Codex der Trachten und Kostüme
Die Biblioteca Nacional de España besitzt eine bedeutende deutsche Handschrift aus dem 16. Jahrhundert: den Códice de Trajes oder "Codex der Kostüme". Er wurde im Dezember 2010 vom Kulturministerium aus einer Privatsammlung erworben und enthält ein Repertoire von 125 Kleidungsabbildungen mit Gouache-Aquarellen. Er zeigt die Art und Weise der Kleidung in Spanien, einigen Nachbarländern rund um das Reich des Heiligen Römischen Kaisers Karl V (1500–58) und weiter entfernten Orten wie Amerika und Afrika. Das Manuskript weist eine Beschreibung der Miniaturen in deutscher Sprache auf und wurde in der Werkstatt eines unbekannten Künstlers angefertigt. Seine große ** Seltenheit und Bedeutung als Quelle des Wissens über die Kostüme und die Mode der damaligen Zeit** sowie die bezaubernde Schönheit seiner Illustrationen machen den Codex der Trachten und Kostüme zu einem außergewöhnlichen Werk der Geschichte.
Codex der Trachten und Kostüme
2010 hat das spanische Kulturministerium eine spannende und wichtige Anschaffung getätigt: den Códice de Trajes oder "Codex der Trachten und Kostüme". Er ist ein wunderbar illuminierter Zeuge der Herrschaft über das Heilige Römische Reich unter Kaiser Karl V. (1500–58), der als Erster ein Reich regierte, über dem "die Sonne nie unterging". Er besteht aus 125 Aquarellen, die den Kleidungsstil in verschiedenen Regionen der Welt zeigen, sowohl in als auch am Rande des riesigen Habsburger Reiches in Europa oder des Spanischen Reiches in Afrika und der Neuen Welt, die unter Karl V. alle vereint waren. Er kam damit dem mittelalterlichen Konzept einer die gesamte Christenheit vereinigenden Universalherrschaft, der so genannten res publica Christiana, näher als jeder andere seit Kaiser Karl dem Großen. Die mit Bildunterschriften in deutscher Sprache versehene Prachthandschrift von etwa 1546–47 ist als Nachschlagewerk über die Sitten und Gebräuche dieser Zeit von unschätzbarem Wert. Anstelle von Pergament wurde in der Handschrift Papier verwendet, das dem Wasserzeichen zufolge 1546 in Augsburg gefertigt wurde.
Eine unersetzliche Quelle der Mode des 16. Jahrhunderts
Die 125 Miniaturen dieser Handschrift sind gleichsam eine Parade von Portugiesen, Berbern, Südamerikanern, Franzosen, Engländern, Türken, Tataren, Iren, Kroaten und Ungarn und enthalten auch detailliertere Darstellungen der Völker Deutschlands, Spaniens und der Niederlande. Obwohl nicht bekannt ist, wer die Handschrift schuf, ist der Einfluss verschiedener Meister der Renaissance nördlich der Alpen in diesem Werk zu erkennen, wie der von Albrecht Dürer (1471–1528), insbesondere in Bezug auf die Tracht in Nürnberg, in Livland oder unter den Türken, sowie von Albrecht Altdorfer (ca. 1480–1538) und von Hans Burgkmair dem Älteren (1473–1531). Darüber hinaus gibt es Belege für den Einfluss aus der anonymen Werkstatt auf zeitgenössische Meister wie Lucas Cranach d. Ä. (1472-1553), insbesondere in der Miniatur, die den Kaiser und die sieben Kurfürsten zeigt, oder Lucas de Heere (1534–1584), dessen Darstellung eines reitenden Lanzenreiters von ca. 1570 der ersten Seite des KostümCodexes nachgebildet ist. Es könnten allerdings auch beides Kopien nach demselben Modell sein. Auch Georg Hoefnagel (1542–1601) schuf für seine berühmten Civitates Orbis Terrarum Reiter, die denen in dieser Handschrift sehr ähnlich sehen. Zahlreiche andere Künstler wurden von diesem Werk beeinflusst, darunter Jost Amman (1539–91) und Cesare Vecellio (ca. 1521 – ca. 1601).
Der Reisebericht eines Künstlers?
Das vorliegende Manuskript entstand in der zweiten Hälfte der Regierungszeit Kaiser Karls V. während einer Zeit, in der sich die Mode, wie wir sie kennen, gerade entwickelte. Zuvor war die Kleidung lediglich Ausdruck des eigenen Standes gewesen, aber das zunehmend zur Verfügung stehende Geld führte im spätmittelalterlichen Europa zu einer dramatischen Revolution in der Mode, die die gesellschaftliche Ordnung so sehr beunruhigte, dass sie sogar zu weitreichenden Gesetzen führte. Im 13. Jahrhundert zum ersten Mal in Erscheinung getreten, sollten Luxusgesetze als moralisierender Einfluss wirken mit der Absicht, die Menschen auf ihre soziale Klasse zu beschränken und gleichzeitig öffentliche Zurschaustellungen und die ruinösen Ausgaben zu begrenzen, die den Mitgliedern der wohlhabenden Klassen entstanden, da sie enorm den neuesten Moden nachgingen. Praktisch gesehen beschränkten sie luxuriöse Stoffe zwar auf den Adel, waren aber letztlich dennoch wirkungslos. Obwohl sie wahrscheinlich in den Reichsstädten Augsburg und Nürnberg entstanden sind, könnten die Miniaturen sehr wohl auch auf Skizzen beruhen, die ein Künstler während der Begleitung des Kaisers auf seinen Reisen durch Spanien, Flandern und Deutschland anfertigte. Die Miniaturen stammen wohl aus der Zeit zwischen 1513 und 1515 und wurden später, 1526, in weit verbreitete Holzschnitte umgewandelt.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Codex of Costumes
Códice de Trajes
Buch der Kostüme - Umfang / Format
- 128 Seiten / 20,0 × 20,0 cm
- Herkunft
- Deutschland
- Datum
- Ca. 1546–47
- Stil
- Sprache
- Buchschmuck
- 125 Gouache-Aquarelle
- Inhalt
- Enthält eine Sammlung von Trachten aus Spanien, Flandern, Deutschland und weiterer Nachbarländer des Kaiserreichs von Karl V. Darunter befinden sich auch Trachten aus weit entfernten Regionen wie Amerika und Afrika.
Buch der Kostüme
Weizenernte
Diese wunderbar farbige und naturalistische Darstellung der spanischen Bauern zeigt sie bei ihrer Weizenernte, der dabei fast so hoch ist wie sie selbst. Der Mann auf der linken Seite kniet und benutzt eine Sichel, um das Getreide zu ernten, das er auf den Boden häufelt. Er trägt blaue Beinkleider und einen grauen Mantel mit Puffärmeln, sein Kopf ist in ein weißes Tuch gewickelt. Der zweite Mann trägt kniehohe Lederstiefel und einen großen Dolch mit einem vergoldeten Griff im Gürtel und schaut dabei zu, vielleicht der Landbesitzer oder ein Vorarbeiter.
Buch der Kostüme
Spanische Frauen aus der Mittelschicht
Die zunehmende Größe und Bedeutung der städtischen Mittelschicht war eine der wichtigsten Entwicklungen im spätmittelalterlichen Europa. Obwohl sie nicht die Macht und die Stellung des Adels besaßen, erlaubte es ihnen ihr großer Reichtum, sich in der teuersten Mode zu kleiden. Diese Darstellung von drei spanischen Frauen gibt eine Ahnung davon, wie sich die Frauen erfolgreicher Kaufleute oder Gildenmänner gekleidet haben mögen.
Die beiden Frauen auf der rechten Seite sind konservativer gekleidet und tragen von einem schwarzen Mantel bedeckte elegante Kleider: eines mit goldenem Brokat und einer langen Schleppe. Die Frau auf der linken Seite, die einen Fächer aus schwarzen Federn in der Hand hält, trägt einen grünen, glockenförmigen Rock und eine schwarze Bluse mit Schlitzen in den ausladenden Ärmeln, die den Blick auf eine darunterliegende Schicht aus rosa Seide freigeben. Alle drei Frauen tragen große Plateauschuhe.
#1 Códice de Trajes
Details zur Faksimile-Edition:
Sprache: Spanisch
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