Coelum philosophorum seu de Secretis Naturae

Coelum philosophorum seu de Secretis Naturae – Circulo Cientifico – Biblioteca Nacional de España (Madrid, Spanien)

Frankreich — 1525

Ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der Medizin: Die Kunst, Alkohol zu destillieren, kombiniert mit einer Abhandlung ĂŒber die Natur des Universums

  1. Philipp Ulstad war ein NĂŒrnberger Adliger, der zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Freiburg lehrte

  2. Er ist Autor eines bedeutenden Werks in der Geschichte der Destillation, die den Prozess und die GerÀtschaften im Detail beschreibt

  3. Ulstad entwirft auch die Theorie, dass das Universum zwischen der Welt der vier Elemente und dem unverÀnderlichen Himmel aufgeteilt ist

Coelum philosophorum seu de Secretis Naturae

  1. Beschreibung
  2. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Coelum philosophorum seu de Secretis Naturae

Die Nachweise fĂŒr die Nutzung der Destillation reichen Tausende von Jahren zurĂŒck, von den babylonischen ParfĂŒmerien bis zu den römischen Alchemisten. Die Destillation allerdings, wie wir sie heute kennen, gibt es seit dem Mittelalter, als nĂ€mlich arabische Gelehrte eine Substanz schufen, die sie "al-kohl" nannten. Das Verfahren wurde im 9. Jahrhundert von Al-Kindi explizit beschrieben und im 12. Jahrhundert in Europa verbreitet. Der Konsum von Alkohol als Elixier wurde im 14. Jahrhundert populĂ€r, als er als Heilmittel gegen die Pest verschrieben wurde. Die Kunst des Destillierens entwickelte sich zu einer eigenen Wissenschaft weiter, als Hieronymus Brunschwig 1500 das erste Werk veröffentlichte, das sich ausschließlich diesem Thema widmete. Philipp Ulstads Abhandlung ist ein wichtiger Beitrag zur Suche nach dem "Wasser des Lebens", beschreibt den Prozess im Detail und philosophiert ĂŒber seine grĂ¶ĂŸere, kosmische Bedeutung.

Coelum philosophorum seu de Secretis Naturae

Dieses lateinische Werk, dessen Titel sich als „Der Himmel der Philosophen oder die Geheimnisse der Natur“ ins Deutsche ĂŒbersetzen ließe, verfasste der NĂŒrnberger Patrizier Philipp Ulstad, der zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Fribourg in der Schweiz Medizin lehrte und das Werk dort im Jahr 1525 drucken ließ. Bei der Abfassung stĂŒtzte er sich auf das VorlĂ€uferwerk des deutschen Wundarztes, Botanikers und Alchemisten Hieronymus Brunschwig (ca. 1450-ca. 1512), das den Titel Liber de arte distillandi de simplicibus oder „Buch von der Kunst der einfachen Destillation“ trug. Ebenso wie sein VorlĂ€ufer beschĂ€ftigt sich Ulstad mit der Kunst der Destillation und ihren Techniken. Sein Werk gilt als ein Hauptwerk in der Geschichte der Destillation und enthĂ€lt verschiedene Heilmittel fĂŒr Ärzte sowie Rezepte fĂŒr das berĂŒhmte Trinkgold der Alchimisten, das sogenannte„Aurum potabile“. Sein Hauptaugenmerk liegt jedoch auf der Gewinnung des ”Mercurialwassers“ oder „Wassers des Lebens” - Destillatorium ad aqua vitae. Ulstad spezifiziert die verschiedenen Instrumente, die bei der Herstellung von Alkohol zum Einsatz kommen, befasst sich aber auch mit anderen Themen wie der Philosophie der Natur der Zeit. Er unterteilt das Universum in zwei voneinander getrennte Regionen: die Welt der vier Elemente (Wasser, Luft, Erde und Feuer), in der Korruption und Unvollkommenheit herrschen, und den unbestechlichen Himmel. Das durch Destillation gewonnene Aqua vitae (die fĂŒnfmal ausgezogene Kraft eines Stoffes) galt als „Quintessenz“, als fĂŒnftes Element, als angebliche Materie der Himmelskörper. Man nahm an, dieser „FĂŒnftelsaft“ wĂŒrde nach Aufnahme in den menschlichen Körper die unguten KörpersĂ€fte eliminieren, da diese Substanz alle Elemente unter dem Himmel ĂŒbertraf. Bereits die antiken Philosophen arbeiteten an der Herstellung der Quintessenz um das Leben zu stĂ€rken und zu verlĂ€ngern. Heute sind diese Lehren ĂŒberholt, doch entstand durch das Destillationsverfahren beispielsweise Äther, ein FrĂŒhnarkotikum, und destillierter Alkohol dient auch heute noch dazu, medizinische Instrumente zu desinfizieren. Dieses Dokument stellt somit einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung der Medizinwissenschaft dar.


VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Coelum philosophorum seu de Secretis Naturae – Circulo Cientifico – Biblioteca Nacional de España (Madrid, Spanien)
Circulo Cientifico – Madrid, 2003
Limitierung: 999 Exemplare
Faksimile-Editionen

#1 Coelum Philosophorum seu de Secretis Naturae

Circulo Cientifico – Madrid, 2003
Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
Das könnte Sie auch interessieren:
Stundenbuch des Bischofs Fonseca – SiloĂ©, arte y bibliofilia – Real Seminario de San Carlos BorRomo (Saragossa, Spanien)
Stundenbuch des Bischofs Fonseca
Gent oder BrĂŒgge (Belgien) – Um 1500

Mittelalterliches Leben, die Jagd und die Ernte: Eine mit charmanten Szenen geschmĂŒckte Handschrift, geschaffen von unbekannt gebliebenen flĂ€mischen Meistern

Erfahren Sie mehr
Blumenstundenbuch von Simon Bening – Faksimile Verlag – Clm 23637 – Bayerische Staatsbibliothek (MĂŒnchen, Deutschland)
Blumenstundenbuch von Simon Bening
Gent und BrĂŒgge (Belgien) – 1520–1525

Geschaffen von einem der grĂ¶ĂŸten Meister der Renaissance-Buchkunst, faszinierend lebendig und detailreich: Leuchtende Blumen, Insekten und Vögel auf fast jeder Seite dieses flĂ€mischen Meisterwerks von Simon Bening

Erfahren Sie mehr
Lesenswerte Blog-Artikel
Filterauswahl
Verlag