Rechtsbuch der Stadt Herford

Rechtsbuch der Stadt Herford – Verlag für Regionalgeschichte – Msc. 1 – Kommunalarchiv Herford (Herford, Deutschland)

Herford (Deutschland) — 1375

Orientierung und Rechtssicherheit für die Bürger von Herford: Das Rechtsbuch mit schriftlich fixierten Rechten und Pflichten als Ausdruck des Selbstbewusstseins einer spätmittelalterlichen Bürgerschaft

  1. Das Rechtsbuch basiert zum Teil auf dem berühmten Sachsenspiegel des Eike von Repgow

  2. Es entstand um 1375 und ist das wertvollste Stück, das im Stadtarchiv Herford aufbewahrt wird

  3. Zierinitialen und zwei farbige ganzseitige Miniaturen im Stil der Gotik schmücken den bedeutenden Text

Rechtsbuch der Stadt Herford

Ausgabe bei uns verfügbar!
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (2)
Beschreibung
Rechtsbuch der Stadt Herford

Das Rechtsbuch der Stadt Herford ist das wertvollste Stück, das heute im Stadtarchiv von Herford (nicht zu verwechseln mit Hereford in England) aufbewahrt wird. Es wurde um 1375 verfasst und basiert zum Teil auf dem Sachsenspiegel des Eike von Repgow. Auf den letzten Seiten des Codex sind verschiedene Gerichtsfälle aus der Stadt aufgelistet. Das Dokument ist sowohl für die Rechts- als auch für die Kulturgeschichte der Region von Bedeutung. In mittelniederdeutscher Sprache verfasst, fasst es auf 27 Pergamentblättern die Rechte und Pflichten der Bürger zusammen und wurde zu dem Zweck geschaffen, den Herforder Bürgern Rechtssicherheiten und Verhaltensrichtlinien an die Hand zu geben. Die schöne Ausschmückung der Handschrift mit Zierinitialen und zwei farbigen ganzseitigen Miniaturen im Stil der Gotik zeugt vom Wohlstand und Selbstbewusstsein der Herforder Bürgerschaft.

Rechtsbuch der Stadt Herford

Das Herforder Rechtsbuch ist in Mittelniederdeutsch, der Sprache der Hanse, verfasst und gilt als eines der bedeutendsten Beispiele für ein mittelalterliches deutsches Rechtsbuch. Neben der Auflistung der Rechte, Pflichten und Privilegien der Herforder Bürger werden auch die verschiedenen Zünfte und Lehnskörperschaften aufgeführt, die zur Zeit der Entstehung des Buches um 1375 in der Stadt bestanden. Sie zeugen von der Bedeutung des Handels in der Stadt, insbesondere der Tuchproduktion. Die **zwei ganzseitigen Miniaturen* am Anfang des Manuskripts waren ursprünglich nicht Teil des Manuskripts und wurden nachträglich an die Vorderseite des Codex gebunden.

Die Geschichte von Hereford

Die nordrhein-westfälische Stadt Herford liegt zwischen dem Wiehengebirge und dem Teutoburger Wald. Hier fand im Jahr 9 n. Chr. die berühmte Schlacht statt, in der die römischen Legionen unter dem Feldherrn Varus geschlagen und vernichtet wurden. Die Stadt wurde erstmals um 789 von Karl dem Großen als befestigte Stadt gegründet, die eine Furt in der Werre bewachte, und um 800 wurde die Abtei Herford, das älteste Frauenkloster Sachsens, hierher verlegt. In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich Herford zu einer Marktstadt, einer der ältesten in Deutschland, die von einer Mauer mit fünf Toren und 14 Türmen bewacht wurde, die von der Werre, ihrem Nebenfluss Aa und einem Wassergraben umgeben war, was sie auch zu einer der am besten befestigten Städte Deutschlands machte. Herford wurde 1342 in die Hanse aufgenommen und blieb bis ins 17. Jahrhundert eine aktive Mitgliedsstadt.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Lawbook of the City of Herford
Rechtsbuch der Stadt Herford: vollständige Faksimile-Ausgabe im Original-Format der illuminierten Handschrift aus dem 14. Jahrhundert
Umfang / Format
54 Seiten / 35,5 × 23,5 cm
Herkunft
Deutschland
Datum
1375
Stil
Sprache
Buchschmuck
2 ganzseitige Miniaturen und Zierinitialen

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Rechtsbuch der Stadt Herford – Verlag für Regionalgeschichte – Msc. 1 – Kommunalarchiv Herford (Herford, Deutschland)
Verlag für Regionalgeschichte – Bielefeld, 1989
Limitierung: 100 Exemplare
Detailbild

Rechtsbuch der Stadt Herford

Aufzeichnen von Gerichtsverhandlungen

Umgeben von Geschworenen, die über das Urteil eines Prozesses debattieren, protokolliert ein Gerichtsschreiber das Verfahren. Er sitzt dabei vor dem Tisch, auf dem das Gerichtsschwert, ein Symbol für die Befugnis zur Bestrafung von Kapitalverbrechen, und ein Reliquienschrein liegen, auf den die Eide geschworen wurden. Der Schreiber trägt eine im Vergleich zu den reich gekleideten Bürgern einfache Tunika und Beinkleider. Die wohlhabenden Bürger fungieren als Geschworene. Es wird angenommen, dass er der Verfasser dieser Handschrift ist - die Initialen "S" und "H" auf seiner Tunika weisen ihn als Siffridus Hanteloye aus.

Rechtsbuch der Stadt Herford – Verlag für Regionalgeschichte – Msc. 1 – Kommunalarchiv Herford (Herford, Deutschland)
Einzelseite

Rechtsbuch der Stadt Herford

Der alte weise Mann

Dieses Rechtsbuch beruft sich auf die Legitimation durch Cicero, Cato und Aristoteles und schöpft aus deren Lehren über die Vorzüge des Stadtlebens und die Rechte und Pflichten innerhalb der Gemeinschaft. Die allegorische Figur eines Gelehrten, die am Anfang des Manuskripts zu finden ist, verkörpert diese Ansichten und bildet das Fundament der darüber dargestellten Stadtlandschaft.

Er sitzt vor einem blau-goldenen, schachbrettartigen Hintergrund und ist mit einer langen, grün gemusterten Tunika, einem roten Mantel und einem Hut bekleidet. Auf einer Banderole, die ihn einrahmt, ist zu lesen: "Oh, meine lieben Bürger, seid euch einig, denn die Harmonie der Bürger ist die beste Besfestigung der Städte". Das schöne Dekor der Handschrift, darunter zahlreiche Zierinitialen, ist Ausdruck des städtischen Selbstbewusstseins.

Rechtsbuch der Stadt Herford – Verlag für Regionalgeschichte – Msc. 1 – Kommunalarchiv Herford (Herford, Deutschland)
Faksimile-Editionen

#1 Rechtsbuch der Stadt Herford: vollständige Faksimile-Ausgabe im Original-Format der illuminierten Handschrift aus dem 14. Jahrhundert

Verlag für Regionalgeschichte – Bielefeld, 1989

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Verlag für Regionalgeschichte – Bielefeld, 1989
Limitierung: 380 Exemplare
Einband: Leinenschuber
Kommentar: 1 Band von Theodor Helmert-Corvey mit Beiträgen von Wolfgang Fedders, Ulrich Weber, Heinrich Rütting, Wolfgang Schild u.a.
Faksimile: 1 Band Einband aus blindgeprägtem Rindsleder
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Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)

#2 Rechtsbuch der Stadt Herford (Kalbsleder)

Verlag für Regionalgeschichte – Bielefeld, 1989
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