Das Blockbuch von Sankt Meinrad und seinen Mördern und vom Ursprung von Einsiedeln

Das Blockbuch von Sankt Meinrad und seinen Mördern und vom Ursprung von Einsiedeln – Benziger Verlag – Xylogr. 47 – Bayerische Staatsbibliothek (München, Deutschland)

Süddeutschland oder Schweiz — 1460–1465

Ein ganzes Leben in Bildern ohne jeglichen Bedarf an Worten: Eines von nur zwei erhaltenen, deutschsprachigen Blockbüchern mit der bewegten Biographie des Einsiedlers Meinrad in 49 Holzschnitten und wenigen Zeilen

  1. Der heilige Meinrad von Einsiedeln (um 797-861) war ein Einsiedler, der von zwei Räubern ermordet wurde

  2. Die Raben, die die beiden verfolgten und schließlich auf dem Scheiterhaufen verbrannten, sind noch heute Teil des Wappens von Einsiedeln

  3. Dieses Blockbuch entstand um 1460–65 mit 49 farbigen Holzschnitten, die das Leben des heiligen Meinrad illustrieren

Das Blockbuch von Sankt Meinrad und seinen Mördern und vom Ursprung von Einsiedeln

Ausgabe bei uns verfügbar!
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Das Blockbuch von Sankt Meinrad und seinen Mördern und vom Ursprung von Einsiedeln

Der heilige Meinrad von Einsiedeln (ca. 797-861) lebte viele Jahre als Einsiedler auf der Insel Reichenau und später auf dem Etzelpass, wo er später von zwei Räubern ermordet wurde. Zwei Raben sollen die Mörder verfolgt und vor Gericht gebracht haben, wo sie zur Verbrennung auf dem Scheiterhaufen verurteilt wurden. Noch heute erinnert das Wappen des Klosters und der Stadt Einsiedeln mit zwei Raben daran. Meinrad wurde zunächst auf der Insel Reichenau beigesetzt, doch 1039 liess der damalige Abt die Gebeine des inzwischen als Märtyrer verehrten Mannes nach Einsiedeln überführen. Im 14. Jahrhundert wurde eine erheblich erweiterte Fassung seiner Lebensgeschichte, die Vita sancti Meinradi martyris, verfasst, ins Deutsche übersetzt und in der Folge weithin bekannt. Sowohl das nur in zwei Exemplaren erhaltene deutschsprachige Blockbuch, das vermutlich um 1460-65 in Basel im Auftrag des Klosters Einsiedeln gedruckt wurde, als auch die späteren typographischen Ausgaben basieren auf dieser Fassung der Legende. Das Leben des heiligen Meinrad wird auf faszinierende Weise durch 49 kolorierte Holzschnitte illustriert, die den größten Teil der Seite in diesem bildstarken Blockbuch einnehmen.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Legende von Sankt Meinrad und von dem Anfange der Hofstatt zu den Einsiedeln vor 400 Jahren
The Block Book of Saint Meinrad and His Murderers and of the Origins of Einsiedeln
Umfang / Format
64 Seiten / 16,9 × 11,3 cm
Herkunft
Deutschland
Datum
1460–1465
Sprache
Buchschmuck
49 große kolorierte Holzschnitte
Auftraggeber
Kloster Einsiedeln

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Detailbild

Das Blockbuch von Sankt Meinrad und seinen Mördern und vom Ursprung von Einsiedeln

Die Verhaftung von Meinrads Mördern

Der Legende nach stürzten sich zwei Raben sofort auf die Mörder des heiligen Meinrad und verfolgten sie bis zum Hof des Grafen Adalbert II. des Erlauchten, der sie zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilte, nachdem sie ausgezogen und zur Hinrichtungsstätte geschleift worden waren. Hier sind sie kurz nach ihrer Verhaftung zu sehen: Ein bärtiger Mann mit Hut zieht sie an einem Seil, das ihnen die Hände fesselt, während ein kahlgeschorener Mann sie mit einem Knüppel schlägt. Währenddessen werden sie von den Raben unbarmherzig attackiert, was ihnen einen Platz im Wappen von Einsiedeln einbrachte.

Das Blockbuch von Sankt Meinrad und seinen Mördern und vom Ursprung von Einsiedeln – Benziger Verlag – Xylogr. 47 – Bayerische Staatsbibliothek (München, Deutschland)
Einzelseite

Das Blockbuch von Sankt Meinrad und seinen Mördern und vom Ursprung von Einsiedeln

Der Bau des Klosters Einsiedeln

Während der 80 Jahre nach der Ermordung Meinrads im Jahr 861 wurde seine Einsiedelei tief im Wald immer wieder von einem oder mehreren Einsiedlern bewohnt, die seinem Beispiel folgten, indem sie ein asketisches Leben führten und sich um Pilger und Arme kümmerten. Einer dieser Männer war Eberhard, der ehemalige Propst von Straßburg, der im Jahr 934 mit dem Bau eines Klosters an dieser Stelle begann. Er war der erste Abt des späteren Klosters Einsiedeln, das eines der bedeutendsten Skriptorien des Mittelalters besitzen sollte.

Eberhard ist hier links abgebildet, wie er mit dem Bau des Klosters beginnt, insbesondere mit dem Bau von Zellen, in denen Kranke genesen können. Er steht auf einem Podest, das mit Seilen zusammengehalten wird, und verteilt mit einer Kelle in der Hand den Mörtel auf einer halb hochgezogenene Wand. Währenddessen hilft ihm ein anderer Mönch, indem er mit einem langstieligen Werkzeug weiteren Mörtel anmischt. Beide Männer tragen Tonsuren und haben einen geduldigen und zufriedenen Gesichtsausdruck.

Das Blockbuch von Sankt Meinrad und seinen Mördern und vom Ursprung von Einsiedeln – Benziger Verlag – Xylogr. 47 – Bayerische Staatsbibliothek (München, Deutschland)
Faksimile-Editionen

#1 Das Blockbuch von Sankt Meinrad und seinen Mördern und vom Ursprung von Einsiedeln

Benziger Verlag – Einsiedeln, 1961

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Benziger Verlag – Einsiedeln, 1961
Kommentar: Einleitung von P. Leo Helbling
Ausgabe bei uns verfügbar!
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
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