Schon die Leibärzte Kaiser Neros vertrauten auf diesen Text: Die einzige illuminierte Abschrift der Arbeit von Nikandros aus Kolophon
Theriaka und Alexipharmaka von Karl August Nicander
Paris (Frankreich) — 10. Jahrhundert

Theriaka und Alexipharmaka von Karl August Nicander
Paris (Frankreich) — 10. Jahrhundert
Dies ist die einzige illuminierte Abschrift der Arbeit von Nikandros von Kolophon (gest. um 133 v. Chr.), des griechischen Arztes, Dichters und Grammatikers
Bereits die Leibärzte der römischen Kaiser Nero (37–68) und Trajan (53–117) verließen sich auf dessen Texte
Die Arbeit ist eine Mischung aus medizinischem Wissen und der Mythologie des antiken Griechenlands und kam später in den Besitz des schwedischen Dichters Karl August Nicander (1799–1839)

Theriaka und Alexipharmaka von Karl August Nicander
Autorenporträt
Nicander spaziert gelassen mit einem geschulterten Lagobolon (einem Krummholz für die Jagd auf Hasen und Schlangen) durch einen idyllischen Garten, der bereits von Schlangen befreit wurde. Zahllose feine Pinselstriche kreieren eine idealisierte Szene, die an spätantike Werke erinnert. Die Miniatur wurde jedoch im 10. Jahrhundert geschaffen, zu einer Zeit, als das Byzantinische Reich seine Machstellung im Osten festigen und ausweiten konnte, was eine ‚Renaissance‘ antikisierender Stile hervorbrachte.
Theriaka und Alexipharmaka von Karl August Nicander
- Theriaka and Alexipharmaka by Nicander
- Theriaka y Alexipharmaka de Nicandro
- Theriaka e Alexipharmaka, di Nicandro
- Thêriaka et Alexipharmaka, de Nicandre
- Theriaka e Alexipharmaka, de Nicandro
Kurzbeschreibung
Der Codex „Theriaka und Alexipharmaka“ ist eine illuminierte Handschrift, die zwei Lehrgedichte über die Medizin und über die Behandlung von Vergiftungen des griechischen Arztes Nikandros aus Kolophon vereint. Die Schriften stammen aus dem zweiten Jahrhundert v. Chr. und sind die einzigen, heute noch vollständig überlieferten Werke des Arztes und Dichters. Der Codex ist mit anschaulichen, teils mythologisch angehauchten Miniaturen versehen.
Theriaka und Alexipharmaka
Nikandros aus Kollophon war ein griechischer Arzt, Dichter und Grammatiker. Er lebte im zweiten Jahrhundert v. Chr. und verfasste zahlreiche Lehrgedichte, von denen heute nur noch zwei überliefert sind. Eines von beiden ist die Versammlung „Theriaka“, in welcher es um die Behandlung von Stichen und Bissen giftiger Tiere wie Schlangen und Skorpionen geht. Das zweite überlieferte Werk sind die „Alexipharmaka“, welche von pflanzlichen und tierischen Giften zur Behandlung verschiedener Krankheiten handelt. Beide Lehrgedichte wurden zu einem umfangreichen und atemberaubend schön gestalteten Codex verbunden, der uns heute Aufschluss über das Wissen großer griechischer Gelehrter gibt.
Einprägsam und wirkungsvoll
Nikandros hielt seine Erkenntnisse über die Substanzen der Natur absichtlich in gereimten Versen fest. Durch die Versform machte er die wissenschaftlichen Fakten einprägsam, so dass jeder sie leicht auswendig lernen konnte und im Notfall anwenden konnte. Seine Werke sind übersichtlich gegliedert. Jedem Krankheitsbild, das er kannte, ist ein Abschnitt gewidmet, in welchem die Symptome und die spezifischen Ursachen und Heilmittel dafür geschildert werden. Die Leibärzte der römischen Kaiser Trajan und Nero orientierten sich bei der Behandlung ihrer bedeutenden Patienten an den Erkenntnissen des Nikandros und erweiterten seine pflanzlichen und tierischen Heilformeln durch die Verwendung von Opium und anderen schmerzlindernden und anregenden Substanzen.
Die einzige illustrierte Ausgabe
Ein besonderes Merkmal des Codex Theriaka und Alexipharmaka ist seine anschauliche Illustration. Diese Ausgabe ist das einzige illuminierte Manuskript der Lehrgedichte. 40 der insgesamt 48 Seiten des Werkes enthalten hervorragende Miniaturen aus dem zoologischen und botanischen Bereich. Die Bilder illustrieren die Schilderungen des Lehrgedichtes, sie zeigen die gefährlichen giftigen Tiere, vor denen man sich hüten sollte und verdeutlichen die Behandlungen von Krankheiten mithilfe der verschiedenen natürlichen Substanzen. Dabei spielen einige der Darstellungen mit Einflüssen aus der Mythologie und vermischen so wissenschaftliche Erkenntnisse mit großen griechischen Legenden. Der Codex ist ein wahres Fest der Sinne für jeden Buchliebhaber. Heute befindet sich das kostbare Originalwerk in der französischen Nationalbibliothek in Paris.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Theriaka and Alexipharmaka by Nicander
Theriaka y Alexipharmaka de Nicandro
Theriaka e Alexipharmaka, di Nicandro
Thêriaka et Alexipharmaka, de Nicandre
Theriaka e Alexipharmaka, de Nicandro - Umfang / Format
- 96 Seiten / 16,0 x 12,5 cm
- Herkunft
- Paris (Frankreich)
- Datum
- 10. Jahrhundert
- Epoche
- Stil
- Sprache
- Buchschmuck
- 41 Miniaturen
- Künstler / Schule
- Autor: Nicander von Colophon

Theriaka und Alexipharmaka von Karl August Nicander
Orion, Skorpion und eine Viper, die sich häutet
Obwohl es sich hier angeblich um einen medizinischen Text zur Behandlung von giftigen Bissen und Stichen handelt, führt er mindestens ebenso deutlich vor Augen, wie sehr die antike Medizin auch von der Mythologie beeinflusst war. Über dem Text sind zwei Sternzeichen abgebildet: ein muskulöser Orion und ein Skorpion, so wie sie am Himmel erscheinen. Unten ist eine Viper gerade dabei, sich zu häuten - die obere Körperhälfte ragt aus der alten toten Haut schon heraus.
Im Anschluss an die vorherige Seite beschreibt der Text die Erschaffung des Skorpions durch Artemis, um Orion für seine Fleischlust zu bestrafen. Die klassische Komposition der Seite ist bemerkenswert auf Grund ihres Realismus und zeigt die bewusste Entscheidung, eine Verbindung zwischen Orion und Skorpion herzustellen: Die Zeichnung des Lagobolons, eines für die Jagd verwendeten Knüppels, wiederholt sich in der Krümmung von Skorpions Stachel.
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Theriaka und Alexipharmaka von Karl August Nicander“
Theriaka y Alexipharmaka de Nicandro
- Verlag
- M. Moleiro Editor – Barcelona, 1997
- Limitierung
- 987 Exemplare
- Einband
- Marmorbraunes Leder mit rotem Buchrücken. Im Lederschuber.
- Kommentar
-
1 Band (372 Seiten) von Alain Touwaide, Jean Pierre Angremy, Christian Förstel und Grégoire Aslanoff
Sprache: Spanisch - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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