Beatus von Liébana - Codex San Andrés de Arroyo

Beatus von Liébana - Codex San Andrés de Arroyo – M. Moleiro Editor – Nouv. acq. lat. 2290 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)

Skriptorium des Klosters von San Pedro de Cardeña (Burgos, Spanien) — Ca. 1220

Ein beispielloses Bildprogramm für König Ferdinand III. von Kastilien: Eine der letzten und gleichzeitig schönsten Beatus-Handschriften mit 69 gold- und silbergeschmückten Miniaturen aus dem Kloster San Pedro de Carden͂a

  1. Eines der letzten Beatus-Manuskripte, das auch eines der einzigartigsten ikonographischen Programme enthält

  2. Geschaffen ca. 1220 für König Ferdinand III. von Kastilien (ca. 1200–1252) im Kloster San Pedro de Carden͂a

  3. 69 mit Gold und Silber verzierte Miniaturen machen das Werk zu einer der schönsten Beatus-Handschriften überhaupt

Beatus von Liébana - Codex San Andrés de Arroyo

Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Beatus von Liébana - Codex San Andrés de Arroyo

Der Codex San Andrés de Arroyo ist der jüngste Codex aus der Reihe der Beatus-Handschriften über die Apokalypse. Das Werk entstand etwa 1220 im Skriptorium eines Klosters in der Umgebung der spanischen Stadt Burgos. Seine farbigen Miniaturen reich mit Blattgold und Silber ausgestattet. Die Miniaturen sind im Stil gotischer Buchmalerei gehalten.

Beatus von Liébana - Der Codex San Andrés de Arroya

Die Offenbarung des Johannes, welche auch als Apokalypse bekannt ist, ist das letzte Buch des Neuen Testaments. Die Geschichte vom Ende der Welt, vom Tag des Jüngsten Gerichts, von der Höllenfahrt aller Sünder übt seit Jahrhunderten große Faszination auf Christen aller Länder aus. Ein spanischer Mönch namens Beatus verfasste einen Kommentar zu diesem Buch der Bibel, welcher über mehrere Jahrhunderte hinweg rezipiert wurde. Der Codex San Andrés de Arroya ist eine späte Ausgabe der Handschriften des Beatus. Das Werk entstand zu Beginn des 13. Jahrhunderts und ist mit seinen 69 gold- und silbergeschmückten Miniaturen eine besonders schön illustrierte Ausgabe.

Wer war Beatus?

Beatus von Liébana war ein Mönch und Theologe, der dem Kloster San Martin de Turieno im Tal von Liébana im heutigen Spanien angehörte. Bekannt ist der Mönch vor allem durch sein Hauptwerk, einen Kommentar zur biblischen Apokalypse in zwölf Büchern. Diese zwölf Handschriften entstanden etwa um 776 und werden heute als die Beatus-Schriftenreihe bezeichnet. Die zwölf Bücher wurden in unzähligen Handschriften rezipiert, von denen viele bis heute erhalten sind. Die meisten Beatus-Handschriften entstanden zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert in Nordspanien. Auch nach dieser Blütezeit wurden noch einige Beatus-Handschriften produziert. Der Codex San Andrés de Arroya ist einer davon.

Eine späte Rezeption

Der Codex San Andrés entstand etwa im Jahre 1220 im Kloster San Pedro de Carden͂a in Spanien. Er wurde von König Ferdinand III. von Kastilien in Auftrag gegeben. Der Arroyo-Codex ist die jüngste der Beatus-Handschriften und enthält ein einzigartiges Bildprogramm. Ein Bild des Werkes zeigt eine Menschenmasse am Tag des Weltgerichtes. Die Menge wird angeführt von einem Königspaar und zieht durch die Miniatur in den Höllenschlund. Dieser Bildtypus wurde beim Bau gotischer Kirchenportale verwendet. Mit dem fulminanten Arroya-Codex endet die Jahrhunderte alte Tradition der Beatus-Schriften.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Beatus of Liébana - San Andrés de Arroyo Codex
Arroyo Beatus - San Andrés de Arroyo Monastery Codex
Beato de Liébana, códice del Monasterio de San Andrés de Arroyo, Palencia
Beatus von Arroyo - Codex des Klosters San Andrés de Arroyo
Beato di Arroyo - Bibliothèque nationale de France, Parigi
Béatus de Arroyo - Codex du Monastère de San Andrés de Arroyo
Beato de Arroyo - Códice do Mosteiro de San Andrés de Arroyo
Umfang / Format
334 Seiten / 45,7 × 30,0 cm
Herkunft
Spanien
Datum
Ca. 1220
Stil
Sprache
Buchschmuck
69 Miniaturen mit Blattgold und -silber
Auftraggeber
König Ferdinand III., "der Heilige" (1199–1252)

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Beatus von Liébana - Codex San Andrés de Arroyo – M. Moleiro Editor – Nouv. acq. lat. 2290 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)
M. Moleiro Editor – Barcelona, 1999
Limitierung: 987 Exemplare
Detailbild

Beatus von Liébana - Codex San Andrés de Arroyo

Der Höllenschlund

Während des Jüngsten Gerichts werden die Seligen von den Verdammten getrennt, die in den Feuersee geworfen werden. Dieser wird hier mit dem Höllenschlund verbunden. In der angelsächsischen Kunst taucht der Höllenschlund erstmals gegen 800 auf, wobei er seinen Ursprung in der heidnischen nordischen Religion hat, bevor er christianisiert wurde und unter den Künstlern des Mittelalters und der Renaissance zu einer beliebten Vorstellung vom Eingang der Hölle wurde. Hier sehen wir Dämonen, die eine Gruppe von Menschen in die Flammen drängen, während andere gefoltert und auf einem mit Klingen bedeckten Rad zerstückelt werden.

Beatus von Liébana - Codex San Andrés de Arroyo – M. Moleiro Editor – Nouv. acq. lat. 2290 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)
Einzelseite

Beatus von Liébana - San Andrés de Arroyo Codex

Vision des Lammes auf dem Berg Zion

"Und ich sah und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion und bei ihm waren hundertvierundvierzigtausend; auf ihrer Stirn trugen sie seinen Namen und den Namen seines Vaters geschrieben. Und sie sangen ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier Lebewesen und vor den Ältesten. Aber niemand konnte das Lied lernen außer den hundertvierundvierzigtausend, die von der Erde weg freigekauft sind. (Offb 14,1.3)

Die Künstler des 12. Jahrhunderts stellen die 144 000 mit Kronen dar und lassen sie etwas spielen, das einer Geige oder einem ähnlichen Saiteninstrument ähnelt. Die vier Lebewesen, die wie Engel mit Tierköpfen erscheinen (außer dem geflügelten Mann natürlich), werden über goldenen Sonnen und silbernen Monden und den zahlreichen Ältesten dargestellt.

Beatus von Liébana - Codex San Andrés de Arroyo – M. Moleiro Editor – Nouv. acq. lat. 2290 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)
Faksimile-Editionen

#1 Beato de Liébana, códice del Monasterio de San Andrés de Arroyo, Palencia

M. Moleiro Editor – Barcelona, 1999

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: M. Moleiro Editor – Barcelona, 1999
Limitierung: 987 Exemplare
Einband: Beiges Leder
Kommentar: 1 Band (388 Seiten) von Miguel C. Vivancos, Dulce Ocón, Carmen Bernis und Carlos Mirunda
Sprache: Spanisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
Das könnte Sie auch interessieren:
Beatus von Liébana - Berliner Codex – Millennium Liber – Ms. Theol. lat. fol. 561 – Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz (Berlin, Deutschland)
Beatus von Liébana - Berliner Codex
Italien – Frühes 12. Jahrhundert

Als italienische Beatus-Handschrift eine wahre Rarität: Einzigartige Federzeichnungen mit Johannes als Autor der Apokalypse in jeder Miniatur versteckt

Erfahren Sie mehr
Beatus von Liébana - Codex San Pedro de Cardena – M. Moleiro Editor – Museo Arqueológico Nacional (Madrid, Spanien) / Francisco de Zabálburu y Basabe Library (Madrid, Spanien) / Museu Diocesà (Gerona, Spanien) / Metropolitan Museum of Art, The Clo
Beatus von Liébana - Codex San Pedro de Cardeña
Skriptorium des Klosters von San Pedro de Cardeña (Burgos, Spanien) – Zwischen 1175 und 1185

Die bildgewaltige Brücke zwischen Romanik und Gotik: Eine faszinierende Beatus-Handschrift mit 51 goldverzierten Miniaturen von zwei wahren Meistern ihres jeweiligen Stils und heute in vier Teilen über zwei Kontinente verstreut

Erfahren Sie mehr
Beatus von Liébana - Codex Corsini – Siloé, arte y bibliofilia – Cors. 369 (40 E. 6) – Biblioteca dell'Accademia Nazionale dei Lincei e Corsiniana (Rom, Italien)
Beatus von Liébana - Codex Corsini
Kloster von Sahagún (Léon, Spanien) – 1151–1200

Miniaturen von eindringlicher Schönheit: Die in mancher Hinsicht vielleicht interessanteste der 27 bis heute erhaltenen gebliebenen Beatus-Handschriften

Erfahren Sie mehr
Beatus von Liébana - Codex las Huelgas – Scriptorium – MS M.429 – Morgan Library & Museum (New York, USA)
Beatus von Liébana - Codex las Huelgas
Kloster von Las Huelgas, Burgos (Spanien) – 1220

Die letzte und gleichzeitig größte Handschrift der berühmten spanischen Beatus-Tradition: Über 100 gotische, teils doppelseitige Miniaturen, geschaffen für die Tochter König Alfons III. von Kastilien

Erfahren Sie mehr
Beatus von Liébana - Codex von Lorvao – Patrimonio Ediciones – Cod. 160 – Arquivo Nacional da Torre do Tombo (Lisabon, Portugal)
Beatus von Liébana - Codex von Lorvao
Saint Mamede Kloster von Lorvao (Portugal) – 1189

Apokalyptische Bilder im ältesten erhaltenen Exemplar portugiesischer Buchmalerei: Eine einzigartige frühe Beatus-Handschrift mit 88 großen und bemerkenswert kolorierten Miniaturen

Erfahren Sie mehr
Beatus von Liébana - Turiner Codex – Testimonio Compañía Editorial – Ms.J.II.I (Lat.93) – Biblioteca Nazionale Universitaria di Torino (Turin, Italien)
Beatus von Liébana - Turiner Codex
Kathedrale von Gerona (Gerona, Spanien) – 12. Jahrhundert

Der berühmte Girona-Codex in neuem Gewand: Die Überführung der einzigartigen Bilderwelt der mozarabischen Handschrift in den romanischen Stil des 12. Jahrunderts als besonderes Zeugnis der faszinirenden Beatus-Tradition

Erfahren Sie mehr
Lesenswerte Blog-Artikel
Filterauswahl
Verlag