Albrecht von Eyb: EhebĂŒchlein

Albrecht von Eyb: EhebĂŒchlein – Ink. 232 – Guido Pressler – Gutenberg-Museum Mainz (Mainz, Deutschland)

Druckerei Anton Koberger, NĂŒrnberg (Deutschland) — 1472

Ein erhellendes Traktat fĂŒr Junggesellen: Albrecht von Eybs populĂ€res Werk ĂŒber das FĂŒr und Wider von Heirat und FamiliengrĂŒndung, gespickt mit Weisheiten Boccaccios und einer Widmung an den NĂŒrnberger Stadtrat

  1. Albrecht von Eyb (1420–1475) war ein frĂ€nkischer Adliger und frĂŒher deutscher Humanist

  2. Das deutsche Originalmanuskript widmete er 1472 dem NĂŒrnberger Stadtrat

  3. Es basiert auf einem seiner frĂŒheren lateinischen Werke aus dem Jahr 1460 und zitiert auch Boccaccio (1313–75)

Albrecht von Eyb: EhebĂŒchlein

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Beschreibung
Albrecht von Eyb: EhebĂŒchlein

Das sogenannte EhebĂŒchlein ist ein Text, in dem der Autor diskutiert, ob ein Mann sich eine Frau nehmen sollte oder nicht, um am Ende schließlich fĂŒr die Ehe zu plĂ€dieren. Kurioserweise wurde die Originalhandschrift 1472 dem NĂŒrnberger Stadtrat gewidmet, vielleicht eine Metapher dafĂŒr, dass Familien Bausteine der Gesellschaft sein können. Es ist das Werk des frĂ€nkischen Adligen und frĂŒhen deutschen Humanisten Albrecht von Eyb, der sowohl in Deutschland als auch in Italien eine umfangreiche Ausbildung erhalten hatte. Neben der Übersetzung von Boccaccios Decamerone erlangte Albrecht BerĂŒhmtheit fĂŒr seine Abhandlung ĂŒber die VorzĂŒge des Lebens mit einer Ehefrau. Dies zeigte sich in den zahlreichen Auflagen, die noch in den Jahrzehnten nach seinem Tod erscheinen sollten.

Albrecht von Eyb: EhebĂŒchlein

Dieses beliebte EhebĂŒchlein von Albrecht von Eyb (1420–1475) wurde 1472 dem Rat der Stadt NĂŒrnberg gewidmet. Der deutsche Text basiert eigentlich auf einem frĂŒheren Werk Albrechts aus dem Jahr 1460, das in lateinischer Sprache zum gleichen Thema geschrieben wurde: An viro sapienti uxor sit ducenda. Das Werk erörtert die Frage, ob ein Mann sich eine Frau suchen soll oder nicht, und betrachtet sowohl die Freuden als auch die Sorgen des Ehelebens. Verschiedene moralisierende oder philosophische SprĂŒche sind in das Werk eingestreut. Am Ende spricht sich der Autor fĂŒr die Ehe aus und zitiert Novellen von Giovanni Boccaccio (1313–75), die Albrecht persönlich aus dem Italienischen ĂŒbersetzt hat. Ihm zufolge wird in der Ehe "alles Gute und Böse gemeinsam gehalten, das Gute um so glĂŒcklicher, das UnglĂŒck um so leichter, weil von zweien geteilt." Bis zum Ende des 15. Jahrhunderts erschienen nicht weniger als 9 Ausgaben, bis 1540 wurden 12 Ausgaben gedruckt - ein Zeugnis fĂŒr die anhaltende PopularitĂ€t von Albrechts Werk.

Ein frĂŒher deutscher Humanist

Der 1420 in einer frĂ€nkischen Adelsfamilie geborene Albrecht von Eyb war einer der frĂŒhesten deutschen Humanisten. Nach seiner ersten Ausbildung in Theologie und Jura in Erfurt setzte Albrecht seine Studien an den UniversitĂ€ten von Bologna, Padua und Pavia fort, wo er am 7. Februar 1459 sein Doktorat erhielt. Im selben Jahr verlieh ihm Papst Pius II. (1405–64) den Titel eines KĂ€mmerers, bevor er im Herbst endgĂŒltig nach Deutschland zurĂŒckkehrte, obwohl er die meiste Zeit in Italien verbracht hatte. Albrecht wurde 1444 Kanoniker in EichstĂ€tt, 1452 in Bamberg und 1462 in WĂŒrzburg. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er in EichstĂ€tt und Bamberg.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Albrecht von Eyb's Little Book on Marriage
Little Book on Marriage
Herkunft
Deutschland
Datum
1472
Sprache
Buchschmuck
Zahlreiche kolorierte Initialen
Inhalt
„EhebĂŒchlein: Ob einem manne sey zunemen ein eelichs weyb oder nicht“
KĂŒnstler / Schule

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Albrecht von Eyb: EhebĂŒchlein – Ink. 232 – Guido Pressler – Gutenberg-Museum Mainz (Mainz, Deutschland)
Guido Pressler – Wiesbaden, 1966
Limitierung: 400 Exemplare
Faksimile-Editionen

#1 Anton von Eyb EhebĂŒchlein

Guido Pressler – Wiesbaden, 1966

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Guido Pressler – Wiesbaden, 1966
Limitierung: 400 Exemplare
Kommentar: 1 Band
Sprache: Deutsch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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