Das 12. Jahrhundert
Der 8. Teil unserer Jahrhunderte-Reihe bietet einen Überblick über das epische 12. Jahrhundert, beginnend mit der Entstehung der Kreuzfahrerstaaten in der Levante, dem glücklosen Zweiten Kreuzzug sowie ähnlichen religiös motivierten Kriegen, die in diesen Zeiten in Zentraleuropa und auf der iberischen Halbinsel geführt wurden.
Danach wenden wir uns den Geschehnissen in Italien und dem Heiligen Römischen Reich zu, in deren Zentrum die mythenumrankte, historische Persönlichkeit Kaiser Friedrich I. Barbarossa steht.
Im Anschluss daran betrachten wir die zunehmend verwickelte und schwierige Beziehung zwischen Frankreich und England, bevor wir unseren Blick erneut in den Nahen Osten lenken, wo bereits der Dritte Kreuzzug in vollem Gange ist.
Einige Bemerkungen zu den Ereignissen im Byzantinischen Reich schließen das Jahrhundert ab.
Veranschaulichung anhand einer Beispielseite

Perikopenbuch von St. Peter
Die Beschneidung Jesu
Wie das Lukasevangelium berichtet, wurde Jesus acht Tage nach seiner Geburt gemäß dem jüdischen Gesetz beschnitten. Die Figuren in dieser Szene zeigen den wiederentdeckten Naturalismus der romanischen Kunst, obwohl das Skalpell des Rabbiners unangemessen groß ist. Dies ist eine der wenigen eigenständigen Darstellungen der Beschneidung Jesu vor der Renaissance.
Obwohl die Beschneidung ab dem 10. Jahrhundert ein beliebtes Thema der christlichen Kunst war, war sie typischerweise Teil eines Bildzyklus. Hier führt eine große „P“-Initiale in die Seite ein, eine Gewohnheit, die die romanischen Künstler aus der insularen Buchmalerei übernommen haben. Die Bas-de-page-Miniatur ist offensichtlich von der byzantinischen Kunst beeinflusst, was sich in ihrem glänzenden goldenen Hintergrund und den stark gestikulierenden Figuren zeigt.