Gesetze von Burgos und Valladolid
Die spanische Eroberung und Kolonisation Mittel- und Südamerikas war eine gewaltsame Abfolge von Ereignissen, die in der Unterwerfung der indigenen Bevölkerung endete. Die so genannten "Indios" wurden anfangs mit enormer Brutalität behandelt, da sie als Heiden der christlichen Barmherzigkeit nicht würdig angesehen wurden. Außerdem galten die Gesetze Kastiliens in der Neuen Welt nicht, so dass das einzige "Gesetz" in den Kolonien die Conquistadores waren, die die absolute Macht besaßen. Einige spanische Geistliche, die dort tätig waren, protestierten gegen diese unmenschliche Behandlung. König Ferdinand II. von Aragón war darüber scheinbar entsetzt und beauftragte eine Gruppe von Gelehrten mit der Klärung der Angelegenheit. Das von ihnen ausgearbeitete Gesetzeswerk stellt zwar den ersten Versuch einer Kolonialmacht dar, die Rechte der indigenen Bevölkerungsgruppen zu schützen, basierte jedoch auf deren Bekehrung zum Christentum.
Gesetze von Burgos und Valladolid
Am 27. Dezember 1512 wurden in Burgos im vereinigten Reich der Krone von Kastilien die ersten Gesetze zur Regelung der spanischen Regierung in der Neuen Welt erlassen, die Leyes de Burgos oder „Gesetze von Burgos“. Die Gesetze waren ein erster Versuch der spanischen Krone, der verheerenden Behandlung der indigenen Bevölkerung Südamerikas durch die spanischen Kolonialisten Einhalt zu gebieten und fortan eine humanere Behandlung der Indios zu gewährleisten. Die Indios sollten den christlichen Glauben annehmen und erhielten dafür grundlegende Rechte, die in den Gesetzen verankert wurden. Man erhoffte sich durch die Gesetze eine zivilisierende und missionierende Wirkung. Auf der einen Seite wurden Versuche unternommen, einheimischen Oberhäuptern, den sogenannten Kaziken, entgegenzukommen, auf der anderen Seite wurden Praktiken, die den Spaniern inakzeptabel erschienen, wie etwa Bigamie, verboten. Das Encomienda-System, in dem Gruppen von 40 bis 150 Indios gegen Entgelt für einen Kolonialherren (Encomendero) auf dessen Encomienda, einem großen Landgut im Besitz der spanischen Krone, arbeiteten, wurde formell festgeschrieben. Des Weiteren sahen die Gesetze Regelungen bezüglich der Arbeitsbedingungen, Entlohnung, Unterbringung und Hygienestandards vor. Die 35 Gesetzen von Burgos wurden später durch weitere 4 Gesetze ergänzt, die am 28. Juli 1513 unter dem Namen Leyes Complementarias de Valladolid 1513 oder „Zusatzgesetze von Valladolid 1513“ in Kraft traten. Die darin enthaltenen Veränderungen trugen den Einwänden spanischer Theologen und des katholischen Klerus Rechnung, die vor allem den Umgang mit Frauen und Kindern betrafen. Obwohl die Gesetze betonten, dass die Indios keine Sklaven der Encomenderos seien und diese keine Gewalt über sie ausüben dürften, herrschte in der Praxis eine weitgehende Missachtung dieser Vorgaben. Zu groß war die Macht der herrschenden Kolonialherren über die jeweilige lokale Bevölkerung, dass die Gesetze nicht durchsetzbar waren und nur eine geringe Wirkung entfalteten. In der Folge führten zahlreiche Proteste und Forderungen gegen die bestehenden Missstände zu erneuten Reformen zum Schutz der Rechte der Indios und zu strengeren Vorschriften für das Leben in der Neuen Welt. Unbenommen waren die Gesetze von Burgos dennochder früheste Versuch, die Rechte der neu eroberten Völker Amerikas zu schützen.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Laws of Burgos and Valladolid (Collection)
Leyes de Burgos de 1512 y Leyes de Valladolid de 1513 - Herkunft
- Spanien
- Datum
- 1512–1513
- Stil
- Sprache
#1 Leyes de Burgos de 1512 y Leyes de Valladolid de 1513
Details zur Faksimile-Edition:
Sprachen: Englisch, Spanisch
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