Stundenbuch von Guyot Le Peley

Stundenbuch von Guyot Le Peley – Orbis Mediaevalis – Ms. 3901 – Bibliothèque municipale (Troyes, Frankreich)

Frankreich — Spätes 15. Jahrhundert

Jede Seite illuminiert, geschaffen von einem der größten Buchmaler des Mittelalters: Ein erst 2005 in einer Londoner Auktion wiederentdecktes Meisterwerk von Jean Colombe mit ganz- und sogar doppelseitigen Miniaturen

  1. Von Jean Colombe (ca. 1430 - ca. 1493) stammt dieses Meisterwerk, das erst 2005 auf einer Londoner Auktion wiederentdeckt wurde

  2. Die Handschrift enthält ganz- und sogar doppelseitige Miniaturen dieses berßhmten franzÜsischen Buchmalers

  3. Wappen, Notizen und andere Einträge weisen auf eine lange Reihe angesehener Besitzer hin

Stundenbuch von Guyot Le Peley

Ausgabe bei uns verfĂźgbar
Preiskategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Stundenbuch von Guyot Le Peley

Das Stundenbuch des Guyot Le Peley ist ein wunderbares Zeugnis und eines der Hauptwerke der herausragenden Kunst des Jean Colombe, der gegen Ende des 15. Jahrhunderts einer der bedeutendsten Buchmaler Frankreichs war. Auf 300 reich geschmßckten Seiten breitet sich ein Panorama der franzÜsischen Buchmalerei aus, das nicht nur durch seine Quantität und Kostbarkeit, sondern auch mit seiner kßnstlerischen Qualität beeindruckt. Ganzseitige Miniaturen in architektonischen Rahmen erinnern an Tafelbilder und hunderte von kleineren Bildwerken kreieren einen prachtvollen Rahmen fßr die frommen Texte der Handschrift. Jean Colombe schuf dieses spätgotische Meisterwerk im Auftrag von Guyot Le Peley, einem hochrangigen Bßrger aus Troyes. Nachdem die Handschrift in den Jahrhunderten darauf durch die Hände verschiedener Besitzer ging und irgendwann von der Bildfläche verschwand, tauchte es erst im Jahr 2005 bei einer spektakulären Versteigerung von Christie's wieder auf und ist seither im Besitz der Bibliothèque municipale von Troyes.

Stundenbuch von Guyot Le Peley

Das Stundenbuch des Guyot Le Peley präsentiert die herausragende Kunst des Jean Colombe, des bedeutendsten Buchmalers Frankreichs gegen Ende des 15. Jahrhunderts. Auf 300 reich geschmßckten Seiten breitet sich ein Panorama der franzÜsischen Buchmalerei aus, das sowohl in Quantität als auch in seiner Qualität beeindruckt. Fßr Guyot Le Peley, einen hochrangigen Bßrger aus Troyes, fertigte Jean Colombe ein kßnstlerisches Meisterwerk, das erst im Jahr 2005 in einer spektakulären Versteigerung in London wiederentdeckt worden ist. Ein wahres Wunder der Geschichte der Buchmalerei!

Beeindruckende Miniaturen

Jede der 300 Seiten der kostbaren Handschrift ist von wunderschönem Buchschmuck geziert. Die typischen Bestandteile eines Stundenbuchs - ein Kalender am Anfang, dann Auszüge aus den Evangelien, das Marienoffizium, Psalmen, weitere Gebete und religiöse Texte - werden illustriert mit ganz- und sogar doppelseitigen Miniaturen. So wird etwa die Verkündigung auf einer Doppelseite dargestellt. Wunderschöne architektonische Rahmungen umgeben diese ganzseitigen Miniaturen. Zum Teil präsentieren sich die Miniaturen auch selbst in Form von breiten Rahmen, die den Text illustrierend umgeben. Außerdem findet sich eine Vielzahl von Bas-de-page-Miniaturen. Zahlreiche historisierte Initialen runden den vollendeten Gesamteindruck der Handschrift eindrucksvoll ab.

Ein Auftrag an den herausragenden Meister

Das Manuskript 3901 der Bibliothèque municipale von Troyes war der Auftrag von Guyot Le Peley, einem hochrangigen Bürger aus Troyes. Auf der ersten Seite der Handschrift geben Wappen Auskunft über diesen Auftraggeber. Und kein Geringerer als Jean Colombe war der ausführende Künstler! Jean Colombe (aktiv 1463–1493) gilt als der bedeutendste Buchmaler Frankreichs gegen Ende des 15. Jahrhunderts und als der letzte große Meister der Buchmalerei der französischen Gotik. Das Stundenbuch von Le Peley, ein kostbares Kleinod im Format von 13 x 9,5 cm, wird als eines der Hauptwerke des Jean de Colombe gesehen.

Ein Schatz taucht wieder auf

Die Handschrift gibt durch Wappen, Notizen und andere Zeichen im Buch Hinweise auf frühere Besitzer. Zu diesen zählt etwa der italienische Sammler Gaetano Poggiali aus Livorno im 18. Jahrhundert und im 19. Jahrhundert Henri Bordes, ein Schiffs-Besitzer aus Bordeaux. Die Spuren des Stundenbuchs verlieren sich in der Geschichte, bis es schließlich im Jahr 2005 bei Christie's in London versteigert wurde. Diese Entdeckung der Handschrift, die sich zuvor in einer Privatsammlung befunden hatte, war ein Ereignis in der Welt der Buchkunst und der historischen Handschriften!

Kodikologie

Alternativ-Titel
Le Peley Hours
Libro de Horas de Guyot II Le Peley
Stundenbuch des Guyot II Le Peley
Libro de Horas de Lepeley
Book of Hours of Guyot Le Peley
Livre d'Heures de Guyot Le Peley
Hours of Guyot II Le Peley
Umfang / Format
300 Seiten / 13,0 × 9,5 cm
Herkunft
Frankreich
Datum
Spätes 15. Jahrhundert
Stil
Schrift
Kanzleischrift
Buchschmuck
Jede Seite illuminiert: eine doppelseitige und 13 ganzseitige Miniaturen mit architektonischen Rahmen, 24 Kalenderminiaturen, 269 in BĂśgen gestellte kleinere Miniaturen, 283 Bas-de-page-Miniaturen mit alttestamentlichen Szenen, 3 kleine Miniaturen der Evangelisten, 16 historisierte Initialen
Inhalt
Stundengebete nach dem Brauch von Troyes und Rom
Auftraggeber
Guyot II. Le Peley von Troyes
KĂźnstler / Schule
Vorbesitzer
Gaetano Poggiali
Henri Bordes
Henri Gallice

VerfĂźgbare Faksimile-Editionen:
Stundenbuch von Guyot Le Peley – Orbis Mediaevalis – Ms. 3901 – Bibliothèque municipale (Troyes, Frankreich)
Orbis Mediaevalis – Madrid, 2014
Limitierung: 495 Exemplare
Detailbild

Stundenbuch von Guyot Le Peley

Vertreibung aus dem Paradies

In dieser Bas-de-Page-Miniatur fßr ein Kalenderblatt sind Adam und Eva dargestellt, wie sie von einem mit einem Schwert bewaffneten Engel aus dem Garten Eden vertrieben werden, weil sie sich dem ausdrßcklichen Verbot Gottes widersetzt hatten, Frßchte vom Baum der Erkenntnis zu essen. Während sie versuchen, ihre sßndige Nacktheit zu bedecken, drßcken sich die ersten Menschen an Gottes strafendem Diener unter verschiedenen Bäumen vorbei, von denen sie mit Freude hätten essen kÜnnen. Adam ist mit braunen Bart und braunen Haaren dargestellt, während Evas wallendes blondes Haar ßber die Hßfte herabhängt.

Stundenbuch von Guyot Le Peley – Orbis Mediaevalis – Ms. 3901 – Bibliothèque municipale (Troyes, Frankreich)
Einzelseite

Stundenbuch von Guyot Le Peley

Kniender Engel

Dieser kniende Engel, der sich auf der linken Seite einer doppelseitigen Miniatur der Verkßndigung befindet, ist meisterhaft dargestellt, besonders im Hinblick auf seinen kunstvoll stilisierten Faltenwurf. Der Mantel des Engels ist mit Blattgold verziert und von heiligen Worten gesäumt und er trägt ein Diadem mit einem Kreuz. Seine Flßgel sind in einem leuchtenden Blauton gemalt und scheinen vor Goldstaub nur so zu funkeln.

Der Engel kniet vor einer Balustrade, die Arme vor der Brust verschränkt, als Zeichen der Ehrerbietung gegenßber der Jungfrau Maria rechts (nicht im Bild). Im Hintergrund offenbart sich eine märchenhafte Landschaft mit SchlÜssern mit vielen Tßrmen und einer befestigten Brßcke ßber den Fluss. Die hohe Qualität dieser Miniatur entspricht der zeitgenÜssischer Tafelbilder.

Stundenbuch von Guyot Le Peley – Orbis Mediaevalis – Ms. 3901 – Bibliothèque municipale (Troyes, Frankreich)
Faksimile-Editionen

#1 Libro de Horas de Le Peley

Orbis Mediaevalis – Madrid, 2014

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Orbis Mediaevalis – Madrid, 2014
Limitierung: 495 Exemplare
Einband: Goldgeprägtes Leder
Kommentar: 1 Band (180 Seiten) von Christine Seidel und Ebherard KĂśnig
Sprachen: Spanisch, Deutsch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht mÜglicherweise nicht dem ursprßnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband. Ein vorherrschendes Merkmal dieses Manuskripts ist die Verwendung der Perspektive, die eindeutig von der Schule von Siena des Trecento beeinflusst ist. Viele Figuren sind in einem architektonischen Rahmen zu sehen, ein gemeinsames Merkmal der franzÜsischen Miniaturen aus der Zeit des Duc de Berry. Diese Hintergrßnde spielen eine wichtige Rolle in den Werken und sind, ob Landschaften oder abstrakte Kompositionen, sehr kunstvoll. Ihr Detailreichtum ist charakteristisch fßr die besten flämischen Werkstätten: Laut Professor Angulo erreichten die flämischen Kßnstler eine kaum zu ßbertreffende Perfektion bei der Darstellung von Draperien, Metallen, Juwelen, Glas, Leder und anderen Materialien.
Ausgabe bei uns verfĂźgbar
Preiskategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
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