Gebetbuch des Lorenzo de' Medici

Gebetbuch des Lorenzo de' Medici – Coron Verlag – Clm 23639 – Bayerische Staatsbibliothek (München, Deutschland)

Florenz (Italien) — 1485

Italienische Renaissancekunst in filigraner Vollendung: Das Hochzeitsgeschenk von Lorenzo dem Prächtigen an seine älteste Tochter Lucrezia in einem vergoldeten Silbereinband mit kunstvollem Email-Dekor

  1. Dieses Meisterwerk war ein Hochzeitsgeschenk von Lorenzo de' Medici (1449–92), dem Herrscher von Florenz, an seine älteste Tochter Lucrezia

  2. Eine vergoldete Silberbindung mit fein gearbeitetem Email lässt die unglaubliche Illumination im Inneren erahnen

  3. Die sehr gelungene Zusammenarbeit des Miniaturisten Francesco Roselli (1445–1513) mit dem Schreiber Antonio Sinibaldi (1443–1528)

Gebetbuch des Lorenzo de' Medici

Ausgabe bei uns verfügbar!
Preis Kategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (2)
Beschreibung
Gebetbuch des Lorenzo de' Medici

Das prachtvolle Gebetbuch des Lorenzo de‘ Medici (1449–1492) war ein Hochzeitsgeschenk an seine älteste Tochter Lucrezia (1470–1553), die 1486 den Florentiner Bankier Jacopo Salviati (1461–1533) heiratete. Der vergoldete Silbereinband mit feinen, eingearbeiteten Emailarbeiten verrät dem Betrachter direkt um was für eine kostbare Handschrift es sich handelt. Hinter ihm verbergen sich auf 556 Seiten zehn prächtige ganzseitige Miniaturen, zwölf kunstvolle Kalendermedaillons und sieben große historisierte Initialen, die von überbordenden, goldleuchtenden Bordüren eingefasst werden. Die frommen Gebetstexte wurden von dem talentierten Schreiber Antonio Sinibaldi (1443 – vor 1528) teils in goldener und strahlend blauer Tinte auf das Pergament gebracht, während die prächtigen Bildwerke aus der Feder des von den Medicis bevorzugten Miniaturenmalers Francesco Rosselli (1455–1513) stammen, der damit ein wahrlich prachtvolles Renaissance-Meisterwerk schuf.

Das Gebetbuch des Lorenzo de‘ Medici

Lorenzo de‘ Medici (1449–1492) erhielt seinen Beinamen „der Prächtige“ Dank seiner großzügigen Förderung der schönen Künste. Passend zu seiner Liebe zur Malerei schenkte er seiner ältesten Tochter Lucrezia (1470–1553) zu ihrer Hochzeit mit dem Florentiner Bankier Jacopo Salviati (1461–1533) ein prächtiges Gebetbuch. Im Jahre 1485 entstand die Handschrift mit zehn ganzseitigen Miniaturen, zwölf kleineren Kalendermedaillons und sieben historisierten Initialen auf insgesamt 556 Seiten. Verantwortlich für die detaillierten Malereien war der von der Familie Medici favorisierte Miniaturenmaler Francesco Rosselli (1455–1513), der jüngere Bruder von dem berühmten Florentiner Maler Cosimo Rosselli (1439–1507). Als Schreiber wirkte Antonio Sinibaldi (1443-vor 1528) an der prachtvollen Handschrift mit. Er arbeitete vor allem im Einzelauftrag für wohlhabende Sammler und zeitweilig auch in fester Anstellung, wie für den König Ferrante von Neapel (1424–1494).

Glänzender Einband

Noch bevor der Betrachter die leuchtenden Miniaturen zu sehen bekommt, wird ihm die Kostbarkeit der Handschrift bewusst gemacht. Ein strahlender vergoldeter Silbereinband beherbergt das Gebetbuch. Die Silberplatten beider Deckel werden durch fünf mit vegetabilem Dekor geschmückten Scharnieren miteinander verbunden. Der reich verzierte Vorderdeckel zeigt in einer rautenförmigen Emailarbeit im Mittelfeld den Erzengel Gabriel, während auf der Rückseite Maria zu sehen ist. Allein dieser Einband zeigt, dass es sich um eine außerordentlich kostbare Handschrift handelt.

Erkennbares Dekorschema

Besonders diszipliniert hielt sich der Maler Francesco Rosselli an ein architektonisches Dekorschema zur Gestaltung der einzelnen Seiten. Während die großen Hauptszenen wie die Verkündigung an Maria oder die Kreuzigung in rundbogenförmige Rahmen gefasst sind, erscheinen unter ihnen stets kleinere Bilder in Vier- oder Mehrpassrahmen. Die gesamte Komposition wird dann durch sich wiederholende kleinteilige dekorative Motive wie Blattwerk, Diamantringe oder geflügelte Engelsköpfe eingefasst. So entsteht der Eindruck einer bis ins kleinste Detail ausgefüllten Seite, auf der sich immer wieder Neues entdecken lässt.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Gebetbuch Lorenzos de' Medici
Prayer Book of Lorenzo de' Medici
Umfang / Format
556 Seiten / 17,0 × 10,8 cm
Herkunft
Italien
Datum
1485
Sprache
Buchschmuck
10 ganzseitige Miniaturen, 12 kleinere Kalendermedaillons und 7 historisierte Initialen
Auftraggeber
Hochzeitsgeschenk von Lorenzo de' Medici (1449–1492) an seine älteste Tochter Lucrezia und Jacopo Salviati (1488)
Künstler / Schule
Vorbesitzer
Die Prachthandschrift war wahrscheinlich ein Geschenk an die Wittelsbacher Herzöge, in deren Inventar sie zum ersten Mal im Jahr 1598 auftaucht. 1785 gelangte sie in den Besitz der Hofbibliothek München.

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Gebetbuch des Lorenzo de' Medici – Coron Verlag – Clm 23639 – Bayerische Staatsbibliothek (München, Deutschland)
Coron Verlag – Gütersloh, 1991
Limitierung: 300 Exemplare

Gebetbuch des Lorenzo de' Medici – Müller & Schindler – Clm 23639 – Bayerische Staatsbibliothek (München, Deutschland)
Müller & Schindler – Stuttgart, 1991
Limitierung: 500 Exemplare
Detailbild

Gebetbuch des Lorenzo de' Medici

November: Felder pflügen

Die Medaillonminiatur für dieses Kalenderblatt zeigt eine typische Arbeit des Monats, aber wie bei vielen landwirtschaftlichen Tätigkeiten hängt diese Szene davon ab, wo das Manuskript entstanden ist. Die meisten illuminierten Kalenderblätter zeigen bereits im Oktober eine Szene, in der gepflügt oder Winterroggen gesät wird. Aber da dieses Manuskript aus dem sonnigen Italien stammt, kommt diese Tätigkeit einen Monat später an die Reihe. Hier wird ein Bauer gezeigt, wie er seine zwei Ochsen vor einem Hintergrund aus kargen Bäumen und fernen Alpengipfeln innerhalb eines prächtigen Blattgoldrahmens antreibt.

Gebetbuch des Lorenzo de' Medici – Coron Verlag – Clm 23639 – Bayerische Staatsbibliothek (München, Deutschland)
Einzelseite

Gebetbuch des Lorenzo de' Medici

Vorderseite und Buchrücken

Dieser aufwändige Bucheinband besteht aus fünf farbenfrohen Emaille-Einlagen in vergoldetem Silber über Holzdeckeln, auf das Rosen, Akanthusblätter, Bänder und geflochtene Kordeln eingraviert sind. Das darunter liegende Silber ist an einigen Stellen durch das Gold hindurch sichtbar, was darauf hinweist, dass es sich in der Tat um ein persönliches Andachtsmanuskript handelte, das häufig verwendet wurde. Er wurde von einem unbekannten Goldschmied etwa 1485 gefertigt.

Die zentrale Emaille zeigt den Erzengel Gabriel (auf dem rückseitigen Einband die Jungfrau Maria), umgeben von vier weiteren Emailles mit Blumen in Amphoren, Ranken und einem Vogel. Fünf ebenfalls aus vergoldetem Silber gefertigte Scharniere verbinden die nahezu identische Vorder- und Rückseite des Einbands und bestehen aus symmetrisch angeordneten Palmetten, die jeweils eine Blüten in der Mitte rahmen.

Gebetbuch des Lorenzo de' Medici – Coron Verlag – Clm 23639 – Bayerische Staatsbibliothek (München, Deutschland)
Faksimile-Editionen

#1 Gebetbuch des Lorenzo de' Medici - Vorzugsausgabe

Coron Verlag – Gütersloh, 1991

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Coron Verlag – Gütersloh, 1991
Limitierung: 300 Exemplare
Einband: Vorzugsausgabe mit dem Original-Florentinischen Prunkeinband: 23-karätige, fein ziselierte Goldschmiedearbeit mit 2 größeren emaillierten Miniaturen an Vorder- und Rückdeckel, sowie 4 mittleren und 4 kleineren floralen Emailarbeiten auf den Buchdeckeln, die mit 5 goldenen Spangen verbunden sind, sowie 2 vergoldete Schließen
Kommentar: 1 Band (402 Seiten) von Erwin Arnold, Mark L. Evans, Albinia C. de la Mare und Lorenz Seelig
Sprache: Deutsch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar!
Preis Kategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)

#2 Gebetbuch des Lorenzo de' Medici - Normalausgabe

Müller & Schindler – Stuttgart, 1991
Gebetbuch des Lorenzo de' Medici – Müller & Schindler – Clm 23639 – Bayerische Staatsbibliothek (München, Deutschland)
Gebetbuch des Lorenzo de' Medici – Müller & Schindler – Clm 23639 – Bayerische Staatsbibliothek (München, Deutschland) Copyright Bildmaterial: Ziereis Faksimiles

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Müller & Schindler – Stuttgart, 1991
Limitierung: 500 Exemplare
Einband: Roter Samt mit emaillierter Miniatur auf dem Vorderdeckel
Kommentar: 1 Band (402 Seiten) von Erwin Arnold, Mark L. Evans, Albinia C. de la Mare und Lorenz Seelig
Sprache: Deutsch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
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