Ernst Theodor Langers Stammbuch

Ernst Theodor Langers Stammbuch – MĂŒller & Schindler – Cod. Guelf. 276.3 – Herzog August Bibliothek (WolfenbĂŒttel, Deutschland)

Deutschland, Schweiz, Frankreich — 1769–1776

Der Stammbaum eines der bedeutendsten Bibliothekare der deutschen Geschichte: Ernst Theodor Langer, der Direktor der berĂŒhmten Herzog August Bibliothek in WolfenbĂŒttel

  1. Ernst Theodor Langer (1743-1820) war ein deutscher Bibliothekar und Hofmeister fĂŒr verschiedene FĂŒrsten

  2. Langer war von 1781 bis 1820 Direktor der berĂŒhmten Herzog August Bibliothek in WolfenbĂŒttel in Niedersachsen

  3. Dank Langers geschickter Verwaltung blieb die Bibliothek auch in der schwierigen Zeit der Napoleonischen Kriege erhalten

Ernst Theodor Langers Stammbuch

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Beschreibung
Ernst Theodor Langers Stammbuch

Die Genealogie einer der großen Gestalten der AufklĂ€rung: Ernst Theodor Langer (1743-1820). Der Haushofmeister, Bibliophile und Bibliothekar fĂŒhrte ein ereignisreiches Leben, reiste durch ganz Europa und machte Bekanntschaft mit StaatsoberhĂ€uptern und GeistesgrĂ¶ĂŸen der Zeit wie Goethe und Lessing. 1781 wurde er Direktor der berĂŒhmten Herzog August Bibliothek in WolfenbĂŒttel und fĂŒhrte sie bis zu seinem Tod 1820 durch schwierige Zeiten, darunter auch durch die Napoleonischen Kriege.

Ernst Theodor Langers Stammbuch
Ernst Theodor Langer (1743-1820) war ein gebildeter deutscher Haushofmeister und Bibliothekar, der von 1781 bis 1820 als Direktor der Herzog August Bibliothek in WolfenbĂŒttel vorstand. Er war ein Freund und Zeitgenosse großer Geister wie Goethe und Lessing und bewegte sich in den obersten Kreisen der AufklĂ€rung. Langer arbeitete intensiv als Rezensent, vor allem in der von Friedrich Nicolai (1733-1811) herausgegebenen Buchbesprechungszeitschrift *Allgemeine deutsche Bibliothek
, hinterließ aber selbst keine wissenschaftlichen Arbeiten.

Das bewegte Leben eines Bibliothekars

Als Sohn eines Kaufmanns in Breslau geboren, besuchte Langer die Schule in Oels (heute Oleƛnica), bis er im Alter von 16 Jahren in das Regiment der Zieten-Husaren der preußischen Armee eintrat. Trotz seiner Beförderung zum Offizier wurde er nach einer Schussverletzung als dienstuntauglich entlassen. Langer studierte daraufhin PĂ€dagogik in ZĂŒllichau (heute SulechĂłw), kam als Hofmeister und Hauslehrer des Grafen Hochberg an die angesehene Klosterschule Berge bei Magdeburg und begleitete danach den jungen Grafen Lindenau an die UniversitĂ€t Leipzig. Hier lernte er Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) kennen, der sich in Buch 8 seiner Autobiographie liebevoll an den gebildeten Bibliophilen erinnerte. Zwischen den Jahren 1769 und 1780 reiste Langer nach Frankfurt am Main, Lausanne, Sankt Petersburg, Paris, Rom und Holland. Mitte 1773 besuchte er Braunschweig, wo eine SchĂŒlerin von ihm das Collegium Carolinum besuchte. In dieser Zeit machte er die Bekanntschaft wichtiger Persönlichkeiten: mit dem Schriftsteller und Übersetzer Johann Arnold Ebert (1723-95), dem Kritiker und Literaturhistoriker Johann Joachim Eschenburg (1743-1820) und mit dem hervorragenden Schriftsteller, Philosophen, Dramatiker, Publizisten und Kunstkritiker Gotthold Ephraim Lessing (1729-81), der seit 1770 Bibliotheksdirektor in WolfenbĂŒttel war. Langer besuchte WolfenbĂŒttel 1780 erneut, wobei Lessing ihn mit dem regierenden Herzog Karl Wilhelm Ferdinand (1735-1806) bekannt machte.
Direktor der Herzog August Bibliothek in WolfenbĂŒttel
Nach Lessings Tod und auf dessen Empfehlung hin wurde Langer am 20. August 1781 dessen Nachfolger als Direktor der Herzog August Bibliothek und herzoglicher Rat. Der konservative Langer verfĂŒgte ĂŒber **umfassende bibliographische Kenntnisse
und erwies sich auch in schwierigen Zeiten als guter Verwalter der Bibliothek. 1795 drohte die Bibliothek mit der UniversitĂ€t Helmstedt zusammengelegt zu werden. 1807 erhielt Langer die Order, etwa 400 wertvolle Handschriften und Drucke auf Befehl des französischen Generalintendanten Pierre, comte Daru, (1767-1829) nach Paris abzuliefern, und 1813 wurden die Sammlungen wĂ€hrend der französischen Besatzung nach Göttingen, Marburg und Halle ĂŒberfĂŒhrt. Die meisten dieser Sammlungen wurden 1815 nach dem Zusammenbruch des Königreichs Westphalen jedoch wieder zurĂŒckgegeben. Und in einer letzten Wendung des Schicksals kamen 1815 auch die Handschriften und zahlreichen Drucke der 1810 geschlossenen UniversitĂ€t Helmstedt nach WolfenbĂŒttel. Langer starb in WolfenbĂŒttel im August 1820 im Alter von 76 Jahren nach einer langen, erlebnisreichen und angesehenen Karriere.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Family Book of Ernst Theodor Langers
Umfang / Format
298 Seiten / 18,6 × 11,8 cm
Herkunft
Deutschland
Datum
1769–1776
Buchschmuck
Mehrere Randzeichnungen, davon eine koloriert

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Ernst Theodor Langers Stammbuch – MĂŒller & Schindler – Cod. Guelf. 276.3 – Herzog August Bibliothek (WolfenbĂŒttel, Deutschland)
MĂŒller & Schindler – Simbach am Inn, 1970
Faksimile-Editionen

#1 Ernst Theodor Langers Stammbuch

MĂŒller & Schindler – Simbach am Inn, 1970

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: MĂŒller & Schindler – Simbach am Inn, 1970
Einband: Hardcover
Kommentar: 1 Band von Paul Raabe
Sprache: Deutsch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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Preiskategorie: €€
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