ihres jeweiligen Stils und heute in vier Teilen über zwei Kontinente verstreut

Erfahren Sie mehr
Beatus von Liébana - Codex Corsini – Siloé, arte y bibliofilia – Cors. 369 (40 E. 6) – Biblioteca dell'Accademia Nazionale dei Lincei e Corsiniana (Rom, Italien)
Beatus von Liébana - Codex Corsini
Kloster von Sahagún (Léon, Spanien) – 1151–1200

Miniaturen von eindringlicher Schönheit: Die in mancher Hinsicht vielleicht interessanteste der 27 bis heute erhaltenen gebliebenen Beatus-Handschriften

Erfahren Sie mehr
Beatus von Liébana - Genfer Codex – Siloé, arte y bibliofilia – ms. lat. 357 – Bibliothèque de Genève (Genf, Schweiz)
Beatus von Liébana - Genfer Codex
Wohl Abtei von Montecassino (Italien) – Spätes 11. und frühes 12. Jahrhundert

Eine erst 2007 in Genf wiederentdeckte Rarität aus Italien: Die mit 65 eindringlichen Miniaturen prachtvoll illuminierte Beatus-Handschrift aus der berühmten Abtei von Montecassino

Erfahren Sie mehr
Beatus von Liébana - Codex von Lorvao – Patrimonio Ediciones – Cod. 160 – Arquivo Nacional da Torre do Tombo (Lisabon, Portugal)
Beatus von Liébana - Codex von Lorvao
Saint Mamede Kloster von Lorvao (Portugal) – 1189

Apokalyptische Bilder im ältesten erhaltenen Exemplar portugiesischer Buchmalerei: Eine einzigartige frühe Beatus-Handschrift mit 88 großen und bemerkenswert kolorierten Miniaturen

Erfahren Sie mehr
Beatus von Liébana - Codex von Manchester – Patrimonio Ediciones – Ms. Lat. 8 – John Rylands Library (Manchester, Vereinigtes Königreich)
Beatus von Liébana - Codex von Manchester
Wohl Kastilien (Spanien) – 12. Jahrhundert

Mit 123 ganzseitigen Miniaturen im romanisch-byzantinischen Stil: Beatus-Handschrift mit epischen Szenen wie der Sintflut, geschmückt mit Gold und Silber

Erfahren Sie mehr
Beatus von Liébana - Codex von Silos – M. Moleiro Editor – Add. Ms 11695 – British Library (London, Vereinigtes Königreich)
Beatus von Liébana - Codex von Silos
Skriptorium vom Kloster von Santo Domingo de Silos (Spanien) – 18. April 1091 – 30. Juni 1109

Vom Bruder Napoleons 1820 an die British Library verkauft: Eine faszinierende Beatus-Handschrift mit über 100 vergoldeten Miniaturen, an deren Vollendung 20 Jahre lang gearbeitet wurde

Erfahren Sie mehr
Lesenswerte Blog-Artikel
Filterauswahl
Verlag