Miniaturen von eindringlicher Schönheit: Die vielleicht interessanteste der 27 bis heute erhaltenen gebliebenen Beatus-Handschriften
Beatus von Liébana - Codex Corsini
Kloster von Sahagún (Léon, Spanien) — 1151–1200

Beatus von Liébana - Codex Corsini
Kloster von Sahagún (Léon, Spanien) — 1151–1200
Die vielleicht interessanteste der heute noch erhaltenen 27 illustrierten Beatus-Handschriften
Abnutzungsspuren deuten auf eine turbulente Eigentümergeschichte und regelmäßige Nutzung hin
Die Miniaturen haben einen ursprünglichen Charakter und sind vor einem leuchtenden orangefarbenen Hintergrund gesetzt
Beatus von Liébana - Codex Corsini
- Beatus of Liébana - Corsini Codex
- Beato de la Biblioteca Corsiniana
- Beatus of Liebana from the Corsini Library
- Beatus Corsiniana
Kurzbeschreibung
Der Codex Corsini hat eine spannende Besitzgeschichte zu erzählen, die von Spanien nach Italien führt. Entstanden ist die Beatus-Handschrift vermutlich in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts im Kloster von Sahagún in Spanien. Der bemerkenswerte mozarabische Stil der Miniaturen äußert sich in der perfekten Einfachheit der Darstellungen, die auf leuchtend orangefarbenem Grund zum Teil farbenprächtig koloriert, zum Teil noch unfertig sind. Damit und durch die deutlichen Gebrauchsspuren wird die wechselvolle Geschichte und die praktische Verwendung der Handschrift deutlich, die nicht nur als Sammlerstück geschätzt war, sondern auch rege Benutzung fand. Aufgrund dessen zählt sie zu den interessantesten der 27 illustrierten Beatus-Handschriften, die heute bekannt sind.
Beatus von Liebana – Codex Corsini
Der Codex Corsini hat eine spannende Besitzgeschichte zu erzählen, die von Spanien nach Italien führt. Entstanden ist die Beatus-Handschrift vermutlich in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts im Kloster von Sahagún in Spanien. Der bemerkenswerte mozarabische Stil der Miniaturen äußert sich in der perfekten Einfachheit der Darstellungen, die auf leuchtend orangefarbenem Grund zum Teil farbenprächtig koloriert, zum Teil noch unfertig sind. Damit und durch die deutlichen Gebrauchsspuren wird die wechselvolle Geschichte und die praktische Verwendung der Handschrift deutlich, die nicht nur als Sammlerstück geschätzt war, sondern auch rege Benutzung fand. Aufgrunddessen zählt sie zu den interessantesten der 27 illustrierten Beatus-Handschriften, die heute bekannt sind.
Ein Beatus als Kleinod
In einem für eine Beatus-Handschrift ungewöhnlich kleinem Format von 16,7 x 9,7 cm versammelt der Corsini-Codex den einflussreichen Apokalypse-Kommentar des Beatus von Liébana mit wunderschönen Miniaturen. Insgesamt 10 Miniaturen schmücken die 243 Seiten der Handschrift. Der Charakter des Archaischen und Ursprünglichen lässt sich nicht nur auf den Stil der Miniaturen, sondern auf die gesamte Handschrift anwenden. Die Schrift, teilweise in roter Tinte geschrieben, ist in karolingischer Minuskel mit gotischen Anklängen verfasst.
Beeindruckende Miniaturen
Als Bilderschmuck sind zum einen die Tabellen mit symbolischem und hilfreichem Inhalt zu erwähnen, die den Codex schmücken. Zum anderen sind aber besonders die meist halbseitigen Miniaturen zu nennen, die den Text illustrieren. Einfache Rahmen umgeben den leuchtend orangefarbenem Grund, auf dem sich die Szenen abspielen. Inhaltlich befassen sich die Bilder etwa mit den Erzählungen von Johannes und dem Engel der Kirche von Sardi, vom Antichrist, der Jerusalem zerstört, von Christus in den Wolken oder von den Engeln der Apokalypse. Interessant sind aber nicht nur die fertig ausgeführten Miniaturen. Auch die unfertigen, unkolorierten Zeichnungen machen die Handschrift zu etwas Besonderem, lassen sie doch den Entstehungsprozess des Codex nachvollziehen.
Auch dem Stil der Buchmalerei nach kann die Handschrift Spanien zugeordnet werden. Die Malereien wirken einfach und zurückgenommen. Die Zweidimensionalität der Figuren und das Fehlen von Naturdarstellungen verweisen auf den mozarabischen Stil. Dieser findet im Codex Corsini seinen deutlichsten Ausdruck.
Von Spanien nach Italien
Die Wertschätzung des Codex Corsini wird nicht nur durch die Gebrauchsspuren an der Handschrift deutlich. Auch ihre Besitzgeschichte beschreibt eindrücklich, dass man sich schon immer über die Besonderheit dieser Beatus-Handschrift einig war. Unter König Philipp IV. von Spanien wurde der Codex durch den Graf von Olivares aus Sahagún entwendet. Die Handschrift gelangte dann in den Besitz des Schriftstellers und Bibliothekars Juan Lucas Cortés. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts erwarb der italienische Kardinal Francesco Acquaviva den Beatus und brachte ihn von Spanien nach Italien. Dort wurde er 1723 von Kardinal Bartolomeo Corsini erworben, dessen Bibliothek einen Grundstein der Biblioteca dell'Accademia Nazionale dei Lincei e Corsiniana in Rom bildet.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Beatus of Liébana - Corsini Codex
Beato de la Biblioteca Corsiniana
Beatus of Liebana from the Corsini Library
Beatus Corsiniana - Umfang / Format
- 342 Seiten / 16,7 x 9,7 cm
- Herkunft
- Kloster von Sahagún (Léon, Spanien)
- Datum
- 1151–1200
- Epoche
- Stil
- Sprache
- Buchschmuck
- 10 Miniaturen
- Künstler / Schule
- Autor: Beatus von Liébana (gestorben nach 798)
- Vorbesitzer
- Graf und Herzog von Olivares
Lucas Juan Cortés
Cardinal Francesco Acquaviva
Cardinal Bartolomeo Corsini
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Beatus von Liébana - Codex Corsini“
Beato de la Biblioteca Corsiniana
- Verlag
- Siloé, arte y bibliofilia – Burgos, 2010
- Limitierung
- 898 Exemplare
- Einband
- Ledereinband mit Metallschließe
- Kommentar
-
1 Band
Sprache: Spanisch - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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