Chorbuch von Eton

Chorbuch von Eton – DIAMM – Ms 178 – Eton College Library (Eton, Vereinigtes Königreich)

Eton (Vereinigtes Königreich) — 1490–1502

Die größte Sammlung lateinischer Chortradition des vorreformatorischen Englands: Eine wertvolle Musikhandschrift mit 64 mittelalterlichen Kompositionen, entstanden am berühmten Eton-College

  1. Diese Handschrift stellt die größte Sammlung der lateinischen Chortradition im vorreformatorischen England dar

  2. Die wertvolle Musikhandschrift entstand wahrscheinlich zwischen 1490 und 1501 am Eton College

  3. Es sind 24 Komponisten aufgeführt, darunter Robert Wylkynson, John Browne, Gilbert Banastre und William Cornysne

Chorbuch von Eton

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Preis Kategorie: €
(unter 1.000€)
  1. Beschreibung
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  3. Einzelseite
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Beschreibung
Chorbuch von Eton

In England entstand zwischen 1490 und 1501 am Eton College eine der größten Ansammlungen von lateinischen Chorwerken, die die Reformation in England überlebt haben. Das Chorbuch von Eton enthält auf 260 erhaltenen Seiten 64 Kompositionen, zu denen neun Magnifikate, eine Passion und 54 Motetten gehören, die vor allem am Abend nach dem Gebet zu Ehren der Jungfrau Maria gesungen wurden. Stücke von 24 Komponisten versammelt das kulturelle Artefakt, wobei der Engländer John Browne (1453-ca. 1500) am häufigsten vertreten ist. Über die ganze Handschrift verteilt lassen sich reizende Initialen finden, die das ansonsten schlichte Chorbuch aufwerten.

Das Chorbuch von Eton

Das Chorbuch von Eton ist ein bedeutendes Stück der englischen Chortradition vor der Kirchenreform Henrichs VIII. Von den ursprünglichen 428 Seiten sind heute noch 260 erhalten, die geistliche englische Vokalmusik versammeln. Zu den 64 erhaltenen Kompositionen gehören neun Magnifikate, die im Stundengebet gesungen werden, eine Passion, bei der es sich um eine Vertonung des biblischen Passionstextes handelt sowie 54 Motetten unter denen man seit dem 13. Jahrhundert mehrstimmige Vokalmusik versteht. Vor allem am Abend sang man Motetten nach dem Gebet zu Ehren der Jungfrau Maria. Das wertvolle Musikmanuskript entstand wohl zwischen 1490 und 1501 im College von Eton, das eine wohltätige Gründung von Heinrich VI. war. Dekorative Initialen erstrecken sich über die gesamte Handschrift und verleihen ihr einen prachtvollen Charakter.

Musikmanuskript von besonderer Bedeutung

Gleich aus zweierlei Hinsicht ist das Stundenbuch von Eton von besonderer Bedeutung. Zum Einen ist es als ein kulturelles Artefakt anzusehen und zum Anderen ist es eine Quelle der Chorpolyphonie Englands, die im späten 15. Jahrhundert und frühen 16. Jahrhundert komponiert wurde. Neben dem Lambeth/Arundel Chorbuch und dem Caius Chorbuch enthält es zudem die größte Ansammlung von lateinischen Chorwerken, die die Reformation England überlebt hat. Der Großteil der Kompositionen lässt sich sogar nur in dieser Handschrift finden.

Eine lange Liste Beteiligter

Mit stolzen 24 Namen ist die Liste der Komponisten, die in dem Chorbuch von Eton vertreten sind, außerordentlich lang. Viele von ihnen standen in enger Verbindung mit dem Eton College. So auch Robert Wylkynson (ca. 1450–1515), der ab 1500 Chorleiter des Colleges war. Mit den meisten Stücken ist der Engländer John Browne (1453-ca. 1500) vertreten, dessen Musik sich durch seine ungewöhnlich langen Melodien auszeichnete. Weiterhin sind Kompositionen von Gilbert Banastre, William Cornysne, Richard Davy, Robert Fayrfax, Richard Hygons, Walter Lambe und vielen anderen in dem erstklassigen Musikmanuskript enthalten.

Kodikologie

Alternativ-Titel
The Eton Choirbook
Eton Choirbook
Umfang / Format
264 Seiten / 59,5 × 42,5 cm
Datum
1490–1502
Sprache
Buchschmuck
Zahlreiche Zierinitialen
Inhalt
54 Motetten, 9 Magnificats, 1 Passion

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Chorbuch von Eton – DIAMM – Ms 178 – Eton College Library (Eton, Vereinigtes Königreich)
DIAMM – London, 2010
Detailbild

Chorbuch von Eton

Salve regina, mater misericordiae

Diese der Jungfrau Maria gewidmete Antiphon wurde von Pfingsten bis zum Advent gesungen und war besonders bei den Seeleuten beliebt. Sie ist auch eine der wenigen Kompositionen in diesem historisch bedeutsamen Musikmanuskript, die mit einer goldenen, historisierten Initiale verziert ist. Die hier vorliegende Komposition wurde von Walter Lambe geschrieben, der hier als "Walteus" bezeichnet wird. Die Blattinitiale "P" zeigt das auf einem Buch ruhende Lamm Gottes und eine bärtige Figur mit Heiligenschein, wahrscheinlich den Evangelisten Johannes, da auch ein Adler abgebildet ist.

Chorbuch von Eton – DIAMM – Ms 178 – Eton College Library (Eton, Vereinigtes Königreich)
Einzelseite

Eton Choirbook

"O Maria salvatoris mater"

Eines der wenigen lateinischen liturgischen Manuskripte, die die englische Reformation überlebt haben, beginnt mit einer prächtig verzierten Seite mit historisierten Initialen. Die "O"-Initiale in der oberen linken Ecke der Seite zeigt ein Wappenschild mit der Lilie und den goldenen Löwen des englischen Königswappens. Zwei rot-blaue Initialen sind mit menschlichen Gesichtern verziert.

Dieses Werk stammt aus der Feder von John Browne, der der am stärksten vertretene Autor dieser Handschrift ist. Seine Chormusik zeigt ein hohes Maß an Können und zeichnet sich durch innovative Partituren, falsche Bezüge und ungewöhnlich lange melodische Linien aus. Bemerkenswert ist auch die abwechslungsreiche und ungewöhnliche Vokalbesetzung, wobei in jeder Komposition eine einzigartige Anzahl von Stimmen verwendet wird.

Chorbuch von Eton – DIAMM – Ms 178 – Eton College Library (Eton, Vereinigtes Königreich)
Faksimile-Editionen

#1 The Eton Choirbook

DIAMM – London, 2010

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: DIAMM – London, 2010
Einband: Buckrambindung oder Ledereinband
Kommentar: 1 Band von Magnus Williamson
Sprache: Englisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Das Format des Faksimiles ist reduziert auf ca. 42,6 × 30,6 cm. Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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