SchÀtze der Reichenauer Buchmalerei

SchĂ€tze der Reichenauer Buchmalerei – Quaternio Verlag Luzern – Verschiedene EigentĂŒmer

Deutschland — 10.–11. Jahrhundert

2003 in das UNESCO-Weltdokumentenerbe aufgenommen: Eine prachtvolle Zusammenstellung von zehn der großartigsten Meisterwerke aus der Reichenauer Schule, dem wichtigsten ottonischen Buchkunst-Zentrum

  1. Der ottonische Stil verschmolz karolingische Kunst mit spÀtantiken und byzantinischen Kunsttraditionen

  2. Er erhielt seinen Namen von der Dynastie der Ottonen (919-1024), dauerte aber weit ĂŒber deren Herrschaft hinaus an

  3. Das Skriptorium auf der Insel Reichenau im Bodensee hat die ottonische Kunst stark beeinflusst

SchÀtze der Reichenauer Buchmalerei

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Preis Kategorie: €
(unter 1.000€)
  1. Beschreibung
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  3. Einzelseite
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Beschreibung
SchÀtze der Reichenauer Buchmalerei

Die ottonische Renaissance brachte einige der grĂ¶ĂŸten, am ĂŒppigsten verzierten und am schönsten gebundenen Meisterwerke des gesamten Mittelalters hervor. Es war eine reiche, aber relativ kurzlebige Renaissance, die mit der Dynastie der Ottonen (919-1024) verbunden war, diese aber ĂŒberlebte und sich allmĂ€hlich zur deutschen Romanik weiterentwickelte. Stilistisch knĂŒpften die ottonischen Handschriften an karolingische Traditionen an und versuchten bewusst, spĂ€tantike und byzantinische Kunsttraditionen zu imitieren. Die ottonische Buchmalerei zeichnet sich durch reiche Materialien wie glĂ€nzende GoldhintergrĂŒnde im byzantinischen Stil, durch Gold- und Silbertinte und satte, flĂ€chige Farben aus exotischen Materialien aus. Dieser großartige, monumentale Stil der Buchmalerei war Ausdruck eines erneuerten Glaubens an das Heilige Römische Reich und des Wunsches, von den Byzantinern als ebenbĂŒrtig angesehen zu werden. So dienten die prĂ€chtigen Codices aus dieser Zeit auch als politisches Statement: In ihren Bildern zeigen sich die ottonischen Könige und Kaiser als von Gott gekrönte Herrscher.

SchÀtze der Reichenauer Buchmalerei

KrĂ€ftige Farben aus Edelpigmenten, ausgiebiger Einsatz von hochglĂ€nzendem Gold und stilisierte Figuren: ein ausdrucksstarker Malstil in höchster Vollendung! Noch heute ziehen die aufwĂ€ndig illuminierten Prachthandschriften in Bann, die die Mönche auf der Insel Reichenau im 10. und 11. Jahrhundert fĂŒr die ottonischen Herrscher sowie fĂŒr wichtige Auftraggeber am kaiserlichen Hof schufen. TatsĂ€chlich bildete das Kloster Reichenau das Zentrum der ottonischen Kunst und die Bilderhandschriften der so genannten Reichenauer Schule aus dieser Zeit faszinieren die Menschen noch heute wie wenige andere. Jede Seite dieser Handschriften evoziert eine feierliche Aura des Erhabenen und Sakralen. Im Jahr 2003 beschloss die UNESCO, zehn dieser Werke in ihr Weltdokumentenerbe aufzunehmen. Die vom Quaternio Verlag Luzern herausgegebene Faksimile-Kassette gibt einen Einblick in die wunderbare Bildsprache dieser ottonischen Meisterwerke.

Ein ausladender und majestÀtischer Stil

Die ottonische Kunst entstand vor allem im heutigen Deutschland sowie in Norditalien und den Niederlanden. Als Fortsetzung der karolingischen Buchmalerei war die ottonische Buchmalerei stark beeinflusst von der spĂ€tantiken und byzantinischen Kunst und suchte in ihnen sowohl nach Ă€sthetischer Inspiration als auch nach den politischen Implikationen dieser klassischen Formen, als die Könige von Deutschland den Mantel eines Kaisers des Heiligen Römischen Reiches fĂŒr sich in Anspruch nahmen. Die Kompositionen wirken statisch und beeindrucken oft durch expressive Blicke und durch Gesten mit verlĂ€ngerten Fingern. Einige insulare EinflĂŒsse sind auch in der ottonischen Kunst zu erkennen, vor allem in Bezug auf marginale Flechtwerkmuster, große dekorative Initialen und vor allem Incipit-Seiten. Die Ottonische Buchmalerei zeichnet sich durch eine große Ästhetik aus, die in der FrĂŒhzeit manchmal auch etwas schwerfĂ€llig wirkt, dann aber um 1000 "eine feierliche MonumentalitĂ€t mit einer lebendigen Innerlichkeit verbindet, eine weltfremde, visionĂ€re QualitĂ€t mit scharfer Aufmerksamkeit fĂŒr die AktualitĂ€t, OberflĂ€chenmuster aus fließenden Linien und satten leuchtenden Farben mit leidenschaftlicher EmotionalitĂ€t". Oft mit luxuriösen EinbĂ€nden ausgestattet, zĂ€hlen die ottonischen Handschriften zu den grĂ¶ĂŸten Meisterwerken der gesamten mittelalterlichen Handschriftenkunst.

Meisterwerke von der Reichenau

Illuminierte Handschriften aus dem Kloster Reichenau gehören zu den prĂ€chtigsten Kunstwerken, die unter den ottonischen Königen entstanden sind. Die Benediktinerabtei auf der Bodenseeinsel Reichenau war zu dieser Zeit eines der wichtigsten kulturellen und wissenschaftlichen Zentren des ostfrĂ€nkischen Reiches. Das im Kloster Reichenau untergebrachte Skriptorium produzierte Prachthandschriften von großer Schönheit, deren Ästhetik die ottonische Kunst maßgeblich beeinflusste. Die Abtei Reichenau wurde 724 vom heiligen Pirmin (gest. 753), einem vermutlich iroschottischen Wanderbischof, auf einer Insel im Bodensee gegrĂŒndet. Zur Zeit Karls des Großen zĂ€hlte die Abtei zu den großen frĂ€nkischen Reichsklöstern und gewann unter den Ottonen noch mehr Einfluss. Das Skriptorium produzierte vor allem unter den Äbten Witigowo, Immo und Berno (985-1048) illuminierte Handschriften von herausragender kĂŒnstlerischer QualitĂ€t fĂŒr Kaiser, Könige und den höheren Klerus. Mindestens 58 Prachthandschriften der 'Reichenauer Schule' sind bis heute erhalten, doch nur von sieben dieser Werke sind die Namen ihrer Schreiber und Buchmaler ĂŒberliefert.

Dieses Kompendium von EinzelblĂ€ttern in Passepartouts, die fĂŒr eine Rahmung bestens geeignet sind, besteht aus zehn herausragenden Beispielen der ottonischen Buchmalerei aus den folgenden Handschriften:
Bamberger Daniel-Kommentar - Bamberg, Staatsbibliothek Bamberg, Msc. Bibl. 22
Bamberger Apokalypse - Bamberg, Staatsbibliothek Bamberg, Msc. Bibl. 140
Evangeliar Ottos III. - MĂŒnchen, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 4453
Evangeliar aus dem Bamberger Dom - MĂŒnchen, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 4454
Perikopen Heinrichs II. - MĂŒnchen, Bayerische Staatsbibliothek MĂŒnchen, Clm 4452
Codex Egberti - Trier, Stadtbibliothek Weberbach, Hs. 24
Egbert-Psalter - Cividale del Friuli, Museo Archeologico Nazionale di Cividale del Friuli, Ms. 136
Evangelistar von Poussay - BibliothĂšque nationale de France, Ms. lat. 10514
Evangeliar Ottos III. (Liuthar-Evangeliar) - Domschatzkammer Aachen, G 25.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Treasures of Ottonian Illumination (Collection)
Schätze der Reichenauer Buchmalerei - Die ottonischen Handschriften aus dem Weltdokumentenerbe der UNESCO
Umfang / Format
10 Einzelseiten / 42,5 × 23,5 cm
Herkunft
Deutschland
Datum
10.–11. Jahrhundert
Stil
Sprache
Buchschmuck
10 Miniaturen
Inhalt
Zehn EinzelblÀtter bedeutender ottonischer Handschriften:
Bamberger Daniel-Kommentar (Msc. Bibl. 22 - Staatsbibliothek Bamberg)
Bamberger Apokalypse (Msc. Bibl. 140 - Staatsbibliothek Bamberg)
Evangeliar Ottos III. (Clm 4453 - Bayerische Staatsbibliothe

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Detailbild

SchÀtze der Reichenauer Buchmalerei

Einzug in Jerusalem – Egbert-Codex

Der triumphale Einzug Jesu in Jerusalem, der jedes Jahr am Palmsonntag gefeiert wird, markiert den Beginn der Passionsgeschichte. Jesus sitzt auf einem bescheidenen Esel, der im Gegensatz zu einem mĂ€chtigen Schlachtross den Frieden symbolisiert. Ihm folgt eine Prozession seiner barfĂŒĂŸigen JĂŒnger, wĂ€hrend die beschuhten BĂŒrger Jerusalems ihn begrĂŒĂŸen. Die Szene trĂ€gt sich typischerweise außerhalb der Stadtmauern zu, so dass keine Bauwerke zu sehen sind, sondern lediglich die Andeutung eines Baumes. Eine Figur bricht gerade Zweige ab, wĂ€hrend eine andere die Zweige bereits zusammen mit den bunten UmhĂ€ngen der anderen auf die Straße wirft. Alle Figuren sind in antikisierende GewĂ€nder gehĂŒllt.

SchĂ€tze der Reichenauer Buchmalerei – Quaternio Verlag Luzern – Verschiedene EigentĂŒmer
Einzelseite

SchĂ€tze der Reichenauer Buchmalerei – Evangeliar Ottos III.

PortrÀt des Auftraggebers Ottos III.

Diese bunte zweiseitige Miniatur ist ein Meisterwerk der ottonischen Illumination und eine bekannte Darstellung der Macht des Heiligen Römischen Reiches. Die KĂŒnstler des Skriptoriums der Reichenau orientierten sich an byzantinischen und karolingischen Vorbildern, die beide fest im Stil der SpĂ€tantike verwurzelt waren. So prĂ€sentiert sich Otto III. (980–1002) entsprechend prĂ€chtig in den lila GewĂ€ndern eines römischen Kaisers.

Otto thront mit der Kaiserkrone, dem Reichsapfel und dem Adlerzepter des Augustus. Er wird von Geistlichen zur Linken und edlen Rittern zur Rechten flankiert. DemĂŒtig nĂ€hern sich vier Personifikationen der Völker des Reiches – Sclavinia, Germania, Gallia und Roma – und bringen Geschenke herbei, die aus einer mit Edelsteinen gefĂŒllten Muschel, einem Palmzweig, einem FĂŒllhorn und einer goldenen Kugel bestehen.

SchĂ€tze der Reichenauer Buchmalerei – Quaternio Verlag Luzern – Verschiedene EigentĂŒmer
Faksimile-Editionen

#1 Schätze der Reichenauer Buchmalerei - Die ottonischen Handschriften aus dem Weltdokumentenerbe der UNESCO

Quaternio Verlag Luzern – Luzern, 2018
SchĂ€tze der Reichenauer Buchmalerei – Quaternio Verlag Luzern – Verschiedene EigentĂŒmer
SchĂ€tze der Reichenauer Buchmalerei – Quaternio Verlag Luzern – Verschiedene EigentĂŒmer Copyright Bildmaterial: Ziereis Faksimiles

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Quaternio Verlag Luzern – Luzern, 2018
Limitierung: 800 Exemplare
Einband: Handgefertigte Kassette mit einer Replik einer geschnitzten Elfenbeintafel, die fĂŒr den Magdeburger Dom geschaffen wurde (heute im British Museum verwahrt).
Faksimile: 10 Einzelseiten Faksimile des Originaldokuments (siehe unten) Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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Preis Kategorie: €
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