Atlas des Borso d'Este
Der Atlas des Borso d´Este wurde etwa 1466 von deutschen Humanisten Nikolaus Germanicus angefertigt. Die illuminierte Handschrift ist an den wissenschaftlichen Erkenntnissen des Claudius Ptolemäus orientiert und wurde durch die großen geographischen Erkenntnisse der Renaissance beeinflusst. Neben 27 Weltkarten ist die Schrift durch weitere hochwertige, geographische Darstellungen verziert.
Der Atlas des Borso d´Este
Claudius Ptolemäus war ein griechischer Mathematiker, Geograf, Astronom, Astrologe, Musiktheoretiker und Philosoph. Seine Werke wurden im Mittelalter und in der frühen Neuzeit als wichtigste Datensammlungen und wissenschaftliche Standardwerke gesehen. Seine Kosmographie, eine geographische Abhandlung über die Erde, wurde unzählige Male kopiert und neu bearbeitet. Borso d´Este, Herzog von Modena und einer der mächtigsten Renaissancefürsten, gab um 1466 eine Version der Kosmographie beim deutschen Humanisten Nikolaus Germanicus in Auftrag. Das persönliche Werk ist eines der großen Meisterleistungen der Renaissance und enthält, neben 27 geographischen Karten, zahlreiche wunderschöne Illustrationen.
Ein antikes Vorbild
Im 15. Jahrhundert war die italienische Stadt Florenz das intellektuelle und künstlerische Zentrum Europas. Florentinische Künstlerateliers fertigten zahlreiche atemberaubende Kartenwerke an, die auf den Erkenntnissen des griechischen Gelehrten Claudius Ptolemäus und seiner heliozentrischen Weltsicht beruhten. Die antike Weltsicht wurde mit neuen Entdeckungen der gegenwärtigen Expeditionen aufgearbeitet. Die ersten 27 Weltkarten des Atlas zeigen großflächige Landkarten, während die anderen Darstellungen die Geographie und die typische Lebensweise verschiedener geographischer Regionen illustrieren. Diese Darstellungen werden von lateinischen Textauszügen begleitet.
Wissenschaft und Kunst vereint
Der Atlas des Borso d´Este ist eine der wichtigsten kartographischen Arbeiten der Renaissance und dokumentiert das wissenschaftliche Interesse an der Entdeckung ferner Länder und Kulturen im Mittelalter. Das unglaublich reich ausgestattete und künstlerisch hochwertige Werk ist heute das Schmuckstück der Biblioteca Estense im italienischen Modena, einer der reichsten Bibliotheken Europas. Die erste Seite des Manuskripts weist eine Widmung an den Auftraggeber Borso d´Este auf, welcher in seiner Regierungszeit eine große Sammlung der schönsten geographischen Handschriften der Renaissance erstellte. Sein Weltatlas stellt die große Kreativität humanistischer Künstler unter Beweis und zeigt eine perfekt gelungene Verbindung zwischen Wissenschaft und Kunst im Mittelalter auf.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Atlas of Borso d'Este
Atlante di Borso d'Este - Umfang / Format
- 256 Seiten / 45,0 × 31,0 cm
- Herkunft
- Italien
- Datum
- 1466
- Stil
- Genre
- Sprache
- Buchschmuck
- 27 Karten
- Auftraggeber
- Borso d'Este (1413–1471), Herzog von Modena und Reggio Emilia
- Künstler / Schule
- Niccolò Germanico (Autor)
Atlas des Borso d'Este
Indischer Ozean
Dreißig Jahre vor der berühmten Reise Vasco da Gamas nach Indien entstanden, basiert diese Darstellung des sogenannten MARE INDICUM aus dem Jahr 1466 auf den damals erst jüngst wiederentdeckten Werken des Claudius Ptolemäus. Obwohl sie im Allgemeinen korrekt ist, weist sie einen prominenten Fehler auf - den Irrglauben, dass Indien eine Insel oder ein Archipel ist. Dies bringt auch die Frage mit sich, ob die auf Indiens „Hauptinsel“ dargestellten Berge und Flüsse real sind oder nur künstlerische Inspiration.

Atlas von Borso d'Este
Die britischen Inseln
Diese Karten rufen sowohl wegen ihrer künstlerischen Qualität als auch wegen ihrer Genauigkeit Erstaunen hervor, die sie trotz aller Einschränkungen der Kartographen des 15. Jahrhunderts aufweisen. Diese kannten noch nicht den Vorteil der Mercator-Projektion und verfügten über keine zuverlässige Methode zur Berechnung der Erdkrümmung. Aus diesem Grund erscheint Schottland in dieser ansonsten überraschend genauen Darstellung der britischen Inseln nach Osten hin verzerrt.
Der Flusslauf und die Lage der mit Blattgold markierten Städte sind interessanterweise sehr genau. Diese doppelseitige Karte verwendet römische Bezeichnungen, z. B. wird die Nordsee im Osten als Oceanus Germanicus und im Norden als Oceanus Calledonius bezeichnet; die Niederlande werden fast 1.500 Jahre nach der Unterwerfung der Kelten und Gallier durch Caesar als Celtogallaciae Pars bezeichnet.

#1 L'Atlante di Borso d'Este
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