Triumphzug Kaiser Maximilians I. - Grazer Codex
Obwohl er oft als "der letzte Ritter" bezeichnet wird, war Kaiser Maximilian I. einer der ersten Herrscher, der den Einsatz von Propaganda als Mittel verstand, um ein Bild von sich selbst sowohl fĂŒr die zeitgenössische Ăffentlichkeit als auch fĂŒr die Nachwelt zu prĂ€gen. Er hatte die Macht der Druckerpresse erkannt und förderte die begabtesten Holzschneider. Der Triumphzug oder Die Triumphe Maximilians ist eine monumentale, etwa 54 Meter lange Holzschnittfolge, die von Albrecht Altdorfer gestaltet wurde, der sowohl die Feierlichkeit als auch die Festlichkeit der Teilnehmer an den Triumphen festhielt.
Hans Burgkmair, Albrecht Altdorfer, Hans Spinginklee, Leonhard Beck, Hans SchĂ€ufelein, Wolf Huber und Albrecht DĂŒrer trugen Stiche zu dem Projekt bei. UrsprĂŒnglich waren 210 Illustrationen vorgesehen, von denen bis zu Maximilians Tod im Jahr 1519 jedoch 137 fertiggestellt waren. Der Grazer Codex besteht aus 99 Holzschnitten, die 1765 koloriert wurden. Sie sind nicht in der richtigen Reihenfolge wiedergegeben und paarweise auf ein Passepartout montiert, aber diese "falsche" Reihenfolge ist heute Teil des historischen Wertes des Werkes.
Triumphzug Kaiser Maximilians I. - Grazer Codex
Das bedeutendste und umfangreichste der von Kaiser Maximilian I. (1459â1519) in Auftrag gegebenen Werke ist sein Triumphzug, der kein tatsĂ€chliches Ereignis darstellt, sondern einen imaginĂ€ren Umzug zu Ehren des Kaisers, der dieses Werk 1512 selbst konzipierte. Das Projekt wurde 1515 von dem deutschen Renaissancemeister Albrecht Altdorfer (ca. 1480-1538) vollendet. Das einzigartige und prĂ€chtige Werk ist inspiriert von den festlichen UmzĂŒgen siegreicher Kaiser in Rom und deren Adaptionen in der italienischen Renaissance, erscheint aber als zeitgenössischer Festzug mit Darstellungen der wichtigsten Personen und Ereignisse aus dem Leben des Kaisers. DarĂŒber hinaus ist es gefĂŒllt mit detaillierten Darstellungen von Kleidung, einschlieĂlich der extravagant gekleideten Landsknechte, sowie von RĂŒstungen, Waffen, Kanonen, Pferden, Wagen und anderen AusrĂŒstungsgegenstĂ€nden des frĂŒhen 16. Jahrhunderts.
Ein hochkarĂ€tiges KĂŒnstlerteam
Die Liste der Namen, die an der Entstehung dieser Holzschnitte beteiligt waren, umfasst einige der gröĂten KĂŒnstler der deutschen Renaissance: Der Entwurf fĂŒr 67 der Holzschnitte wird Jörg Kölderer zugeschrieben, der von 1494 bis 1518 als Hofmaler Maximilians in Tirol tĂ€tig war. 38 Holzschnitte stammen von Albrecht Altdorfer, 20 von Hans Springinklee, 7 von Leonhard Beck, 2 von Wolf Huber und sogar Albrecht DĂŒrer (1471â1528) steuerte 2 Tafeln bei, darunter seinen berĂŒhmten GroĂen Triumphwagen. Diese EntwĂŒrfe wurden zwischen 1516 und 1519 von einem groĂen Team von Holzschneidern unter der Leitung von Jost de Negker in Druckstöcken realisiert, darunter Hieronymus Andreae, Cornelis Liefrinck und Willem Liefrinck. Als Maximilian starb, waren 139 Blöcke fertiggestellt. Viele PortrĂ€ts verschiedener Höflinge und Adliger wurden nie angefertigt. Nichtsdestotrotz ist der Triumphzug ein Meisterwerk der Kunstfertigkeit und Propaganda, das Maximilians intelligente und visionĂ€re Politik widerspiegelt.
Die Erstausgabe
Der Erstdruck aus dem Jahr 1526 bestand ursprĂŒnglich aus 109 Holzschnitten, von denen 99 in der Grazer UniversitĂ€tsbibliothek erhalten sind. Davon zeugt ein Wasserzeichen, das auf 43 BlĂ€ttern erscheint und einen gekrönten Doppeladler mit einer Sichel auf dem Brustschild zeigt. Die ca. 41 Ă 37 cm groĂen Drucke wurden von Josef Höger 1765 mit Hilfe eines Lehrlings koloriert, der fĂŒr die HintergrĂŒnde verantwortlich war. Obwohl der Grazer Codex unvollstĂ€ndig ist und die Triumphwagen fehlen, sind ansonsten alle Bilder bis auf zwei Darstellungen von Kriegsgefangenen erhalten. So enthĂ€lt der Codex auch AbzĂŒge von zwei Druckstöcken, die nach dem Erstdruck verloren gegangen sind: der eine zeigt die Hochzeit Maximilians mit Maria von Burgund (1457â82) im Jahr 1477, der andere den Beginn des GepĂ€cktransports. Die Illustrationen wurden bei der Bindung des Grazer Codex in eine falsche Reihenfolge gebracht, aber lassen sich in folgende Abschnitte unterteilen: Herolde und StandartentrĂ€ger leiten die Prozession ein, gefolgt von Musikern, zu FuĂ und auf Wagen, auf die Soldaten, JĂ€ger und Turnierreiter folgen. Den Abschluss der Prozession bildet - richtigerweise - der GepĂ€ckzug, der mit militĂ€rischer AusrĂŒstung und verschiedenen AlltagsgegenstĂ€nden beladen ist.
Geschichte des Codex
Die Druckstöcke sind im 16. Jahrhundert im Inventar der Schatzkammer von Schloss Graz bezeugt, wo sie beschrieben werden als: "Item unterschiedlich gröĂere und kleinere Holzstich, so thails zerstĂ€et, thails aber zusamben gebunden" und "Ein groĂe Truchen, warinen allerlei schrĂŒften und auf Papier gedruckhte Holzstich". Ein Brief von Maria Anna von Bayern an ihren Bruder, Herzog Wilhelm V., aus dem Jahr 1591 beschreibt die unglaubliche Schönheit und Einzigartigkeit der Holzschnitte. Noch bis 1765 befand sich das Werk im persönlichen Besitz der Habsburger, als Kaiserin Maria Theresia es aufteilte und an drei Hofbeamte verschenkte. Erstaunlicherweise wurden sie zu dieser Zeit als "unbedeutende StĂŒcke" bezeichnet. Noch im selben Jahr gelangten die BlĂ€tter und die dazugehörigen Holzstöcke in den Besitz des Grazer Jesuitenkollegs, das sie eine Zeit lang im Mathematischen Turm, einer Sternwarte der alten UniversitĂ€t, aufbewahrte. Hier wurden sie von Josef Höger koloriert. Nach der Auflösung des Kollegs gelangten die BlĂ€tter zusammen mit den Druckstöcken in den Besitz der UniversitĂ€tsbibliothek Graz, wobei die Druckstöcke jedoch im spĂ€ten 18. Jahrhundert wieder nach Wien zurĂŒckgefĂŒhrt wurden.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Triumphal Procession of Emperor Maximilian I - Graz Codex
- Umfang / Format
- 198 Seiten / 41,0 Ă 37,0 cm
- Herkunft
- Ăsterreich
- Datum
- 1526
- Stil
- Sprache
- Buchschmuck
- 99 kolorierte Holzschnittdrucke
- Auftraggeber
- Kaiser Maximilian I.
- KĂŒnstler / Schule
- Hans Burgkmair, Hans Leonhard SchĂ€ufelein, Albrecht DĂŒrer und Hans Springinklee
#1 Triumphzug Kaiser Maximilians I. - Grazer Codex
Details zur Faksimile-Edition:
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