Vogelbuch von Conrad Gessner

Vogelbuch von Conrad Gessner

Zürich (Schweiz) — 1557

Mehr als Adler, Ente und Fledermaus: Conrad Gessners mehrbändiges Opus Magnum über die gesamte bekannte Tierwelt der Renaissance, hier die Vögel und Flugtiere illustriert mit über 200 beeindruckenden Holzschnitten

  1. Conrad Gessner (1516–1565) war ein weithin bekannter, humanistischer Arzt, Naturforscher und Philologe aus Zürich

  2. Sein umfangreiches *Vogelbuoch*, der dritte Band seiner *Historia animalium*, erschien 1557 erstmals auf Deutsch

  3. Über 200 kunstvolle, teils ganzseitige Holzschnitte illustrieren hunderte von Vogelarten, aber auch flugfähige Tiere wie die Fledermaus

Vogelbuch von Conrad Gessner

Ausgabe bei uns verfügbar!
Preis Kategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (2)
Beschreibung
Vogelbuch von Conrad Gessner

Das Vogelbuch ist der dritte Band des einflussreichen Opus Magnum des Arztes, Naturforschers und Philologen Conrad Gessner (1516–1565): der Historia animalium. In dem vierbändigen lateinischen Kompendium, das zwischen 1551 bis 1558 erschien, versammelte der humanistische Gelehrte das gesamte zoologische Wissen seiner Zeit, wobei ihm seine weitreichenden Kontakte zu vielen europäischen Gelehrten halfen. Sowohl für den Text als auch für die bemerkenswerten Illustrationen griff er auf vorhandene Werke zurück, weshalb so manches Fabelwesen in der Enzyklopädie auftaucht. Zugleich enthält sie jedoch auch wissenschaftliche Beobachtungen und beeindruckend realistische Holzschnitte, mit denen Gessner einen Grundstein für die moderne Zoologie legte. Die erste deutsche Ausgabe des Vogelbuchs wurde von Rudolf Hüsli (gest. 1600) übersetzt und erschien 1557 bei Christoph Froschauer in Zürich. Hierin werden alle damals bekannten Vögel, aber auch andere flugfähige Tiere wie die Fledermaus, in alphabetischer Reihenfolge ausführlich beschrieben und durch über 200 kunstvolle und teils ganzseitige Holzschnitte illustriert.

Vogelbuch von Conrad Gessner

Conrad Gessner (1516–1565) war ein Züricher Arzt, Naturforscher und Philologe. Nach seinem Studium in Bourges und Paris, war er als Lehrer, Professor für griechische Sprache und Naturgeschichte sowie als Medizinier tätig und besserte seinen Lebensunterhalt durch gelehrte Schriftstellerei immer wieder auf. Was pragmatisch begann, wurde bald zu seiner Leidenschaft: Bis zu seinem Lebensende betrieb er naturkundliche Studien und veröffentlichte noch in seinem Todesjahr – er starb an der Pest – eine geologische Abhandlung.

Gessners Opus Magnum

Mit der Historia animalium schuf Gessner nicht nur sein persönliches Opus Magnum, sondern avancierte auch zum Begründer der modernen Zoologie, da er in dem vierbändigen Werk, das das gesamte zoologische Wissen seiner Zeit versammeln sollte, seine eigenen Naturbeobachtungen höher gewichtete als die tradierten Erkenntnisse der Antike und des Mittelalters. Diese bilden jedoch trotzdem die Basis des lateinischen Kompendiums. Es ist zudem ein Spiegel seines philologischen Interesses: Gessner legte viel Wert darauf, die einzelnen Tiernamen in verschiedenen Sprachen aufzuführen und sämtliche volkssprachlichen Variationen der Bezeichnungen zu erwähnen.

Historia animalium

Gessner veröffentlichte die vier umfangreichen Bände über lebendgebärende Vierfüßler (Quadrupedes vivipares), eierlegende Vierfüßler (Quadrupedes ovipares), Vögel (Avium natura) und Wasserlebewesen (Piscium & aquatilium animantium natura) zunächst auf Latein. Sie erschienen zwischen 1551 bis 1558 bei Christoph Froschauer in Zürich. 1587 erfolgte zudem eine weitere posthume Veröffentlichung eines fünften Bandes über Schlangen, der in seinem Nachlass auftauchte.

Wissenschaft und Fantasie

Bereits die ersten Ausgaben waren mit hunderten von Holzschnitten bebildert, die einen wichtigen Bestandteil des Werks bilden. Während er für die meisten Illustrationen auf vorhandene Bildwerke zurückgriff, etwa auf das berühmte Rhinozeros von Albrecht Dürer oder die Giraffe aus Bernhard von BreydenbachsPeregrinatio in terram sanctam, fertigte er auch selbst einige Holzschnitte an – 65 an der Zahl. Viele der Illustrationen sind reine Werke der Fantasie oder wurden auf Grundlage verbaler Beschreibungen angefertigt. Unter ihnen sind aber auch solche, die auf genauen Naturbeobachtungen basieren, was im 16. Jahrhundert immer noch ein absolutes Novum war.

Das Vogelbuch

Das gesamte Werk wurde schnell zu einem zoologischen Bestseller, der Gessner internationale Bekanntheit einbrachte. So übertrug ** Rudolf Hüsli (gest. 1600)** den dritten Band der Reihe nur zwei Jahre nach Erscheinen ins Deutsche. Die Übersetzung erschien erstmals 1557, ebenfalls bei Christoph Froschauer in Zürich. Auch hier werden die Texte, die alle damals bekannten Vögel und flugfähigen Tiere in alphabetischer Reihenfolge ausführlich beschreiben, von kunstvollen Holzschnitten ergänzt, die teilweise erstaunlich naturalistisch sind und in verschiedenen Größen daherkommen.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Conrad Gessner: Vogelbuch
Vogelbuoch: darinn die Art, Natur und Eigenschafft aller Vöglen, sampt jrer waren Contrafactur angezeigt wirt
Vogelbuch. Faksimile nach der Ausgabe bei Froschauer, Zürich 1557.
Historia animalium
Avium natura
Umfang / Format
287 Seiten / 36,0 × 24,0 cm
Herkunft
Schweiz
Datum
1557
Sprache
Buchschmuck
Über 200 Holzschnitte + 1 Titelseite
Inhalt
Beschreibungen von 316 Vogelarten
Künstler / Schule

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Detailbild

Vogelbuch von Conrad Gessner

Pfau

Dieser große Holzschnitt zeigt den "schönsten aus allen vögeln" - den Pfau (lat. Pauo), für den Hüsli die Schreibweise "Pfaw" verwendet und darauf hinweist, dass er anderswo "Pauw" genannt wird. Dargestellt ist ein männliches Exemplar, das mit aufgestellten Schwanzfedern erhaben auf einer kleinen, grasbewachsenen Erhebung steht. Bemerkenswert ist dabei das äußerst detailliert und differenziert ausgearbeitete Federkleid des Vogels, das aus unterschiedlichsten Arten von Federn besteht - und das ganz ohne Koloration. Auffällig ist zudem die muskulöse Brust des Tieres, durch die es umso stattlicher wirkt.

Vogelbuch. Faksimile nach der Ausgabe bei Froschauer, Zürich 1557. (Vorzugsausgabe)
Einzelseite

Vogelbuch von Conrad Gessner

Haubentaucher

Dieser fast ganzseitige Holzschnitt zeigt wohl einen Haubentaucher, den Gessner noch als Colymbus maior aufführt und für dessen Gattung er verschiedene volkssprachliche Begriffe findet: Dücchel, Fluder und Merchen. Der große Vogel erscheint im Bild seltsam inszeniert. Der Kopf ist wie zur Federpflege nach hinten gebogen, während die Füße zu den Seiten abstehen. Gleichzeitig ist das Federkleid, insbesondere des Flügels, äußerst detailliert ausgearbeitet.

Diese Indizien weisen darauf hin, dass der Holzschnitt nach dem Vorbild eines toten Exemplars der Art angefertigt wurde, das für diesen Zweck in die abgebildete Körperhaltung gebracht worden ist – eine nicht ungewöhnliche Methode der Tierstudie in der frühen Neuzeit. Möglich war dies allemal, berichtet Gessner doch im zugehörigen Text davon, dass der Haubentaucher in vielen Schweizer Seen vorkommt und etwa im Greifensee traditionell im August am "Düccheltag" mit Netzen gefangen wurde.

Vogelbuch. Faksimile nach der Ausgabe bei Froschauer, Zürich 1557. (Vorzugsausgabe)
Faksimile-Editionen

#1 Vogelbuch. Faksimile nach der Ausgabe bei Froschauer, Zürich 1557. (Vorzugsausgabe)

Details zur Faksimile-Edition:

Limitierung: 35 Exemplare
Einband: Braunes blindgeprägtes Leder auf Holzdeckel
Kommentar: 1 Band von Vinzent Ziswiler
Sprache: Deutsch

Der Kommentarband (beigebunden) umfasst ein synoptisches Verzeichnis von Gessners lateinischen und deutschen Vogelbezeichnungen und ihren modernen wissenschaftlichen Synonymen.
Faksimile: 1 Band Die Vorzugsausgabe wurde auf einer Handpresse gedruckt und mit den Nummern 1-35 nummeriert. Das verwendete Büttenpapier wurde von Hand geschöpft und mit einem Wasserzeichen versehen.
Ausgabe bei uns verfügbar!
Preis Kategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)

#2 Vogelbuch. Faksimile nach der Ausgabe bei Froschauer, Zürich 1557. (Normalausgabe)

Details zur Faksimile-Edition:

Limitierung: 350 Exemplare (der Gesamtauflage von 385 Exemplaren)
Einband: Braunes blindgeprägtes Leder auf Holzdeckel
Faksimile: 1 Band Die Normalausgabe wurde auf Ingress-Büttenpapier gedruckt
Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
Filterauswahl
Verlag