Die erste bekannte Darstellung der Azoren: Eine Karte des Atlantiks von Skandinavien bis Nordwestafrika mit realen und imaginären Inseln
Portolankarte von Gabriel de Vallseca von 1439
1439

Portolankarte von Gabriel de Vallseca von 1439
— 1439
Ein schönes Exemplar der mallorquinischen Kartografieschule von Gabriel de Vallseca (vor 1408 - nach 1467)
Es handelt sich um die Kombination aus einer Portolan-Karte und einer *Mappa Mundi* und enthält die neuesten kartografischen Innovationen
Sie wurde 1439 geschaffen, war im Laufe der Jahrhunderte begehrt und gehörte unter anderen sogar Amerigo Vespucci (1454–1512)
Portolankarte von Gabriel de Vallseca von 1439
- The 1439 Portolan Chart by Gabriel de Vallseca
- La Carta de Gabriel Vallseca de 1439
Kurzbeschreibung
Gabriel de Vallseca (vor 1408 - nach 1467) war ein katalanischer Kartograph der Mallorquiner Kartographieschule und wie die meisten seiner Kollegen aus diesem Kreis ein Spanier jüdischer Abstammung. Seine unvergleichliche Portolankarte von 1439 ist die erste Karte, auf der die Inselgruppe der Azoren dargestellt wurde. Das Werk verbindet die Innovationen verschiedener zeitgenössischer Kartographieschulen und zeigt den Atlantischen Ozean von Skandinavien bis Río de Oro an der nordwestlichen Küste Afrikas. Das begehrte Objekt blickt auf eine umfangreiche Besitzgeschichte zurück, in die sich eine herausragende Persönlichkeit des Zeitalters der Entdeckungen einreiht: Amerigo Vespucci (1454–1512).
Die 1439 Portolankarte von Gabriel de Vallseca
Gabriel de Vallseca (vor 1408 – nach 1467) war ein katalanischer Kartograph aus dem Kreis der berühmten Mallorquiner Kartographieschule, die sich hauptsächlich aus Karten- und Instrumentenherstellern jüdischer Herkunft zusammensetzte. Vallesca selbst stammte aus einer spanischen Familie jüdischer Conversos, doch Historiker vermuten, dass er das Leben eines sogenannten Kryptojuden führte, das heißt jemand, der sich öffentlich zu einer anderen Religion bekannte, insgeheim aber noch den jüdischen Glauben ausübte. Seine Söhne gerieten später wegen heimlichen „Judaisierens“ ins Fadenkreuz der Spanischen Inquisition, was eine ähnliche Haltung beim Vater vermuten lässt. Vallseca erschuf sein bedeutendstes Werk im Jahr 1439, die erste Karte, auf der die kurz zuvor entdeckte Inselgruppe der Azoren abgebildet wurde. Es handelt sich dabei um eine Portolankarte und teilweise eine Mappa mundi, bei deren Gestaltung Vallseca zeitgenössische Innovationen italienischer und portugiesischer Kartographen einbezog und diese mit typischen Elementen der Mallorquiner Schule kombinierte, wie etwa Windrosen, menschlichen Figuren, Tieren, Pflanzen sowie verschiedenen Hinweisen in Katalanisch.
Die erste Karte der Azoren
Die Karte zeigt den Atlantischen Ozean von Skandinavien bis zur Provinz Río de Oro (heute Westsahara) an der nordwestlichen Küste Afrikas und umfasst sowohl die real existierenden Inselgruppen der Azoren, Kanaren und Madeira als auch die fiktiven, mythischen Inseln Thule, Brasil und Mam. Laut einem Hinweis auf der Rückseite der Karte befand sie sich einst im Besitz des berühmten Entdeckers, Seefahrers und Kartographen Amerigo Vespucci (1454–1512), der sie zum Preis von 80 Golddukaten erwarb. Historiker gehen davon aus, dass er die Karte in den 1480er Jahren in Florenz kaufte und zwischen 1497 und 1504 auf seine Seereise in die Neue Welt mitmitnahm. Später, etwa um 1785, kam das begehrte kartographische Werk in den Besitz von Kardinal Antonio Despuig y Dameto (1745–1813). Im Winter 1838/9 erlitt die Karte einigen Schaden, als sich ein versehentlich umgestoßenes Tintenfass darüber ergoss. Der Vorfall ereignete sich, als der Graf von Montenegro seinen Besuchern die Karte zeigte, bei denen es sich um keine Geringeren handelte als Frédéric Chopin (1810-49) und George Sand (1804–76). Leider überdeckte die ausgelaufene Tinte einen bedeutsamen Kommentar bezüglich der Entdeckung der Azoren, sowohl die Namen der Entdecker also auch das Datum der Entdeckung wurden dadurch unleserlich. Im 20 Jahrhundert wechselte die Karte noch dreimal ihren Besitzer, bevor sie 1960 schließlich ins Museu Marítim von Barcelona gelangte, wo sie bis heute ausgestellt ist.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- The 1439 Portolan Chart by Gabriel de Vallseca
La Carta de Gabriel Vallseca de 1439 - Datum
- 1439
- Genre
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Portolankarte von Gabriel de Vallseca von 1439“
La Carta de Gabriel de Vallseca de 1439
- Verlag
- Lumen Artis – Barcelona, 2009
- Limitierung
- 950 Exemplare
- Kommentar
-
1 Band von Ramón J. Pujades i Bataller
Sprachen: Katalanisch, Zusammenfassungen in Spanisch und Englisch - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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