Liber Bestiarum

Liber Bestiarum – The Folio Society – Ms Bodley 764 – Bodleian Library (Oxford, Vereinigtes Königreich)

Salisbury (Vereinigtes Königreich) — 1243–1260

Eines der schönsten und wertvollsten Bestiarien des Mittelalters: Eindrucksvolle Tierdarstellungen und fantastische Fabelwesen auf leuchtendem Blattgold, eingebettet in ungewöhnliche ornamentale Landschaften

  1. Bestiarien sind Tierdichtungen, die moralisierend tatsächliche oder vermutete Eigenschaften von Tieren und Fabelwesen allegorisch mit der christlichen Heilslehre verbinden

  2. Das Bestiarium aus der Bodleian Library in Oxford gehört zu den schönsten dieses beliebten Genres

  3. Zahlreiche Tiere und Fantasiewesen sind mit Blattgold, filigranen Ornamenten und Initialen versehen

Liber Bestiarum

Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Liber Bestiarum

Das Bestiarium aus der Bodleian Library in Oxford zählt zu den schönsten dieser beliebten Handschriften des 12. und 13. Jahrhunderts. In 135 wunderschönen Miniaturen werden zahlreiche Tiere und Phantasiewesen vorgestellt. Diese sind untypischerweise in wunderschönen Szenen und häufig sogar in der Interaktion mit Menschen dargestellt. Glänzendes Blattgold, filigranes Ornament und wunderschöne Initialen runden den eleganten und wertvollen Eindruck dieser Handschrift ab. Ein unbekannter Meister schuf dieses außergewöhnliche Bestiarium in den Jahren 1243–1260 in Salisbury im Auftrag des Ritters Roger de Mohaut.

Liber Bestiarum

Das Bestiarium aus der Bodleian Library in Oxford zählt zu den schönsten dieser beliebten Handschriften des 12. und 13. Jahrhunderts. In 135 wunderschönen Miniaturen werden zahlreiche Tiere und Phantasiewesen vorgestellt. Diese sind untypischerweise in wunderschönen Szenen und häufig sogar in der Interaktion mit Menschen dargestellt. Glänzendes Blattgold, filigranes Ornament und wunderschöne Initialen runden den eleganten und wertvollen Eindruck dieser Handschrift ab. Ein unbekannter Meister schuf dieses außergewöhnliche Bestiarium in den Jahren 1243–1260 in Salisbury im Auftrag des Ritters Roger de Mohaut.

Nicht nur ein schlichtes Tier-Buch!

Das Manuskript Bodley 764 der Bodleian Library in Oxford ist einer der großen Schätze der Bibliothek. Die Handschrift De animalibus gilt als eines der schönsten Exemplare eines mittelalterlichen Bestiariums. Diese Handschriften waren besonders im England des 12. und 13. Jahrhunderts verbreitet und genossen große Beliebtheit. Bei diesen Bestiarien ging es jedoch nicht nur darum, die Tierwelt in einem zoologischen Standardwerk des Mittelalters darzustellen, sondern vor allem um die Präsentation der Schöpfung Gottes – ein religiöser Aspekt!

Ein kostbarer Auftrag

Das Liber Bestiarum von Oxford ist ein Werk des 13. Jahrhunderts, gefertigt in Salisbury in England in den Jahren 1243–1260. Auftraggeber der kostbaren Handschrift war Roger de Mohaut, ein nobler Ritter. Ein Hinweis auf ihn findet sich in einem Wappen auf der Miniatur des Elephanten. Außerdem gibt es in der Handschrift auch Hinweise auf spätere Besitzer, unter anderem Königin Isabella und vermutlich ihr Enkel, der berühmte John of Gaunt.

Wunderschöne Naturbeobachtungen

Auf 274 Seiten versammelt das Bestiarium von Oxford 135 Miniaturen. Diese sind jeweils wunderschön gerahmt. In den Tierdarstellungen werden Säugetiere, Vögel, Reptilien, Insekten, Fische und Fabelwesen präsentiert. Die Miniaturen zeigen unter anderem einen zotteligen Bären, der sich etwas zu Fressen fängt, ein zahmes Einhorn, einen Adler, der mit breiten Schwingen in einem brennenden Adlerhorst sitzt, oder eine Katze, die auf einen Vogel im Käfig lauert. Jeweils ein Tier ist vor einem schematischen Hintergrund mit floralem Schmuck, stilisierten Bäumen und Natur dargestellt. Oft sind die Tiere auch in ihrer typischen Umgebung oder gar in Interaktion mit dem Menschen gezeigt, eine für Bestiarien ansonsten eher unübliche Darstellung. Dieses Liber Bestiarum ist das Werk eines begabten Miniaturisten, der manche der Tiere, etwa das Krokodil, wohl nie mit eigenen Augen gesehen hat, jedoch trotzdem ein wunderbar realistisches Bild von ihnen gibt!

Kodikologie

Alternativ-Titel
De animalibus
Book of Beasts
Bodleian Bestiary
Umfang / Format
274 Seiten / 29,4 × 19,5 cm
Datum
1243–1260
Stil
Sprache
Schrift
Gotische Textualis Prescissa
Buchschmuck
135 gerahmte Miniaturen, darunter 4 Ganzseiten, von Tieren (Säugetiere, Vögel, Reptilien, Insekten, Fische und Fabelwesen) und Szenen aus dem täglichen, mit Blattgold geschmückt
Inhalt
Ein außergewöhnlich ausgeschmücktes Bestiarium mit moralisierenden Texten
Auftraggeber
Roger de Montalt / Mohaut (um 1200–65)
Vorbesitzer
Isabelle de France, Königin von England (um 1295–1358)
John of Gaunt (1340–99)
Sir Thomas Bodley (1545–1613)

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Liber Bestiarum – The Folio Society – Ms Bodley 764 – Bodleian Library (Oxford, Vereinigtes Königreich)
The Folio Society – London, 2008
Limitierung: 1980 Exemplare
Detailbild

Liber Bestiarum

Eine Ratte sammelt Münzen

Die Bestiarien enthielten nicht nur kraftvolle Tiere wie Löwen oder Fabelwesen wie Drachen, sondern auch kleine Tiere wie die gewöhnliche Ratte. Die negative Assoziation mit Ratten, die in der westlichen Kultur weit verbreitet ist, beruht größtenteils auf ihrer Assoziation mit der Pest, die Europa ab dem 14. Jahrhundert heimsuchte. Bilder von Ratten, die Münzen sammeln, waren jedoch eine gängige mittelalterliche Metapher für ihre Vorratshaltung für den Winter, nicht unähnlich der Botschaft von Äsops Fabel "Die Ameise und der Grashüpfer".

Liber Bestiarum – The Folio Society – Ms Bodley 764 – Bodleian Library (Oxford, Vereinigtes Königreich)
Einzelseite

Liber Bestiarum

Das Aspidochelon

Das legendäre Aspidochelon wird abwechselnd als Wal, Schildkröte oder als Seeungeheuer mit Stacheln auf dem Rücken dargestellt. Unabhängig von seiner Form ist es so gewaltig, dass es fälschlicherweise für eine Insel gehalten wird und so ahnungslose Seefahrer dazu verleitet, auf seinem Rücken anzulanden, und sie dann in die Tiefen des Ozeans hinabzuzieht. In der Tradition der Bestiarien ist es eine moralische Allegorie für den Satan, der diejenigen verführt, die er verschlingen will.

Vor einem Hintergrund aus schimmerndem Blattgold, das mit einem Muster aus Rauten und Blumen gestaltet ist, haben Seeleute ihr Schiff am Rücken des Aspidochelon verankert, das durch Pflanzen getarnt ist. Ein Koch hat "an Land" ein Feuer entfacht, das die Kreatur bald spüren wird, so dass sie abtaucht und ihre Opfer mit sich in die Tiefe zieht.

Liber Bestiarum – The Folio Society – Ms Bodley 764 – Bodleian Library (Oxford, Vereinigtes Königreich)
Faksimile-Editionen

#1 Liber Bestiarum

The Folio Society – London, 2008

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: The Folio Society – London, 2008
Limitierung: 1980 Exemplare
Einband: Feines rotes Ziegenleder mit einer Abbildung aus dem Manuskript auf dem Einband in Farbe und Gold. Traditionelle Bindung mit Lesebändchen und Seiten mit vergoldeten Adges.
Kommentar: 1 Band (282 Seiten) von Christopher de Hamel und Richard Barber
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
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