Atlas Blaeu - Van der Hem

Atlas Blaeu - Van der Hem – Hes & De Graaf Publishers – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)

Amsterdam (Niederlande) — 1660–1678

Die grĂ¶ĂŸte und teuerste Publikation des 17. Jahrhunderts: Joan Blaeus spektakulĂ€rer Abschluss des Goldenen Zeitalters der niederlĂ€ndischen Kartografie mit fast 600 prachtvollen See- und Landkarten

  1. Die endgĂŒltige Fassung des Atlas Novus von Joan Blaeu (1596-1673), hergestellt zwischen 1662 und 1672 in Amsterdam

  2. Eine Sonderausgabe wurde im Auftrag des Laurens van der Hem (1621–78), eines anspruchsvollen Kenners von Karten, besorgt

  3. Der Atlas verwendet die modernsten Methoden, die zu dieser Zeit verfĂŒgbar waren, und wurde somit eines der begehrtesten kartografischen Werke der Welt

Atlas Blaeu - Van der Hem

  1. Beschreibung
  2. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Atlas Blaeu - Van der Hem

Zwischen 1662 und 1672 erschien in Amsterdam der Atlas Maior, die endgĂŒltige Fassung des Atlas Novus von Joan Blaeu (1596-1673) aus dem Jahr 1635, mit dem Blaeu das Goldene Zeitalter der niederlĂ€ndischen Kartographie zu einem glanzvollen Abschluss brachte. Das Werk besteht je nach Übersetzung aus 9-12 BĂ€nden mit etwa 3000 Textseiten und 594 Karten, Landschaften, Stadtansichten mit Details von HĂ€fen und Festungen, Seeansichten mit kĂ€mpfenden Schiffen und relevanten Informationen zur Lokalpolitik. Eine speziell kolorierte Version wurde auf Veranlassung von Laurens van der Hem (1621-1678), einem niederlĂ€ndischen Juristen und Kartensammler, erstellt. Sein persönliches Exemplar wurde der Kern einer Sammlung, die 46 BĂ€nde mit 2400 Karten, Zeichnungen und Seekarten sowie weitere ergĂ€nzende Materialien umfasst und damit die bei weitem umfangreichste ihrer Art ist. Die historische Sammlung enthĂ€lt BeitrĂ€ge von fĂŒhrenden KĂŒnstlern der damaligen Zeit aus dem In- und Ausland, von denen viele die verschiedenen Orte, die sie so prĂ€chtig darstellten, persönlich besucht hatten.

Atlas Blaeu - Van der Hem

Das Goldene Zeitalter der hollĂ€ndischen Kartographie, an dessen Beginn die posthume Veröffentlichung von Abraham Ortelius’ (1527-98) Theatrum Orbis Terrarum im Jahr 1570 stand, fand seinen spektakulĂ€ren Abschluss mit der Veröffentlichung des Atlas Maior, der endgĂŒltigen Fassung des Atlas Novus von 1635 durch Joan Blaeu (1596-1673), und zwar in den Jahren zwischen 1662 und 1672 in Amsterdam. Dies war die grĂ¶ĂŸte und teuerste Publikation des gesamten 17. Jahrhunderts! Eine Sonderausgabe entstand auf Geheiß von Laurens van der Hem (1621-78), einem niederlĂ€ndischen Juristen und anspruchsvollen Kenner von Karten und Landschaften. Das Werk enthĂ€lt nicht nur Karten, sondern auch topographische Darstellungen, Landschaften, Stadtbilder mit Details von HĂ€fen und Festungen, Seelandschaften mit kĂ€mpfenden Schiffen und relevante Informationen ĂŒber die lokale Politik. Es handelt sich um eines der begehrtesten kartographischen Werke der Welt, das mit den modernsten Methoden arbeitet, die zur damaligen Zeit zur VerfĂŒgung stehen.

Ein wahrhaft epischer Atlas

Die endgĂŒltige Fassung von Blaeu's Atlas umfasste je nach Übersetzung zwischen 9 und 12 BĂ€nden und enthĂ€lt 594 Karten und dazugehörige Illustrationen, die etwa 3.000 Textseiten schmĂŒckten. Mit vollem Titel Atlas Maior, sive Cosmographia Blaviana, qua solum, salum, coelum, accuratissime describuntur oder Großer Atlas oder Blaeus Kosmographie, in der Erde, Meer und Himmel sehr genau beschrieben werden, sollte dieser bereits umfangreiche Atlas eigentlich nur der erste Band einer wahrhaft epischen dreiteiligen Unternehmung werden. Der zweite Teil sollte sich mit KĂŒsten, Meeren und Ozeanen befassen, wĂ€hrend der dritte Teil den Himmel kartografieren sollte. Ein Brand verzehrte allerdings 1672 die Werkstatt, Joan Blaeu starb im darauffolgenden Jahr, und so wurden der zweite und der dritte Teil nie gefertigt. Nichtsdestotrotz zeichnet sich all das, was in den Jahrzehnten vor 1672 geschaffen wurde, nach wie vor als eines der wichtigsten und raffiniertesten kartographischen Werke der Geschichte aus. Van der Hems persönliches Exemplar bildet das RĂŒckgrat seiner 46 BĂ€nde umfassenden Sammlung von 2400 Karten, Zeichnungen und Diagrammen sowie anderen ergĂ€nzenden Materialien und ist damit die bei weitem umfangreichste Sammlung ihrer Art. Als Synthese der raffinierten Kunst des Barocks und der wichtigsten Methoden des Goldenen Zeitalters der niederlĂ€ndischen Kartographie ist dies ein Werk, das seinesgleichen sucht.

Ein höchst begehrtes persönliches Exemplar

Bei der Veröffentlichung wurde eine ungeschönte Version fĂŒr preisbewusste Interessierte zum Kauf angeboten, aber Van der Hem ließ sein Exemplar von Dirk Jansz van Santen (1637-1708) handkolorieren. Van der Hems persönliches Exemplar des Atlas enthielt sogar einen Band mit geheimen Karten, die von der NiederlĂ€ndischen Ostindien-Kompanie erstellt worden und deshalb nicht Teil der Originalveröffentlichung waren. Nachdem er an seine Frau und dann an seine Töchter weitergegeben worden war, verkaufte Van der Hems Enkel den Atlas 1730 zum Preis von 22 000 Gulden auf einer Auktion. Der glĂŒckliche KĂ€ufer war kein geringerer als Prinz Eugen von Savoyen (1663-1736), General der kaiserlichen Armee und einer der erfolgreichsten militĂ€rischen FĂŒhrer der modernen europĂ€ischen Geschichte: Er stieg durch seine Siege im Dienste dreier habsburgischer Kaiser in die höchsten Ämter des kaiserlichen Hofes in Wien auf. Auch er hatte ein großes Interesse an Karten und Landschaften. In der Folge deshalb auch als Eugenius-Atlas bekannt, gelangte das unglaubliche Werk durch den Prinz in den Besitz der Kaiserlichen Bibliothek, dem VorlĂ€ufer der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien. 1992 bei einem Brand fast vollstĂ€ndig zerstört, wurde es seither digitalisiert und 2003 in das Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen.

Die Arbeit vieler HĂ€nde

Viele der im Atlas abgebildeten Kupferstiche wurden von Joan Blaeu und seiner Werkstatt gestochen, aber Dutzende weitere, die zuvor von seinem Vater Van der Hem selbst erworben worden waren, halfen bei der Schaffung der Bilder fĂŒr Italien und Sizilien. Nichtsdestotrotz wĂ€re es fĂŒr einen Einzelnen oder selbst fĂŒr einige wenige Personen unmöglich, all diese Orte gesehen zu haben und sie so detailliert festzuhalten. Van der Hems riesige Sammlung von 2 400 Karten und anderen Bildern stammt aus einer ganzen Galaxie niederlĂ€ndischer KĂŒnstler, darunter Andries Beeckman, Gaspar Bouttats, Jan Peeters I, Bonaventura Peeters der Ältere, Jacques Callot und Cornelis Gerritsz Decker. Andere KĂŒnstler, die aufgezeichnet haben, was sie auf ihren Reisen gesehen haben, haben ebenfalls zu dem Werk beigetragen, darunter Lambert Doomer, Jan Hackaert, Adriaen Matham, Roelant Savery, Willem Schellinks und Reinier Nooms, auch "Zeeman" genannt. Somit ist Van der Helms persönliches Exemplar, mehr noch als das Original, eine Mischung aus Originalschöpfungen, verfeinerten Werken, die bereits existierten, und einer Zusammenstellung von BeitrĂ€gen fĂŒhrender KĂŒnstler der Zeit.

Kodikologie

Herkunft
Niederlande
Datum
1660–1678
Stil
Sprache
Auftraggeber
Laurens van der Hem
KĂŒnstler / Schule
Vorbesitzer
Prinz Eugen von Savoyen

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Atlas Blaeu - Van der Hem – Hes & De Graaf Publishers – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Hes & De Graaf Publishers – Houten, 2011
Limitierung: 100 Exemplare
Faksimile-Editionen

#1 Atlas Blaeu - Van der Hem

Hes & De Graaf Publishers – Houten, 2011

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Hes & De Graaf Publishers – Houten, 2011
Limitierung: 100 Exemplare
Einband: Die großformatigen Seiten sind entsprechend der originalen Blaeu-EinbĂ€nde aus dem 17. Jahrhundert handgebunden in PergamenteinbĂ€nde (58 x 44 cm) mit GoldprĂ€gungen und weisen einen vollstĂ€ndigen Goldschnitt auf.
Kommentar: 1 Band von Roelof van Gelder, Truusje Goedings, Erlend de Groot, Peter van der Krogt, Benjamin Schmidt, Dick Gaasbeek, Günter Schilder und Gary Schwartz
Sprache: Englisch
Faksimile: 8 BĂ€nde Detailnahe Reproduktion von fast 500 Karten, Diagrammen und Zeichnungen (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband. FĂŒr die Faksimile-Edition wurde Mellotext Natural White Papier verwendet, das dem originalen Papier aus dem 17. Jahrhundert sehr nahe kommt und gleichzeitig eine möglichst lange Lebensdauer gewĂ€hrleistet und sich zudem besonders gut die notwendige Faltung der grĂ¶ĂŸeren Karten eignet.
Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preiskategorie: €€€€€
(ĂŒber 10.000€)
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