Das 13. Jahrhundert in Europa: Aufbruchsstimmung in Zeiten von Kreuzzügen und Reconquista

Im 9. Teil unserer Jahrhunderte-Reihe sind wir im 13. Jahrhundert angekommen und damit auf dem Höhepunkt des Hochmittelalters, einer Zeit großer Persönlichkeiten, Innovationen und Veränderungen.

Nach einem Überblick über die neuen Errungenschaften dieser Periode sollen die bedeutendsten Personen der katholischen Kirche vorgestellt werden, sowie Einzelheiten zum Ablauf des verhängnisvollen Vierten Kreuzzugs, bevor wir unseren Blick nach Nordwesten lenken. Dort beobachten wir den Rückgang des ehemals großen angevinischen Reichs und die Entwicklungen nach dem Tod des großen Ritterkönigs Richard Löwenherz, darunter die Beschließung der berühmten Magna Charta.

Anschließend geht es in den Süden: Zunächst auf die iberische Halbinsel, wo die Reconquista der christlichen Könige entscheidende Fortschritte macht, und anschließend auf die italienische Halbinsel, wo eine der interessantesten und komplexesten Figuren des 13. Jahrhunderts auf den Plan tritt, der letzte große Stauferkaiser Friedrich II., sowie das Dichtergenie Dante Alighieri.

Abschließend betrachten wir die Bedrohung Europas und des mittleren Ostens durch den Mongolensturm, neue Ansätze in der Politik der Kreuzzüge und schließen mit dem größten europäischen Reisenden des Mittelalters: Marco Polo.

Veranschaulichung anhand einer Beispielseite

Kreuzritterbibel Ludwigs des Heiligen

Buch der Richter: Ehud und Deborah

Die obere Miniatur zeigt Ehud, einen klugen Führer, der sich erhebt, um die Israeliten aus der Gewalt Eglons, des Königs der Moabiter, zu befreien. Rechts sehen wir, wie Ehud bei Eglon eine Privataudienz erhält und die Gelegenheit nutzt, den König zu ermorden. Er entkommt und versammelt die israelitische Armee, um die Moabiter anzugreifen. Die Schlacht wird in den Waffen und Rüstungen des 13. Jahrhunderts dargestellt.

In der unteren Miniatur sehen wir die Prophetin Deborah, wie sie aus dem Seitensattel Barak und die israelitische Armee gegen die Kanaaniter befehligt. Diese sind so panisch, dass sogar ihre Pferde aus dem Rahmen der Miniatur hinausrennen. Diese bedeutungsvolle gotische Handschrift ist voller grausamer Kampfszenen, die mit schimmerndem Blattgold und feinsten Pigmenten geschmückt sind.