Ein hebräischer Prachtcodex mit wunderschönem Buchschmuck: Das medizinische Standardwerk des persischen Universalgenies Avicenna
Canon Medicinae Avicenna
Italien — Erste Hälfte des 15. Jahrhunderts

Canon Medicinae Avicenna
Italien — Erste Hälfte des 15. Jahrhunderts
Ibn Sina (980–1037), latinisiert Avicenna, war ein persisches Universalgenie: Arzt, Philosoph, Mathematiker, Dichter, Astronom, Musiktheoretiker, Politiker…
Sein medizinisches Standardwerks liegt hier in einem italienischen Manuskript aus dem 15. Jahrhundert in hebräischer Übersetzung vor
Die Miniatren zeigen verschiedene medizinische Behandlungen und Details aus dem Leben des damaligen Italiens

Canon Medicinae Avicenna
Uroskopie
Die Untersuchung des Urins eines Patienten war für den mittelalterlichen Arzt das wichtigste Mittel zur Diagnose, eine Praxis, die als Uroskopie bekannt ist. Medizinische Manuskripte enthielten oft ein "Urinrad" mit ca. 20 farblich geordneten Fläschchen mit einer Erklärung, welche Krankheiten dies verursachen könnten. Die gut gekleideten Patienten dieses Arztes stehen mit ihrer Urinprobe Schlange, um ihre Diagnosen zu hören, die öffentlich bekannt gegeben werden. Der erste Patient in Schwarz mit rotem Hut und Strumpfhose zeigt ob der soeben von ärztlicher Seite erhaltenen Diagnose einen deutlich niedergeschlagenen und besorgten Gesichtsausdruck.
Canon Medicinae Avicenna
- Canon of Medicine
- Kanon der Medizin
Kurzbeschreibung
Abû Ali al Husaya Ibn Sīnā, besser bekannt unter seinem lateinischen Namen Avicenna, war einer der bedeutendsten Mediziner und Gelehrten des Mittelalters. Sein Hauptwerk, der sogenannte Kanon der Medizin, war Jahrhunderte lang ein medizinisches Standardwerk. In Bologna wird bis heute eine besonders wertvolle Ausgabe dieses Meilensteins der Medizingeschichte aufbewahrt: ein prachtvoll ausgestatteter italienischer Codex mit der einzigen vollständig erhaltenen hebräischen Übersetzung des Canon Medicinae!
Canon Medicinae Avicenna
Auf über 1000 Seiten breitet sich hier eine wundervolle historische Welt vor den Augen des Betrachters aus: in leuchtend bunten Malereien werden Themen aus dem Bereich der Anatomie, Medizin, Pharmazie und vieles mehr dargestellt. So findet sich hier unter anderem ein wunderschöner Kalender mit Tierkreiszeichen und typischen Darstellungen aus dem bäuerlichen Jahresablauf, wie sie auch aus Stundenbüchern bekannt sind. Besonders interessant sind jedoch die Darstellungen von medizinischen Behandlungen, eingebettet in zeittypische Szenen vor Architekturkulissen und Landschaften. Zu erwähnen sind hier etwa die Darstellung einer „Apotheke“ oder der Anwendung von heilsamen Bädern.
Avicennas Werk in hebräischer Übersetzung
Diese äußerst qualitätvollen Malereien aus der Schule von Ferrara illustrieren die kostbare Handschrift des Canon Medicinae aus der Universitätsbibliothek von Ferrara. Der Codex entstand in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts in Italien, vermutlich um das Jahr 1440. Was die Handschrift neben der wunderschönen künstlerischen Ausstattung - zehn ganzseitige Miniaturen und 498 Seiten mit Planzen- und Tiermotiven - so besonders macht, ist der Text: die berühmte hebräische Übersetzung des Avicenna-Werkes von Natan ha-Meati aus dem 13. Jahrhundert. Dies ist heute der einzige Codex, der diese Übersetzung komplett enthält!
Der größte Mediziner des Mittelalters
Abû Ali al Husaya Ibn Sīnā (980–1037), genannt Avicenna, gilt als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des gesamten Mittelalters. Er war ein berühmter Arzt und Philosoph aus Persien und wurde durch seine Werke zum berühmtesten Mediziner des gesamten Mittelalters. Dazu trug vor allem sein Hauptwerk bei, der sogenannte Kanon der Medizin. Dieses Werk enthält – in fünf Kapitel unterteilt – Avicennas Erkenntnisse über Anatomie, zur Beschreibung von Krankheiten und ihrer Behandlung und eine äußerst umfangreiche Auflistung von Medikamenten und Hinweise zu ihrer Herstellung.
Ein Standardwerk in einer Luxusausgabe
Dieser Kanon wurde zu dem medizinischen Standardwerk über Jahrhunderte hinweg und beeinflusste zahlreiche Medizinstudenten und Mediziner nicht nur in der berühmten Schule von Salerno. In der hier vorgestellten hebräischen Handschrift des Canon Medicinae des Avicenna wird der Text luxuriös präsentiert, mit Gold und prächtiger Malerei versehen. So gibt uns diese kostbare Bologneser Handschrift heute einen Einblick in dieses faszinierende Werk und präsentiert sich als wunderbares und unschätzbar wertvolles Zeugnis der praktischen Medizin des Mittelalters!
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Canon of Medicine
Kanon der Medizin - Umfang / Format
- 1.064 Seiten / 43,5 × 30,5 cm
- Herkunft
- Italien
- Datum
- Erste Hälfte des 15. Jahrhunderts
- Stil
- Sprache
- Buchschmuck
- 10 ganzseitige Miniaturen und 498 Seiten mit Planzen- und Tiermotiven
- Künstler / Schule
- Autor: Abû Ali al Husaya Ibn Sīnā (Avicenna) (980–1037)

Canon Medicinae Avicenna
Behandlung von Robert II. von der Normandie
Der Legende nach wurde Herzog Robert II. der Normandie während des Ersten Kreuzzuges im Kampf durch einen Giftpfeil verwundet. Die Hauptminiatur zeigt ihn bei seiner Rückkehr, als er in Salerno, der Heimat der ersten medizinischen Fakultät Westeuropas, Halt machte und sich behandeln ließ. Die mittelalterliche süditalienische Metropole galt wegen der dort stattfindenden Anwendung des antik-griechischen und römischen Medizinwissens gepaart mit den Einflüssen der arabischen und jüdischen Medizin als eines der Zentrum der europäischen Gesundheitslehre.
Die Ärzte rieten Robert, das Gift aus seiner Wunde zu saugen, was er jedoch ablehnte, da dies den Tod des Täters bedeuten würde. Seine Frau Sibylla beschloss jedoch, ihr eigenes Leben zu opfern, indem sie eines Nachts das Gift aussaugte. Sie ist die nackte, gekrönte Figur, die in einen Sarg gelegt wird, während Robert, gekrönt und rot gekleidet, den Ärzten für ihre Hilfe vor den Stadttoren dankt.
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Canon Medicinae Avicenna“
Canon Medicinae
- Verlag
- AyN Ediciones – Madrid
- Limitierung
- 995 Exemplare
- Einband
- Leder
- Kommentar
-
1 Band von Biancastela Antonino, Luis Cifuentes, Laura Miani, Lola Ferre und Javier Docampo
Sprachen: Englisch, Spanisch - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband. Seiten dem Original entsprechend randbeschnitten.
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