Benediktsregel aus St. Gallen

Benediktsregel aus St. Gallen – Eos-Verlag – Cod. Sang. 914 – Stiftsarchiv St. Gallen (St. Gallen, Schweiz)

St. Gallen (Schweiz) — Ca. 820

Auf dem Weg zum Original der Benediktsregel: Maßgebliche Handschrift um 820 als Brücke zum Originaldokument vom Montecassino aus dem 6. Jahrhundert

  1. Benedikt von Nursia (480-548) schrieb im Jahr 516 seine Regel für Mönche, die unter einem Abt zusammenleben

  2. Der in der Abtei Montecassino geschriebene Codex enthält auch verschiedene Briefe Benedikts

  3. Zwei Reichenauer Mönche stießen um 817 bei Aachen auf die Regel und schrieben sie wörtlich ab

Benediktsregel aus St. Gallen

  1. Beschreibung
  2. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Benediktsregel aus St. Gallen

Benedikt von Nursia gilt als Begründer des abendländischen christlichen Mönchtums und ist vor allem als Verfasser der Regula Benedicti im Jahr 516 bekannt. Die textgeschichtlich bedeutendste Abschrift dieser Ordensregel aus der Zeit nach 810 wird heute in der Abtei St. Gallen unter der Signatur Cod. Sang. 914 aufbewahrt. Neben der Regel des heiligen Benedikt enthält der Codex auch verschiedene Briefe, die von Benedikt geschrieben wurden. Der Text geht in gerader Linie auf die Handschrift zurück, die der Heilige am Anfang des 6. Jahrhunderts in der Abtei Montecassino geschrieben hat, und gilt daher als verlässlich.

Benediktsregel aus St. Gallen

Zwei Reichenauer Mönche namens Grimald und Tatto stießen um 817 in einem Kloster bei Aachen auf die Regel, die sie daraufhin auf Geheiß des Reichenauer Bibliothekars Reginbert silben- und buchstabengetreu abschrieben. Die vorliegende Handschrift wurde kurz danach im Skriptorium von St. Gallen kopiert. In den folgenden Jahrhunderten wurden weitere biblische Texte sowie Glossen vor allem in Latein und Deutsch zwischen die Zeilen geschrieben sowie Zeichnungen von ungelernter Hand an den Rändern hinzugefügt. Trotzdem ist die Handschrift ein wertvolles Zeugnis für die prägenden Jahre der Benediktiner. Der Text umfasst 18 Zeilen pro Seite und ist zum größten Teil in einer schweren alemannischen und zu einem Viertel in karolingischer Minuskel geschrieben.

Der Begründer des westlichen Mönchtums

Nach der Gründung des Klosters Montecassino im Jahr 529 schrieb Benedikt von Nursia (ca. 480-547) die Benediktsregel als ein Buch mit Vorschriften für Mönche, die in einer Gemeinschaft unter einem Abt leben wollen, der ihnen als geistlicher Vater dient. Die Regel sucht einen relativ moderaten Ausgleich zwischen dem Individuum und der Institution und diese Mäßigung ist einer der Hauptgründe für ihre Popularität. Auch als die Benediktiner am Ende des Mittelalters ein offizieller monastischer Orden wurden, arbeiteten sie weiterhin als ein Zusammenschluss autonomer Klöster, der heute als Benediktinische Konföderation bekannt ist.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Saint Benedict's Rule from St. Gall
Saint Benedict's Rule
Codex Sangallensis 914
Regula Benedicti de codice Sangallensi 914
Regula Benedicti
Umfang / Format
172 Seiten / 23,9 × 17,0 cm
Herkunft
Schweiz
Datum
Ca. 820
Sprache
Künstler / Schule
Faksimile-Editionen

#1 Regula Benedicti: de codice 914 in bibliotheca monasterii S. Galli servato (fol. 1r-86v[85v] = pp.1-172; saec. IX )

Eos-Verlag – St. Ottilien, 1983

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Eos-Verlag – St. Ottilien, 1983
Kommentar: 1 Band von Bernard Bischoff, Germain Morin, Ambrogio Amelli und Benedikt Probst
Sprache: Deutsch
Faksimile: 1 Band Schwarz-Weiß-Reproduktion der ff. 1-86v des Originaldokuments (Umfang, Format). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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