Chronik der KreuzzĂźge: Die Passages von d'Outremer

Chronik der Kreuzzüge: Die Passage von d'Outremer – Club Bibliófilo Versol – Fr. 5594 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)

Bourges (Frankreich) — 1474

Beauftragt von Louis de Laval, illuminiert von niemand Geringerem als Jean Colombe: Die größte mittelalterliche Quelle zur Geschichte der Kreuzzüge, geschmückt mit ganzseitigen Prachtminiaturen voller spannender Details

  1. Sébastien Mamerot (1430/40 – um 1490) verfasste das mit fast 600 Seiten größte mittelalterliche Werk zu den Kreuzzügen

  2. Der Besitzer, Louis de Laval (ca. 1411–1489), beauftragte Jean Colombe (um 1430 – um 1493), das unglaubliche Werk zu illuminieren

  3. Ein monumentales Meisterwerk, bezogen auf sowohl den Text als auch den meisterlichen Miniaturen

Chronik der KreuzzĂźge: Die Passages von d'Outremer

Ausgabe bei uns verfĂźgbar!
Preis Kategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Chronik der KreuzzĂźge: Die Passages von d'Outremer

Die Kreuzzüge gehörten zu den prägenden Ereignissen des Mittelalters und hatten weitreichende Auswirkungen sowohl für das Christentum als auch für die islamische Welt. Die umfassendste, wenn auch etwas mythisch anmutende Quelle über die Kreuzzüge wurde 1474 von dem Gelehrten Sébastien Mamerot (1430/40 – um 1490) im Auftrag des französischen Bibliophilen und Adeligen Louis de Laval (ca. 1411–1489) verfasst. Das resultierende Manuskript wurde von keinem Geringeren als Jean Colombe (um 1430 – um 1493) und seiner Werkstatt prachtvoll illuminiert. Er gilt als einer der größten Künstler der Übergangszeit von der Gotik zur Renaissance in Frankreich. Auf 66 monumentalen Bildseiten, die in der Regel aus einer großen Miniatur und einer Bas-de-Page-Szene bestehen, fing Colombe die Geschehnisse der Kreuzzüge ein. Die goldgeschmückten Bildwerke beeindrucken dabei vor allem durch weite Landschaften, überzeugende Tiefenräumlichkeit und eine oft imposante Menschenmengen.

Chronik der KreuzzĂźge: Die Passages von d'Outremer

Die mittelalterlichen Kreuzzüge waren eine Reihe von kirchlich sanktionierten Kriegen im Nahen Osten, die zwischen 1095 und dem 13. Jahrhundert von christlichen Herrschern und Päpsten aus religiösen, strategischen und wirtschaftlichen Gründen initiiert wurden. Je nach Zählung fanden sieben beziehungsweise acht sogenannte „Orientkreuzzüge“ statt, die das Heiligen Land vor muslimischer Herrschaft „beschützen“ sollten. Der Gelehrte, Schriftsteller und Übersetzer Sébastien Mamerot (1430/40 – um 1490) verfasste 1474 das umfassendste mittelalterliche Werk über die Geschichte der Kreuzfahrer: Die Passages von d'Outremer. „Outremer“ ist die französische Bezeichnung für „Übersee“ und steht damit für die vier Kreuzfahrerstaaten, die als Ergebnis des Ersten Kreuzzugs (1096–99) errichtet wurden – das Königreich Jerusalem, das Fürstentum Antiochia und die Grafschaften Edessa und Tripolis.

Im Auftrag eines franzĂśsischen Bibliophilen

Der Auftraggeber des Mammutwerks war der französische Adelige, Politiker und Bibliophile Louis de Laval (ca. 1411–1489), der auf der ersten Seite porträtiert ist und in dessen Diensten Mamerot den größten Teil seines Lebens stand. Entsprechend dieses Mäzenatentums stellte der Autor vor allem die die französische Beteiligung an den Kreuzzügen in den Fokus seines Werks, das ohnehin in Teilen von fantasievollen und geradezu legendenhaften Ausschmückungen geprägt ist. Nichtsdestotrotz stellt der fast 600 Seiten umfassende Codex eine wichtige historische Quelle zu den Kreuzzügen und der spätmittelalterlichen Perspektive auf die Ereignisse dar. Eine Inschrift besagt, dass Mamerot sein Werk im April 1474 vollendete.

Kunstvolle Miniaturen eines großen Meisters

Das kostbare Manuskript wurde kurz darauf von keinem Geringeren als Jean Colombe (um 1430 – um 1493) und seiner Werkstatt prachtvoll illuminiert. Colombe gilt als einer der wichtigsten und talentiertesten Buchmaler des 15. Jahrhunderts und die Passages von d'Outremer sind eines seiner schönsten Werke. Auf 66 monumentalen Bildseiten, die in der Regel aus einer großen Miniatur und einer dazu passenden Bas-de-Page-Szene bestehen, fing Colombe die Geschehnisse der Kreuzzüge ein. Die mit goldenen Details und Rahmen versehenen Bildwerke beeindrucken dabei vor allem durch weite Landschaften, überzeugende Tiefenräumlichkeit und Architektur sowie oft imposante Menschenmengen. Auch die satte Farbpalette fesselt den Blick des Betrachters und macht jede einzelne Miniatur zu einem eigenständigen Kunstwerk.

Der Brief Sultan Bayezids II.

Wenige Jahre nach Fertigstellung der Prachthandschrift, wahrscheinlich 1488 oder etwas später, wurde ihr ein zeitgenössisches Dokument beigefügt: Die lateinische und französische Übersetzung eines Briefes, den der osmanische Sultan Bayezid II. (1447/48–1512) an König Karl VIII. von Frankreich (1470–1498) schrieb. Die Kopie des diplomatischen Schriftstücks wurde nach dem Vorwort des eigentlichen Werks von zwei verschiedenen Händen auf fol. 3v-4r eingefügt, die ursprünglich leer geblieben waren.

Kodikologie

Alternativ-Titel
The Crusades: Les Passages d'Oultremer
Une chronique des croisades: les passages d'Outremer
Passages de l'Outremer
Passages faiz oultre mer par les François
Umfang / Format
572 Seiten / 32,0 × 23,0 cm
Herkunft
Frankreich
Datum
1474
Stil
Schrift
Bastarda
Buchschmuck
66 prächtige Miniaturen, zahlreiche historisierte und ornamentale Initialen
Inhalt
Geschichte der franzÜsischen Beteiligung an den Kreuzzßgen im Heiligen Land; Brief von Bayezid II. an Karl VIII. (später hinzugefßgt)
Auftraggeber
Louis de Laval (1411–1489)
KĂźnstler / Schule
Vorbesitzer
Diane de Poitiers, Herzogin von Valentinois; Diane de La Marck; Charles-Henri de Clermont-Tonnerre; Kardinal Jules Mazarin

VerfĂźgbare Faksimile-Editionen:
Chronik der Kreuzzüge: Die Passage von d'Outremer – Club Bibliófilo Versol – Fr. 5594 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)
Club Bibliófilo Versol – Madrid, 2012
Limitierung: 400 Exemplare
Detailbild

Chronik der KreuzzĂźge: Die Passages von d'Outremer

Die Belagerung von Antiochia

Antiochia war eine der wichtigsten Städte im Heiligen Land, hatte eine strategische Position inne und wurde von byzantinischen Mauern mit über 400 Türmen gut verteidigt, was die Stadt für Angreifer zu einem schwierigen Ziel machte. Die Kreuzfahrer mussten sie 8 Monate lang belagern, bevor sie schließlich am 2. Juni 1098 fiel. Zuvor waren zwei Armeen, die der Stadt zur Hilfe hätten kommen sollen, nacheinander besiegt und in die Flucht geschlagen worden. Hier sehen wir die beeindruckenden Befestigungen der Stadt und das endlose Heer der Kreuzfahrer, die mit einer Leiter die riesigen Mauern bezwingen wollen.

Chronik der Kreuzzüge: Die Passage von d'Outremer – Club Bibliófilo Versol – Fr. 5594 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)
Einzelseite

Chronik der KreuzzĂźge: Die Passages von d'Outremer

Das Konzil von Clermont

„Lasst diejenigen, die es zu Unrecht gewohnt sind, einen privaten Krieg gegen die Gläubigen zu führen, jetzt gegen die Ungläubigen vorgehen und diesen Krieg, der schon vor langer Zeit hätte beginnen müssen, mit dem Sieg beenden. Mögen diejenigen, die als Söldner gegen geringes Entgelt gedient haben, jetzt den ewigen Lohn erhalten … Christus befiehlt es!“ Mit diesen Worten löste Papst Urban II. (reg. 1088–1099) den Ersten Kreuzzug aus.

Diese wichtige Rede, die am 27. November 1095 in Clermont gehalten wurde, ist in einem wunderschÜnen gotischen Interieur mit einem Meer von KÜpfen und Gesichtern dargestellt. Der meisterhafte Gebrauch der Perspektive lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die entfernte Figur Urbans in dieser berßhmten Miniatur, die vor goldenen Pinselstrichen nur so funkelt. Die fränkischen Ritter in zeitgenÜssischer Rßstung, an die sich Urbans Botschaft im Konkreten richtet, sind in der Bas-de-page-Miniatur schon versammelt.

Chronik der Kreuzzüge: Die Passage von d'Outremer – Club Bibliófilo Versol – Fr. 5594 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)
Faksimile-Editionen

#1 Les Passages D´Oultremer

Club Bibliófilo Versol – Madrid, 2012

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Club Bibliófilo Versol – Madrid, 2012
Limitierung: 400 Exemplare
Einband: Rotes Leder mit Goldprägung
Kommentar: 1 Band (294 Seiten)
Sprache: Deutsch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht mĂśglicherweise nicht dem ursprĂźnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfĂźgbar!
Preis Kategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
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