Renaissance-Buchmalerei
Eine neue Zeit hielt im 14. Jahrhundert in Florenz ihren Einzug - die Renaissance - eine kulturgeschichtliche Epoche bedeutsamen Umschwungs in Wissenschaft, Kunst und Kultur. Der ihr innewohnende Gedanke der Erneuerung und „Wiedergeburt“ wurde getragen von einer wiederentdeckten Faszination für die antiken Künste und Wissenschaften, von ausgereifteren künstlerischen Arbeitstechniken, von der starken Zunahme der weltlichen Literatur und der Entstehung der empirischen Wissenschaften.
Doch zeitgleich mit diesem intellektuellen Aufblühen erlebte Europa auch einige seiner grausamsten und krisenreichsten Jahrhunderte. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb kam es zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert zu einem nie dagewesenen Ausbruch an künstlerischer und wissenschaftlicher Aktivität. Es war ein Fest des menschlichen Geistes, der Widerstandskraft und der Kreativität, ermöglicht durch das großzügige Mäzenatentum eines Lorenz de’ Medici und eines Federico da Montefeltro.
Die Renaissance brachte zunächst im Süden, um einige Jahrzehnte versetzt dann auch nördlich der Alpen, einige der schönsten Meisterwerke der Kunstgeschichte hervor, deren Anziehungskraft bis heute in der ganzen Welt ungebrochen ist. Dazu zählen zahlreiche prächtig illuminierte Handschriften, mit denen die Geschichte der europäischen Buchmalerei ihr letztes und wohl spektakulärstes Kapitel schrieb.