FlÀmische Apokalypse

FlĂ€mische Apokalypse – M. Moleiro Editor – ms. nĂ©erlandais 3 – BibliothĂšque nationale de France (Paris, Frankreich)

Flandern — 1400–1410

Die eindrucksvolle Weiterentwicklung der berĂŒhmten englischen Apokalypsehandschriften: Die Mystik der Offenbarung in 23 geheimnisvollen ganzseitigen Miniaturen im Übergang von der Gotik zur Renaissance

  1. Die einzigartige Handschrift im gotischen Stil enthÀlt atemberaubende Miniaturen flÀmischer Miniaturisten

  2. Große, ganzseitige Miniaturen brechen mit der Tradition der englischen Apokalypsen der Gotik

  3. Die geheimnisvollen und dennoch realistischen Miniaturen markieren den Übergang von der Kunst der Gotik zur Renaissance

FlÀmische Apokalypse

Ausgabe bei uns verfĂŒgbar!
Preis Kategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
FlÀmische Apokalypse

Das Buch der Offenbarung, im Mittelalter besser bekannt als Apokalypse, war einer der beliebtesten Texte fĂŒr illuminierte Handschriften, da die darin beschriebenen wundersamen, fantastischen und oft erschreckenden Begebenheiten den KĂŒnstlern erlaubten, die Grenzen ihrer Möglichkeiten auszuloten. Die sogenannte FlĂ€mische Apokalypse, die wĂ€hrend der Übergangszeit von der Gotik zur Renaissance zwischen 1400 und 1410 im belgischen Buchmalereizentrum Flandern entstand, befindet sich heute in der französischen Nationalbibliothek. Der anonyme Buchmaler fertigte 23 qualitĂ€tvolle ganzseitige Illuminationen fĂŒr die Handschrift an, die den Betrachter in goldgeschmĂŒckte, visionĂ€re Traumwelten entfĂŒhren. Die großartigen Bildwerke spiegeln einerseits den traditionellen Stil der Apokalypsehandschriften jener Zeit wider, enthalten aber auch einzigartige neue stilistische Merkmale und veranschaulichen kunstvoll die geheimnisvolle AtmosphĂ€re des biblischen Textes.

Die FlÀmische Apokalypse

Die belgische Region Flandern war eine Hochburg mittelalterlicher Buchkunst. Die begehrtesten illuminierten Handschriften stammten aus flĂ€mischen Ateliers und wurden nach ganz Europa exportiert. Die flĂ€mische Apokalypse ist ein Werk der belgischen Schule, das seine Betrachter bis heute in Erstaunen versetzt. Die einzigartige Handschrift im gotischen Stil entstand etwa zwischen 1400 und 1410 und enthĂ€lt atemberaubende Miniaturen, die durch kostbare Blattgoldverzierungen veredelt wurden. Der berĂŒhmte belgische Wissenschaftler und Mystiker Lubertus Hautscilt gilt als geistiger Vater dieser Apokalypse.

Die Gattung der Apokalypsen

Die Offenbarung des Johannes ist das letzte Buch der Bibel und wird auch als Apokalypse bezeichnet. In dieser Bibelgeschichte werden die Visionen des Johannes vom Tag des JĂŒngsten Gerichts und vom Weltende thematisiert. Es wird beschrieben, wie SĂŒnder in der Hölle bestraft werden und rechtschaffene Menschen im Paradies belohnt werden. Die kĂŒnstlerisch hochwertigen Darstellungen in der flĂ€mischen Apokalypse zĂ€hlen zu den großartigsten eschatologischen Bildvisionen des SpĂ€tmittelalters.

Besondere Ikonographie

Die Miniaturen der flĂ€mischen Apokalypse zeugen vom außerordentlichen Talent des anonymen Meisters. Sie sind einerseits im typischen Stil der Apokalypsen-Tradition gehalten, weisen allerdings auch völlig neuartige Merkmale auf. Jede einzelne Miniatur hat einen besonderen, visionĂ€ren Charakter und gibt die mysteriöse AtmosphĂ€re des Textes bildhaft wieder. Die besonderen Merkmale der Miniaturen zeugen von der religiösen Denkweise Flanderns in jener Zeit. Das herausragende Manuskript markiert den Übergang von der Kunst der Gotik zur Renaissance und einen kĂŒnstlerischen Höhepunkt der realistischen Malerei der sĂŒdlichen Niederlande.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Flemish Apocalypse
Apocalipsis Flamenco
Apocalisse Fiamminga
Apocalypse Flamande
Apocalipse Flamengo
Umfang / Format
50 Seiten / 34,0 × 25,0 cm
Herkunft
Belgien
Datum
1400–1410
Stil
Sprache
Buchschmuck
23 ganzseitige Miniaturen mit feinem Goldschmuck

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
FlĂ€mische Apokalypse – M. Moleiro Editor – ms. nĂ©erlandais 3 – BibliothĂšque nationale de France (Paris, Frankreich)
M. Moleiro Editor – Barcelona, 2005
Limitierung: 987 Exemplare
Detailbild

FlÀmische Apokalypse

Die Hure von Babylon

Die Hure von Babylon oder die Große Hure ist eine symbolische weibliche Figur, die ein böses Königreich im Dienste der Bestie reprĂ€sentiert: "Der Geist ergriff mich und der Engel entrĂŒckte mich in die WĂŒste. Dort sah ich eine Frau auf einem scharlachroten Tier sitzen, das ĂŒber und ĂŒber mit gotteslĂ€sterlichen Namen beschrieben war und sieben Köpfe und zehn Hörner hatte. Die Frau war in Purpur und Scharlach gekleidet und mit Gold, Edelsteinen und Perlen geschmĂŒckt. Sie hielt einen goldenen Becher in der Hand, der mit dem abscheulichen Schmutz ihrer Hurerei gefĂŒllt war.“ (Apk 17,3-4)

FlĂ€mische Apokalypse – M. Moleiro Editor – ms. nĂ©erlandais 3 – BibliothĂšque nationale de France (Paris, Frankreich)
Einzelseite

FlÀmische Apokalypse

Menschensohn / Sieben Gemeinden

Mit roter Kapuze und roten Stiefeln ist unten der Steuermann zu sehen, wie er sich wieder von der Insel Patmos abstĂ¶ĂŸt, auf der er geraden Johannes abgesetzt hat. Der legt sich hin, als ihm ein Engel eine leere Schriftrolle bringt, auf die er seine Offenbarung schreiben kann. Die sieben Gemeinden Kleinasiens sind durch gotische Kirchen in einem Halbkreis um Christus herum dargestellt, zu dessen Rechten Johannes kniet.

„
und mitten unter den Leuchtern einen, der wie ein Mensch aussah; er war bekleidet mit einem Gewand, das bis auf die FĂŒĂŸe reichte, und um die Brust trug er einen GĂŒrtel aus Gold. Sein Haupt und seine Haare waren weiß wie weiße Wolle, leuchtend weiß wie Schnee, und seine Augen wie Feuerflammen (
) In seiner Rechten hielt er sieben Sterne und aus seinem Mund kam ein scharfes, zweischneidiges Schwert und sein Gesicht leuchtete wie die machtvoll strahlende Sonne.“(Offb 1, 13–14. 16).

FlĂ€mische Apokalypse – M. Moleiro Editor – ms. nĂ©erlandais 3 – BibliothĂšque nationale de France (Paris, Frankreich)
Faksimile-Editionen

#1 Apocalipsis Flamenco

M. Moleiro Editor – Barcelona, 2005

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: M. Moleiro Editor – Barcelona, 2005
Limitierung: 987 Exemplare
Einband: Dunkelrotes Ziegenleder. Im Lederschuber.
Kommentar: 1 Band (224 Seiten) von Jos Koldeweij, Adrianus Koldewej und Nelly de Hommel-Steenbakkers
Sprache: Englisch / Spanisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfĂŒgbar!
Preis Kategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
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