Ein riesiges, zweibändiges Meisterwerk mit grandiosen Gemäldeminiaturen: Die Prachtbibel für einen der reichsten Fürsten der italienischen Renaissance
Bibel des Federico da Montefeltro
Urbino (Italien) — 1476–1478

Bibel des Federico da Montefeltro
Urbino (Italien) — 1476–1478
Das Kronjuwel der Sammlung des Renaissancefürsten Federico da Montefeltro (1422–1482), dem Herzog von Urbino
Das riesige, zweibändige Werk wurde von Francesco di Antonio de Chierico mit atemberaubenden Bildern versehen
Die 35 großformatigen Miniaturen von Chierico zählen zu den besten Arbeiten der Renaissance-Malerei

Bibel des Federico da Montefeltro
POST MORTEM IOSVE
Die Überschrift für diese Miniatur lautet „Nach dem Tod Josuas“, den ersten Worten des Buches der Richter. An diesem Punkt der biblischen Erzählung sind die Israeliten bereits im verheißenen Land angekommen, aber noch von Feinden umgeben. Eine ihrer ersten Eroberungen wird hier im Stil einer spätmittelalterlichen Kavallerie-Schlacht in voller Panzerung vorgestellt. „Juda zog hinauf und der Herr gab die Kanaaniter und die Perisiter in ihre Gewalt. Sie schlugen sie bei Besek - zehntausend Mann.“ (Ri 1, 4)
Bibel des Federico da Montefeltro
- Bible of Federico da Montefeltro
- Bibbia di Federico da Montefeltro
Kurzbeschreibung
Die Bibel des Federico da Montefeltro wurde zwischen 1476 und 1478 in Italien angefertigt. Einige der berühmtesten Renaissancekünstler Italiens gestalteten das kostbare Manuskript in einer hervorragenden Zusammenarbeit. Die großflächigen Miniaturen des Werkes erinnern in ihrer Qualität an die große italienische Gemäldekunst der Renaissance.
Die Bibel des Federico da Montefeltro
Die italienische Renaissance war eine Epoche der Kunst- und Kulturgeschichte, in der neue Maßstäbe gesetzt wurden. Die Malerei und Buchkunst italienischer Renaissancekünstler blieben bis in unsere Zeiten unübertroffen. Ein besonders herausragendes Denkmal der Buchmalerei der Renaissance ist die Bibel des Federico da Montefeltro. Das über 1000 Seiten umfassende Werk im großen Format von fast 60 cm auf 45 cm ist mit 35 ganzseitigen Miniaturen und zahlreichen weiteren Verzierungen von unvergleichlicher Qualität geschmückt. Es ist ein Codex, der zu den höchsten Errungenschaften der Bild- und Buchkunst der mittelalterlichen Welt gehört.
Der Kunstmäzen Montefeltro
Federico da Montefeltro war ein berühmter Renaissancefürst und Herzog von Urbino. Der Herrscher, der vor seinem Regierungsantritt als äußerst erfolgreicher Söldner tätig war, war ein begeisterter Kunstsammler und Bücherliebhaber. Laut schriftlicher Überlieferungen begann er ab Mitte der 1450er Jahre mit dem Sammeln von kostbaren Büchern und Schriften. Keine Anschaffung war ihm dabei zu teuer, kein Luxus zu groß. Die Bibel des Herzogs war das Kronjuwel seiner hochwertigen Buchsammlung.
Prominente Künstler
Die herausragende Bibel wurde von Ugo Comminelli da Mézières geschrieben und in Florenz in nur zwei Jahren von Francesco di Antonio de Chierico mit atemberaubenden, raffinierten Illustrationen versehen. Diese beiden Meister waren am Hofe der Familie Medici angestellt und zählten zu den talentiertesten Künstlern Italiens. Der Renaissancefürst und weltweit berühmte Kunstliebhaber Lorenzo de Medici selbst stellte Montefeltro seine begabtesten Hofkünstler, sozusagen als Leihgabe, zur Verfügung. Neben Francesco wirkten so berühmte Namen aus der Geschichte der Buchmalerei daran mit wie Attavante degli Attavanti, Francesco Rosselli und höchstwahrscheinlich auch Davide Ghirlandaio, der Bruder des populären Künstlers Domenico.
Herausragende Buchmalerei
Die illuminierte Bibel beeindruckt nicht nur durch ihre erstaunliche Größe und ihre Ausführlichkeit. Die 35 großflächigen Miniaturen, mit denen die Handschrift illustriert ist, zählen zur hochwertigsten Buchmalerei der Renaissance. Jedes Bild kann als eigenständiges Gemälde betrachtet werden. Die Miniaturen sind im reichen und prunkvollen Stil der Florentiner Kunst des 15. Jahrhunderts gehalten. Die Bilder lassen deutliche Einflüsse der bedeutendsten Vertreter der toskanischen Renaissance erkennen. Kaum ein weiterer Codex aus dieser Zeit weist einen ähnlich überwältigenden Bilderzyklus auf. Die kostbare Originalausgabe des Werkes befindet sich heute in der Biblioteca Apostolica im Vatikan.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Bible of Federico da Montefeltro
Bibbia di Federico da Montefeltro - Umfang / Format
- 1,104 Seiten / 59,8 x 44,3 cm
- Herkunft
- Urbino (Italien)
- Datum
- 1476–1478
- Stil
- Genre
- Sprache
- Buchschmuck
- 35 große Miniaturen
- Auftraggeber
- Federico da Montefeltro, Herzog von Urbino
- Künstler / Schule
- Künstler: Francesco di Antonio del Chierico (1433–1494)
Attavante degli Attavanti (1452–1525)
Francesco Rosselli und andere
Schreiber: Hugues Commineau (Ugo de Comminelli)

Bibel des Federico da Montefeltro
Incipit-Seite
Bevor die Augen überhaupt einen Blick auf die Miniaturen dieses Meisterwerks der italienischen Renaissance werfen können, werden sie von diesem großartigen Incipit begrüßt - einer stark dekorierten Seite mit den ersten Worten des nachfolgenden Textes. Diese Zeilen wurden verwendet, um auf den anschließenden Text zu verweisen, als die Verwendung von Titeln, wie wir sie heute kennen, noch nicht üblich war. Der Text ist mit goldener Tinte vor einem wunderschönen blauen Hintergrund geschrieben und von einem Rahmen innerhalb eines weiteren Rahmens umgeben, der ebenfalls aus Gold besteht.
Der Innenrahmen aus massivem Gold ist auf der Oberfläche strukturiert und erweckt den Anschein, als wäre er mit Nägeln befestigt - er wirkt sogar beinahe dreidimensional. Der äußere Rahmen ist eine meisterhafte Kombination aus Wappen und Porträts in Medaillon-Miniaturen inmitten von Engeln, goldenen Möbeln und aufwändigen brennenden Feuerschalen. Dies ist nur ein Vorgeschmack auf das sich noch anschließende kunstvolle Buffet!
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Bibel des Federico da Montefeltro“
Bibbia di Federico da Montefeltro
- Verlag
- Franco Cosimo Panini Editore – Modena, 2004
- Limitierung
- 500 Exemplare
- Einband
- Roter Samt über Holzdeckeln mit farbigen und goldenen Stickereien, Silberschmuck und zwei Silberschließen
- Kommentar
-
2 Bände von Ambrogio M. Piazzoni, Gino Benzoni, Louis Duval-Arnould, Giovanni Morello, Antonio Paolucci, Ambrogio M. Piazzoni und Jean-Louis Tauran
Sprache: Italienisch - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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