Graduale und Sequenzen Notkers von St. Gallen

Graduale und Sequenzen Notkers von St. Gallen – VCH, Acta Humaniora – Codex 121 – Stiftsbibliothek des Klosters Einsiedeln (Einsiedeln, Schweiz)

Einsiedeln (Schweiz) — Ca. 960–970

Auch 1000 Jahre nach seiner Entstehung noch am selben Ort wie damals: Das älteste erhaltene Dokument der abendländischen christlichen Musik

  1. Die Handschrift entstand zwischen 960 und 970 in der Benediktinerabtei Einsiedeln

  2. Sein vollständig erhaltenes Mess-Antiphonar ist auch heute noch wichtig für das Verständnis der Gregorianik

  3. Hunderte von Zierinitialen und Dutzende von Incipits in Gold, Silber und Mennige zieren die Texte

Graduale und Sequenzen Notkers von St. Gallen

  1. Beschreibung
  2. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Graduale und Sequenzen Notkers von St. Gallen

Das Graduale und die Sequenzen Notkers von St. Gallen sind das älteste Dokument der abendländischen Musik und entstanden zwischen 960 und 970 im Skriptorium des Klosters Einsiedeln. Es wird heute noch in der Bibliothek des Benediktinerklosters aufbewahrt und enthält ein vollständig erhaltenes Mess-Antiphonar mit Neumen und verschiedenen Zusätzen wie Halleluja-Versen, Antiphonen und Psalmversen für die Kommunion-Antiphonen. Das Manuskript ist mit Initialen geschmückt, die in Minium (Bleitetroxid oder Mennige), Gold und Silber illuminiert sind. Da das Mess-Antiphonar vollständig ist, ist die Handschrift auch heute noch für die Gregorianik wichtig. Der zweite Teil des Codex enthält die Libyer Ymnorum, die Sequenzen des Musikers vom Dichter Notker dem Stammler (auch Notker der Dichter oder Notker von St. Gallen genannt), geschrieben höchstwahrscheinlich für den dritten Abt des Klosters, Gregor den Engländer.

Diese Handschrift aus dem 10. Jahrhundert hat ihr ganzes Leben in der Abtei Einsiedeln in der Schweiz verbracht, wo sie als das älteste vollständig erhaltene neumierte Messantiphonar viel Beachtung findet. Hunderte von großen und kleinen Zierinitialen in Minium (Bleitetroxid oder Mennige), Gold und Silber sowie Dutzende von Incipits, darunter eine ganze Seite mit Text in Goldtinte und violett gefärbtem Hintergrund, schmücken die von einer einzigen Hand geschriebenen Graduale und Sequenzen. Nachdem es 1577 bei einem Brand beschädigt worden war, wurde es auf Veranlassung von Abt Ulrich III. Wittwiler (1585-1600) im Jahre 1597 restauriert und neu gebunden, wobei ein neues Titelblatt hinzugefügt wurde. Im 19. Jahrhundert und für die Faksimilierung des Werkes im 20. Jahrhundert wurde es dann 1991 und 2010 jeweils noch einmal neu gebunden und schließlich mit einem sogenannten Erhaltungseinband mit zwei Messingschließen versehen.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Graduale – Notkeri Sequentiae
Umfang / Format
300 Seiten / 16,0 × 10,5 cm
Herkunft
Schweiz
Datum
Ca. 960–970
Stil
Sprache
Auftraggeber
Möglicherweise Gregor the Englishman

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Faksimile-Editionen

#1 Codex 121 Einsiedeln: Graduale und Sequenzen Notkers von St. Gallen

VCH, Acta Humaniora – Weinheim, 1991

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: VCH, Acta Humaniora – Weinheim, 1991
Kommentar: 1 Band von Odo Land und Gunilla Björkvall
Sprache: Deutsch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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