Guernsey Lilly

Guernsey Lilly – The Clear Vue Publishing Partnership Limited – Sausmarez Manor Collection (Saint Martins, Vereinigtes Königreich)

London (England) — 1727

Die typisch britische Hingabe an die Gartenarbeit: Das Werk des königlichen Leibarztes zum damals modernsten Stand der Botanik mit detaillierten und kunstvollen Abbildungen

  1. James Douglas (1675-1742) war der Leibarzt von Königin Caroline (1683-1737)

  2. Der hoch angesehene Arzt und Fellow der Royal Society of London war auch ein begeisterter GĂ€rtner

  3. Douglas erlangte BerĂŒhmtheit, weil er den Schwindel einer Frau entlarvte, die sogar nach Meinung einiger Ärzte Kaninchen zur Welt gebracht haben wollte

Guernsey Lilly

  1. Beschreibung
  2. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Guernsey Lilly

Diese botanische Abhandlung stammt von einem der angesehensten Ärzte des frĂŒhen 18. Jahrhunderts in Großbritannien, James Douglas (1675-1742), der ein Fellow der Royal Society of London und Leibarzt von Königin Caroline (1683-1737) war. A Description of the Guernsey Lilly wurde erstmals 1725 veröffentlicht und beschĂ€ftigt sich mit einer mehrjĂ€hrigen Blume, die weder eine Lilie ist noch von der Insel Guernsey im Ärmelkanal stammt. Dennoch reprĂ€sentiert das Werk den damals modernsten Stand der Botanik und ist mit detaillierten und kunstvollen Abbildungen der Pflanze geschmĂŒckt, wie sie in der vergrĂ¶ĂŸerten Ausgabe von 1727 und im Nachdruck von 1737 zu finden sind.

Guernsey Lilly

Die Briten sind fĂŒr viele Dinge bekannt, unter anderem fĂŒr ihre meisterhafte Beherrschung des Meeres, ihre Liebe zum Tee und ihre Hingabe an die Gartenarbeit. Ein bedeutendes Werk der britischen Botanik, A Description of the Guernsey Lilly, wurde 1725 von George Strahan (ca. 1679-1752), einem schottischen Drucker in London, veröffentlicht. Die sogenannte Guernsey-Lilie ist eine mehrjĂ€hrige Blume, die zur Familie der Nerinen gehört, die aber eigentlichweder eine Lilie ist noch von der Insel Guernsey im Ärmelkanal stammt, sondern aus dem sĂŒdlichen Afrika kommt. Dennoch wird sie in Europa seit dem 17. Jahrhundert gezĂŒchtet, gekreuzt und kultiviert. Das Werk wurde von einem anderen Schotten verfasst, James Douglas (1675-1742), einem Arzt, Fellow der Royal Society of London, und einem der angesehensten Anatomen seiner Zeit. Offenbar war er auch ein begeisterter GĂ€rtner und unterhielt Korrespondenzen mit mehreren Ă€hnlich interessierten Bekannten, die ebenfalls bei der Arbeit halfen. Im Jahre 1724 schickte ihm die GrĂ€fin von Hertford einige Zwiebeln aus ihrem Garten in Marlborough und inspirierte ihn so zu seiner Abhandlung. Die vorliegende erweiterte Ausgabe erschien erstmals 1727 und wurde 1737 neu aufgelegt.

Angesehener Arzt entlarvt einen Schwindel

Douglas genoss einen großen Ruf als Geburtshelfer, was ihm die Position des Außerordentlichen Arztes bei Königin Caroline (1683-1737) einbrachte, deren zehn Schwangerschaften acht Lebendgeburten waren, von denen wiederum sieben das Erwachsenenalter erreichten. Douglas war dafĂŒr verantwortlich, dass zumindest einige dieser Kinder erfolgreich zur Welt kommen konnten. Er ist jedoch auch fĂŒr seine Rolle in dem Fall von Mary Toft (ca. 1701-1763) bekannt, einer Frau aus Surrey, die berĂŒhmt wurde, weil sie Ärzte glauben machte, sie hĂ€tte tatsĂ€chlich Kaninchen geboren. Douglas war skeptisch und vermied es anfangs, sich an diesem Fall zu beteiligen. Er sagte, dass es fĂŒr eine Frau genauso wahrscheinlich sei, ein Kaninchen zu gebĂ€ren, wie fĂŒr ein Kaninchen, eine Person zu gebĂ€ren. Douglas untersuchte und verhörte Toft jedoch schließlich, brachte sie dazu, den Schwindel zu gestehen und deckte sie so den Betrug auf. Die Episode erwies sich als höchst peinlich fĂŒr die gesamte damalige Ärzteschaft, insbesondere fĂŒr diejenigen, die Toft anfangs geglaubt hatten, und zeigte, einen welch weiten Weg die Wissenschaft zu Beginn des 18. Jahrhunderts noch vor sich hatte. Kritiker des ersten britischen Premierministers Robert Walpole (1676-1745) und seiner Whigpartei-Regierung von 1730-42 zitierten die AffĂ€re gerne als Hinweis auf die Gier, Korruption und BetrĂŒgerei der damaligen Zeit. Nichtsdestotrotz sticht der Vorfall als einer der seltsamsten und unterhaltsamsten Meilensteine der Geschichte der Medizin hervor.

Kodikologie

Alternativ-Titel
A Description of the Guernsey Lilly
Datum
1727
Buchschmuck
Mehrere Abbildungen der Guernsey-Lilie
Inhalt
A Description of the Guernsey Lilly
KĂŒnstler / Schule

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Guernsey Lilly – The Clear Vue Publishing Partnership Limited – Sausmarez Manor Collection (Saint Martins, Vereinigtes Königreich)
The Clear Vue Publishing Partnership Limited – Saint Peter Port, 2012
Faksimile-Editionen

#1 Guernsey Lilly

The Clear Vue Publishing Partnership Limited – Saint Peter Port, 2012

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: The Clear Vue Publishing Partnership Limited – Saint Peter Port, 2012
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