Wandteppich von Bayeux
Mit dem Ende der Schlacht von Hastings im Oktober 1066 sollte sich die Geschichte des Königreichs England und von ganz Europa vollständig ändern. Dieses einschneidende Ereignis, markiert vom Tod des letzten angelsächsischen Königs und dem Anbrechen der normannischen Herrschaft in England, ist in der Bilderchronik des Teppichs von Bayeux festgehalten. Dank der hervorragenden handwerklichen Qualität des Werks und seiner sorgsamen Aufbewahrung in der Kathedrale von Bayeux, in der er die Jahrhunderte größtenteils überdauerte, hat das romanische Kunstwerk etwa 950 Jahre fast unbeschadet überstanden. Das umfangreiche Stickwerk, das in den Jahren unmittelbar nach der Schlacht von Hastings angefertigt wurde, schildert auf einer Länge von fast 70 Metern und in 58 Einzelszenen die Geschehnisse der Jahre 1064 bis 1066 mit beeindruckender narrativer Klarheit und Dynamik. Der Bildteppich ist nicht nur historisch von einzigartiger Bedeutung, sondern gilt auch als eine der wichtigsten Kunstschöpfungen der normannischen Romanik.
Der Wandteppich von Bayeux
Der Teppich von Bayeux ist der berühmteste Wandteppich der Welt. In Bildern schildert er die Vorgeschichte und den Verlauf der normannischen Eroberung Englands, die im Jahr 1066 in der legendären Schlacht von Hastings ihren finalen Höhepunkt fand. Diese historischen Ereignisse, durch die für England politisch, kulturell und sprachlich eine neue Zeit anbrach, entfalten sich auf einem ursprünglich über 70 Meter langen (erhalten sind 68,38 m) und nur 50 cm schmalen Leinenstreifen in 58 gestickten Einzelszenen. Streng genommen handelt es sich um eine Wollstickarbeit, weniger um einen Teppich im eigentlichen Sinn, bei dem die Bilder durch Knüpf- oder Wirkarbeit hergestellt würden. Obwohl der Teppich wohl nur wenige Jahre nach der entscheidenden Schlacht von angelsächsischen Künstlern in Südengland hergestellt wurde, erzählt er seine Geschichte aus der Perspektive der siegreichen Normannen. Dass das fragile Bildwerk, das heute in der gleichnamigen Stadt Bayeux in Frankreich als Meisterwerk der normannischen Romanik aufbewahrt und ausgestellt wird, trotz seines Alters und Materials außergewöhnlich gut erhalten ist, grenzt an ein Wunder. Ursprünglich gab es die Vermutung, der Teppich sei vonKönigin Mathilde (ca. 1031–83), der Gemahlin Wilhelm des Eroberers (ca. 1028–87), angefertigt worden, doch moderne Forschungen haben ergeben, dass Bischof Odo (gest. 1097), der Halbbruder des Königs und Gründer der Kathedrale von Bayeux, wo sich der Teppich bis ins 19. Jahrhundert befand, als wahrscheinlichster Auftraggeber in Frage kommt. Die Aufnahme ins Weltdokumentenerbe der UNECSO in 2007 unterstreicht die Bedeutung des Teppichs von Bayeux als eines der einzigartigsten Bilddenkmäler des gesamten Mittelalters.
Ein Zeugnis des 11. Jahrhunderts
Die Bildhandlung des Teppichs setzt am angelsächsischen Hof ein, mit einer Darstellung von König Eduard dem Bekenner (ca. 1003–66), der Harold Godwinson (ca. 1022–66) aus nicht eindeutig geklärten Gründen in die Normandie entsendet, und endet, nach langen Kampfszenen und der legendären Ermordung Harolds durch einen normannischen Pfeilschuss ins Auge, mit einer Szene von angelsächsischen Kriegern, die in die Flucht geschlagen oder getötet werden. Sehr zum Verdruss aller Historiker fehlt an dieser Stelle vermutlich eine Schlussszene, die möglicherweise die Krönung des Normannenherzogs Wilhelm zum König von England zeigte, quasi als Inversion der Eröffnungsszene von Eduard auf dem Thron. Die Geschehnisse werden in 58 Szenen dargeboten, die durch ornamentartig stilisierte Bäume, Gebäude und lateinische tituli oder Beischriften voneinander getrennt sind. Bemerkenswert sind dabei die Harmonie, erzählerische Klarheit, handwerkliche Qualität sowie die Beständigkeit der immer noch frischen Farben **. Einige der spannungsreicheren Szenen reichen über das Hauptfries in die Randborten hinaus und steigern dadurch den dramatischen Effekt. Die Randborten selbst sind mit Tieren, Menschen, Pflanzen und Fabeltieren sowie Motiven aus Landwirtschaft und Jagd verziert, die jedoch selten einen direkten Bezug zur Handlung im Hauptfries aufweisen. Eine besondere Kuriosität ist die Abbildung des **Halleyschen Kometen, die als eine der ersten Darstellungen des Phänomens in der Geschichte gilt. Wechselvoll ist auch die Geschichte des Werks selbst. Nach einer ersten Erwähnung 1467 in der Inventarliste der Kathedrale von Bayeux wurde der Bildteppich 1562 von Gläubigen vor einer herannahenden Truppe Hugenotten versteckt und während der französischen Revolution im Jahr 1792 beinahe als Abdeckplane für einen Militärwagen missbraucht, hätte nicht ein beherzter Stadtrat rechtzeitig eingegriffen. In 1816 fertigte der englische Zeichner Charles Stothard (1786–1821) eine farbige Kopie des Teppichs an, die noch seinen Zustand vor den Restaurierungsarbeiten des 19. Jahrhunderts zeigt. Dieses einzigartige Werk textiler Erzählkunst besticht durch seine hohe künstlerische Qualität, sein klares Narrativ und detailreiches Bildprogramm, das durch seine erstaunliche Nähe zum modernen Comic anhaltende Beliebtheit und Präsenz in der Popkultur garantiert.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Bayeux Tapestry
Bayeux Embroidery
Tapisserie de Bayeux
Teppich von Bayeux - Herkunft
- Großbritannien
- Datum
- Ca. 1070–1079
- Epoche
- Stil
- Sprache
- Inhalt
- Die Eroberung Englands durch Wilhelm den Eroberer in 50 Szenen
- Auftraggeber
- Bischof Odo
Wandteppich von Bayeux
EDVVARD REX
Die Ereignisse, die zur Schlacht von Hastings führten, haben ihre Wurzeln in der 24-jährigen Regierungszeit von König Eduard dem Bekenner, einem der letzten angelsächsischen Könige Englands. Er ist berühmt für den Bau der Westminster Abbey, aber nach seinem Tod führten die fehlenden Erben zu einer Erbfolgekrise, die sowohl Harald Hardrada, den König von Norwegen, als auch Herzog Wilhelm von der Normandie zu Invasionen einlud. Historiker debattieren noch immer über Eduards eigene Absichten bezüglich der Erbfolge; einige argumentieren, dass er die ganze Zeit Wilhelm auf seinem Thron sehen wollte.

Wandteppich von Bayeux
William Armee belädt die Schiffe
Nachdem der Bau seiner Flotte abgeschlossen ist, beginnt die Armee von Herzog William aus der Normandie, die Schiffe mit Vorräten für die Invasion Englands zu beladen. Die lateinische Überschrift lautet: „Diese Männer tragen Waffen zu den Schiffen und ziehen hier einen Wagen mit Wein und Waffen“. Wein war für eine mittelalterliche Armee wichtig, weil man sich während des Feldzugs nicht immer auf die Verfügbarkeit von Trinkwasser verlassen konnte und die Nerven der Krieger beruhigt werden mussten.
Abgesehen von dem großen Fass Wein bietet der Wagen, der von zwei Männern gezogen wird, Platz für Helme und Speere. Männer gehen paarweise dahinter und tragen an einer langen Stange Kettenhemden sowie Schwerter mit der anderen Hand. Verschiedene Raubkatzen und Greifvögel unterstreichen in den Rändern diese Szene militärischer Macht.

#1 The Bayeux Tapestry
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