Sammelhandschrift Diez. B. Sant. 66

Sammelhandschrift Diez. B. Sant. 66 – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Ms. Diez. B Sant. 66 – Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz (Berlin, Deutschland)

Hofschule Karls des Großen, Aachen (Deutschland) — Um 790

Von SchĂŒlern der berĂŒhmten Hofschule in Aachen verfasst: Ein seltener Einblick in die weitreichenende Bildungsreform Kaiser Karls des Großen und in die Grundlagen der karolingischen Buchkunst

  1. Karl der Große (742–814) widmete sich dem Wissen und strebte nach einem Reich wĂŒrdig dem Erbe der Römer

  2. Dieses Kompendium wurde von verschiedenen SchĂŒlern der Hofschule verfasst und gibt einen Einblick in dessen Entwicklung

  3. Der Codex gibt Einblick, mit welchen Themen sich die SchĂŒler beschĂ€ftigten und welche Texte sie lasen

Sammelhandschrift Diez. B. Sant. 66

  1. Beschreibung
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Beschreibung
Sammelhandschrift Diez. B. Sant. 66

„Voll wachsamem Eifer sind wir damit beschĂ€ftigt, die Werkstatt der Wissenschaften wiederherzustellen, die durch die NachlĂ€ssigkeit der Vorfahren beinahe verödet war, und laden durch eigenes Beispiel dazu ein, die freien KĂŒnste zu erlernen.“ So formuliert Karl der Große (742–814) in der Epistola Generalis (Nr. 30) das Kernanliegen der karolingischen Bildungsreform, mit der er an das große geistige Erbe der Römer anknĂŒpfen wollte. Einer ihrer TrĂ€ger unter Alkuin war die so genannte Hofschule in Aachen, in der wundervolle Werke der karolingischen Buchmalerei entstanden wie etwa das Lorscher Evangeliar. Die vorliegende Sammelhandschrift gibt nun einen faszinierenden Einblick in die geistige Entwicklung dieser vielfĂ€ltigen Schule und lĂ€sst die Sorgfalt und den Ehrgeiz ihrer SchĂŒler deutlich werden: was sie beschĂ€ftigte, welche Schriften sie lasen und wie emsig sie schon in frĂŒhkarolingischer Zeit nach Bildung strebten.

Dieser Sammelcodex aus der Staatsbibliothek der Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist ein einzigartiges Dokument aus der Zeit Karls des Großen. Sie wurde von verschiedenen SchĂŒlern der Hofschule geschrieben und gibt beeindruckende Einblicke in die Entwicklung an der Hofschule. Denn sie zeigt, was die SchĂŒler beschĂ€ftigte, welche Schriften sie lasen und wie sie aufgrund ihrer LektĂŒre von den gelesenen Texten zu eigenen Schreibversuchen gelangten.

Wie stark Karl der Große selbst an der Bildung interessiert war, zeigt ein einGedicht des Fiducia, der bekennt, wegen seiner Fehler vom Kaiser selbst einen RĂŒffel erhalten zu haben. Der Reichtum an grammatischen Lehrtexten in diesem Codex zeigt das emsige, aber noch etwas unausgeglichene Bildungsstreben in der frĂŒhkarolingischen Zeit.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Compendium Diez. B. Sant. 66
Grammatici latini et catalogus librorum
Umfang / Format
364 Seiten / 23,5 × 15,5 cm
Herkunft
Deutschland
Datum
Um 790
Sprache

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Sammelhandschrift Diez. B. Sant. 66 – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Ms. Diez. B Sant. 66 – Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz (Berlin, Deutschland)
Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Graz, 1973
Faksimile-Editionen

#1 Sammelhandschrift Diez. B. Sant. 66

Details zur Faksimile-Edition:

Einband: Brauner Leineneinband mit weißem LederrĂŒcken
Kommentar: 1 Band (40 Seiten) von Bernhard Bischoff
Sprache: Deutsch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preis Kategorie: €
(unter 1.000€)
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