Hortus Deliciarum
Diese EnzyklopĂ€die aus dem 12. Jahrhundert kann mit zwei Superlativen aufwarten: Sie ist die erste, die von einer Frau geschrieben worden ist, und stellt eine der Ă€ltesten Quellen fĂŒr mehrstimmige Musik dar: der Hortus deliciarum oder "Garten der LĂŒste" der Ăbtissin Herrad von Landsberg (ca. 1130â1195). Die zwischen 1167 und 1185 entstandene Handschrift bietet einen umfassenden Ăberblick ĂŒber das im 12. Jahrhundert vorhandene Wissen, was von klassischen Autoren der Antike bis zu arabischen Gelehrten reicht. Theologie, Philosophie, Geschichte, Literatur und mehr werden in dem massiven Text, der ursprĂŒnglich mindestens 336 Miniaturen umfasste, behandelt. Wenngleich das Original 1870 im Zuge des Deutsch-Französischen Krieges zerstört wurde, konnten verschiedene Forscher Kopien sowohl von den Miniaturen als auch vom Text selbst erstellen, so dass der GroĂteil des Werkes bis heute erhalten geblieben ist.
Hortus Deliciarum
Der Hortus deliciarum oder "Garten der LĂŒste" ist eine illuminierte mittelalterliche EnzyklopĂ€die, die von Herrad von Landsberg (ca. 1130-1195), einer elsĂ€ssischen Nonne und Ăbtissin der Abtei Hohenburg in den Vogesen, in Auftrag gegeben wurde. Die Arbeit an der Handschrift, einem der berĂŒhmtesten Werke dieser Zeit, begann 1167 und dauerte fast 20 Jahre, bevor sie 1185 abgeschlossen werden konnte. Die meisten Inhalte sind keine Originalschöpfungen, vielmehr bietet sich hier ein Kompendium des Wissens aus anderen Werken des 12. Jahrhunderts, von Gedichten bis hin zu Illustrationen und Musik. HauptsĂ€chlich in lateinischer Sprache mit einigen Glossen auf Deutsch geschrieben, schöpft es aus Quellen, die von klassischen bis zu arabischen Autoren reichen. Herrads eigene Gedichte, die an andere Nonnen gerichtet sind und gesungen werden können, sind in den Text eingestreut.
Ăbtissin Herrad von Landsberg
Geboren auf Schloss Landsberg, dem Sitz ihrer elsĂ€ssischen Adelsfamilie, trat Herrad in jungen Jahren in die Abtei Hohenburg ein, die etwa 40 km sĂŒdwestlich von StraĂburg auf dem Odilienberg liegt. Das Kloster wurde damals von der Ăbtissin Relindis (gest. 1167) geleitet, die die UnterstĂŒtzung Kaiser Friedrichs I. (1122-90) genoss und vom Benediktinerkloster Bergen in Bayern zur Wiederbelebung der Abtei entsandt worden war. Dank der kaiserlichen Schutzherrschaft blĂŒhte das Kloster auf und wurde zu einem **mĂ€chtigen Reformzentrum, das auch die umfassendste Ausbildung bot, die fĂŒr Frauen im 12. Jahrhundert denkbar war. Herrad wurde nach dem Tod von Relindis im Jahr 1167 deren Nachfolgerin als Ăbtissin und setzte die Arbeit zum Wiederaufbau des Klosters sowie zur Konsolidierung seiner LĂ€ndereien in den nĂ€chsten 28 Jahre fort. Sie blieb als kompetent und bei den Nonnen von Hohenberg als beliebt in Erinnerung.
Eine EnzyklopÀdie aus dem 12. Jahrhundert
Bereits 1159 könnte Herrad mit der Arbeit an ihrem Werk begonnen haben, in dem sie den Kampf zwischen Tugend und Laster untersucht. Der ursprĂŒnglich aus 324 doppelt gefalteten PergamentblĂ€ttern bestehende lateinische Text wurde von etwa 1250 Glossen in deutscher Sprache und 336 Miniaturen verschiedener GröĂe begleitet. Abgesehen davon, dass es die erste von einer Frau geschriebene EnzyklopĂ€die ist, ist die Handschrift auch eine der Ă€ltesten Quellen zur Polyphonie und enthĂ€lt mindestens 20 Liedtexte, die alle in Neumen-Notation und vierzeiligen Notensystemen geschrieben waren. Die Illustrationen zeigen ein seltenes MaĂ an kĂŒnstlerischer Phantasie und enthalten viele symbolische Darstellungen von theologischen, philosophischen, historischen und literarischen Themen. Obwohl der Inhalt das Werk vieler HĂ€nde ist, scheint er hauptsĂ€chlich von Herrad zusammengestellt, geschrieben und redigiert worden zu sein, die anscheinend auch die KĂŒnstler bei der Illustration des Werkes angeleitet hat. Im frĂŒhen 19. Jahrhundert wurde die Handschrift in die Stadtbibliothek von StraĂburg gebracht, wo sie auch von Laienforschern studiert werden konnte.
Zerstörung im Deutsch-Französischen Krieg
WĂ€hrend der Belagerung von StraĂburg im Sommer 1870 wurde die Stadt schwer von Artillerie beschossen, was dazu fĂŒhrte, dass die Bibliothek, in der der Hortus deliciarum aufbewahrt wurde, in Brand geriet und das Manuskript verbrannte. GlĂŒcklicherweise waren Teile davon schon zu unterschiedlichen Zeiten kopiert worden, so dass es rekonstruiert werden konnte: Die Miniaturen hatte berreits 1818 Christian Maurice Engelhardt kopiert, wĂ€hrend der Text zwischen 1879 und 1899 von Straub und Keller rekonstruiert und veröffentlicht werden konnte. Der Weitsicht dieser Wissenschaftler und Forscher ist es zu verdanken, dass das unschĂ€tzbare Werk bis heute erhalten geblieben ist.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Hortus Deliciarum of Herrad of Landsberg (or Hohenbourg)
- Umfang / Format
- Etwa 648 Seiten / 50,0/53,0 Ă 36,0/37,0 cm
- Herkunft
- Frankreich
- Datum
- Letztes Viertel des 12. Jahrhunderts
- Epoche
- Stil
- Genre
- Schrift
- Protogotisch
- Buchschmuck
- 136 grosse Miniaturen; 5 halbseitige Miniaturen; 11 illustrierte Textseiten; 2 ganzseitige Zeichnungen; 5 kalendarische Tabellen; 1 tabellarischer Stammbaum
- Inhalt
- EnzyklopÀdie des theologischen und profanen Wissens der Zeit, kompiliert aus arabischen und klassischen Quellen. Dichtung und Musik.
- KĂŒnstler / Schule
- Herrad von Landsberg (Autorin)
Hortus Deliciarum
Tempelmenora
Die ursprĂŒngliche Menora mit sieben Flammen wurde aus reinem Gold fĂŒr die StiftshĂŒtte hergestellt und spĂ€ter im Tempel Salomos aufgestellt. Der Titusbogen zeigt römische LegionĂ€re, die nach der Eroberung Jerusalems im Jahr 70 n. Chr. die Menora aus dem Zweiten Tempel tragen. Bei der PlĂŒnderung Roms im Jahr 455 wurde sie von den Vandalen erbeutet und 533 von Belisarius aus Karthago zurĂŒckgeholt, der sie schlieĂlich nach Konstantinopel brachte. Danach verschwand sie aus den historischen Aufzeichnungen, aber manche Stimmen behaupten, sie sei im Vatikan versteckt.
Hortus Deliciarum
Die Philosophie und die Sieben Freien KĂŒnste
Die Philosophie, verkörpert durch eine weibliche Figur in der Mitte, die eine Schriftrolle hĂ€lt und eine aus drei menschlichen Gesichtern bestehende Krone trĂ€gt, thront inmitten der Sieben Freien KĂŒnste, die ebenfalls personifiziert sind. Die beiden mĂ€nnlichen Schriftgelehrten, die unter der Philosophie dargestellt sind, tragen die Bezeichnungen "Sokrates" und "Platon", wĂ€hrend ihre vier Kollegen am unteren Rand der Seite als "Dichter oder Zauberer" bezeichnet werden.
Die Miniatur hat die Form einer Fensterrosette in einer mittelalterlichen Kathedrale und stellt den Kreis der Philosophie dar. Von oben nach unten im Uhrzeigersinn stehen die Figuren fĂŒr Grammatik, Rhetorik, Logik, Arithmetik, Geometrie und Astronomie. Die ersten drei bilden das Trivium, die untere Abteilung der Freien KĂŒnste, wĂ€hrend die nĂ€chsten vier zum Quadrivium gehören, das erst nach dem Trivium unterrichtet wird.
#1 Hortus Deliciarum
Details zur Faksimile-Edition:
Sprachen: Englisch, Franzözisch
(1.000⏠- 3.000âŹ)
#2 Hortus Deliciarum
Details zur Faksimile-Edition:
Sprache: Englisch
(unter 1.000âŹ)
- Abhandlungen / Weltliche Werke
- Apokalypsen / Beatus-Handschriften
- Astronomie / Astrologie
- Bestiarien
- Bibeln / Evangeliare
- Chroniken / Geschichte / Recht
- Geographie / Karten
- Heiligen-Legenden
- Islam / Orientalisch
- Judentum / HebrÀisch
- Kassetten (Einzelblatt-Sammlungen)
- Leonardo da Vinci
- Literatur / Dichtung
- Liturgische Handschriften
- Medizin / Botanik / Alchemie
- Musik
- Mythologie / Prophezeiungen
- Psalterien
- Sonstige religiöse Werke
- Spiele / Jagd
- StundenbĂŒcher / GebetbĂŒcher
- Sonstiges Genres
- Afghanistan
- Ăgypten
- Armenien
- Ăthiopien
- Belgien
- DĂ€nemark
- Deutschland
- Frankreich
- Griechenland
- GroĂbritannien
- Indien
- Irak
- Iran
- Israel
- Italien
- Japan
- Kolumbien
- Kroatien
- Libanon
- Luxemburg
- Marokko
- Mexiko
- Niederlande
- Ăsterreich
- Peru
- Polen
- Portugal
- Russische Föderation
- Schweden
- Schweiz
- Serbien
- Spanien
- Sri Lanka
- Staat PalÀstina
- Syrien
- Tschechien
- TĂŒrkei
- Ukraine
- Ungarn
- Usbekistan
- Vereinigte Staaten von Amerika
- Zypern
- Afrikaans
- Arabisch
- Armenisch
- Baskisch
- Deutsch
- Englisch
- Französisch
- Galizisch
- Georgisch
- Griechisch
- HebrÀisch
- Italienisch
- Japanisch
- Katalanisch
- Kirchenslawisch
- Latein
- Litauisch
- Mazedonisch
- NiederlÀndisch
- Persisch
- Polnisch
- Portugiesisch
- Serbisch
- Spanisch
- Tschechisch
- TĂŒrkisch
- Ungarisch
- Usbekisch
- Zulu
- Aboca Museum
- Ajuntament de Valencia
- Akademie Verlag
- Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA)
- Aldo Ausilio Editore - Bottega dâErasmo
- Alecto Historical Editions
- Alkuin Verlag
- Almqvist & Wiksell
- Amilcare Pizzi
- Andreas & Andreas Verlagsbuchhandlung
- Archa 90
- Archiv Verlag
- Archivi Edizioni
- Arnold Verlag
- ARS
- Ars Magna
- ArtCodex
- AyN Ediciones
- Azimuth Editions
- Badenia Verlag
- BĂ€renreiter-Verlag
- Belser Verlag
- Belser Verlag / WK Wertkontor
- Benziger Verlag
- Bernardinum Wydawnictwo
- BiblioGemma
- Biblioteca Apostolica Vaticana (Vaticanstadt, Vaticanstadt)
- Bibliotheca Palatina Faksimile Verlag
- Bibliotheca Rara
- Boydell & Brewer
- Bramante Edizioni
- Bredius Genootschap
- Brepols Publishers
- British Library
- C. Weckesser
- Caixa Catalunya
- Canesi
- CAPSA, Ars Scriptoria
- Caratzas Brothers, Publishers
- Carus Verlag
- Casamassima Libri
- Chavane Verlag
- Christian BrandstÀtter Verlag
- Circulo Cientifico
- Club BibliĂłfilo Versol
- Club du Livre
- CM Editores
- Collegium Graphicum
- Collezione Apocrifa Da Vinci
- ComissaÌo Nacional para as ComemoraçoÌes dos Descobrimentos Portugueses
- Coron Verlag
- Corvina
- CTHS
- D. S. Brewer
- Damon
- De Agostini/UTET
- De Nederlandsche Boekhandel
- De Schutter
- Deuschle & Stemmle
- Deutscher Verlag fĂŒr Kunstwissenschaft
- DIAMM
- Dropmore Press
- Droz
- E. Schreiber Graphische Kunstanstalten
- Ediciones Boreal
- Ediciones Grial
- Ediclube
- EdiçÔes Inapa
- Edilan
- Editalia
- Edition Deuschle
- Edition Georg Popp
- Edition Leipzig
- Edition Libri Illustri
- Editiones Reales Sitios S. L.
- Ăditions de l'Oiseau Lyre
- Editions Medicina Rara
- Editorial Casariego
- Editorial Mintzoa
- Editrice Antenore
- Editrice Velar
- Edizioni Edison
- Egeria, S.L.
- Eikon Editores
- Electa
- Emery Walker Limited
- EnciclopĂšdia Catalana
- Eos-Verlag
- Ephesus Publishing
- Eugrammia Press
- Extraordinary Editions
- Fackelverlag
- Facsimila Art & Edition
- Facsimile Editions Ltd.
- Facsimilia Art & Edition Ebert KG
- Faksimile Verlag
- Feuermann Verlag
- Folger Shakespeare Library
- Franco Cosimo Panini Editore
- Friedrich Wittig Verlag
- FundaciĂłn Hullera Vasco-Leonesa
- G. Braziller
- Gabriele Mazzotta Editore
- Gebr. Mann Verlag
- Gesellschaft fĂŒr graphische Industrie
- Getty Research Institute
- Giovanni Domenico de Rossi
- Giunti Editore
- Graffiti
- Grafica European Center of Fine Arts
- Guido Pressler
- Guillermo Blazquez
- Gustav Kiepenheuer
- H. N. Abrams
- Harrassowitz
- Helikon
- Hendrickson Publishers
- Henning Oppermann
- Herder Verlag
- Hes & De Graaf Publishers
- Hoepli
- Hortus Deliciarum
- Houghton Library
- Hugo Schmidt Verlag
- Idion Verlag
- Il Bulino, edizioni d'arte
- Ilte
- Imago
- Insel Verlag
- Instituto Nacional de AntropologĂa e Historia
- Istituto dell'Enciclopedia Italiana - Treccani
- Istituto Ellenico di Studi Bizantini e Postbizantini
- Istituto Geografico De Agostini
- Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato
- Italarte Art Establishments
- J. Thorbecke
- Jan Thorbecke Verlag
- Johnson Reprint
- Josef Stocker
- Josef Stocker-Schmid
- Jugoslavija
- Karl W. Hiersemann
- Kasper Straube
- Kaydeda Ediciones
- Kindler Verlag / Coron Verlag
- Kodansha International Ltd.
- Konrad Kölbl Verlag
- Kurt Wolff Verlag
- La Liberia dello Stato
- La Linea Editrice
- La Meta Editore
- Lambert Schneider
- Landeskreditbank Baden-WĂŒrttemberg
- Leo S. Olschki
- Les Incunables
- Library of Congress
- Libreria Musicale Italiana
- Lichtdruck
- Lito Immagine Editore
- Lumen Artis
- Lund Humphries
- M. Moleiro Editor
- Maison des Sciences de l'homme et de la socieÌteÌ de Poitiers
- Manuscriptum
- Martinus Nijhoff
- MASA
- McGraw-Hill
- Militos
- Millennium Liber
- MĂŒller & Schindler
- Nahar and Steimatzky
- National Library of Wales
- Neri Pozza
- Nova Charta
- Oceanum Verlag
- Odeon
- Orbis Mediaevalis
- Orbis Pictus
- Ăsterreichische Staatsdruckerei
- Oxford University Press
- Pageant Books
- Parzellers Buchverlag
- Patrimonio Ediciones
- Pattloch Verlag
- PIAF
- Pieper Verlag
- Plon-Nourrit et cie
- Prestel Verlag
- Princeton University Press
- Prisma Verlag
- Priuli & Verlucca, editori
- Pro Sport Verlag
- PropylÀen Verlag
- Pytheas Books
- Quaternio Verlag Luzern
- Reales Sitios
- Recht-Verlag
- Reichert Verlag
- Reichsdruckerei
- Riehn & Reusch
- Roberto Vattori Editore
- Rosenkilde and Bagger
- Roxburghe Club
- Salerno Editrice
- Sarajevo Svjetlost
- Schöck ArtPrint Kft.
- Scolar Press
- Scrinium
- Scripta Maneant
- Scriptorium
- Siloé, arte y bibliofilia
- SISMEL - Edizioni del Galluzzo
- Sociedad Mexicana de AntropologĂa
- Soncin Publishing
- Sorli Ediciones
- Stainer and Bell
- Studer
- Styria Verlag
- Sumptibus Pragopress
- Szegedi TudomĂ nyegyetem
- Taberna Libraria
- Tarshish Books
- Taschen
- Tempus Libri
- Testimonio CompañĂa Editorial
- Thames and Hudson
- The Clear Vue Publishing Partnership Limited
- The Facsimile Codex
- The Folio Society
- The Marquess of Normanby
- The Richard III and Yorkist History Trust
- Tip.Le.Co
- TouchArt
- TREC Publishing House
- TRI Publishing Co.
- Trident Editore
- Typis Regiae Officinae Polygraphicae
- Union Verlag Berlin
- Universidad de Granada
- University of California Press
- University of Chicago Press
- Urs Graf
- Vallecchi
- Van Wijnen
- VCH, Acta Humaniora
- VDI Verlag
- VEB Deutscher Verlag fĂŒr Musik
- Verlag Anton Pustet / Andreas Verlag
- Verlag der MĂŒnchner Drucke
- Verlag fĂŒr Regionalgeschichte
- Verlag Styria
- Vicent Garcia Editores
- W. Turnowsky
- Waanders Printers
- Wiener Mechitharisten-Congregation (Wien, Ăsterreich)
- Wissenschaftliche Buchgesellschaft
- Wydawnictwo Dolnoslaskie
- Xuntanza Editorial
- Yushodo
- ZakĆad Narodowy
- Zollikofer AG