Breviarium Novi II

Breviarium Novi II – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Župa Arhiv (Novi Vinodolski, Croatia)

Paulinenkloster und Kirche der Heiligen Muttergottes in Osap (Kroatien) — 1493–1495

Gleichermaßen wichtig für die Linguistik, Philologie, Liturgie, Musikwissenschaft und die Kunstgeschichte: Eine einmalige kirchenslawische Textsammlung aus 5 Jahrhunderten, die Sprache und Kunst vereint

  1. Ein Kompendium vom 10. bis ins 15. Jahrhundert, das alte und neue sprachliche und kĂźnstlerische Elemente miteinander verbindet

  2. Die Textsammlung ist gleichermaßen wichtig für die Linguistik, Philologie, Liturgie, Musikwissenschaft und Kunstgeschichte

  3. Zudem eine wichtiges Zeugnis der kirchenslawischen Sprache

Breviarium Novi II

Ausgabe bei uns verfĂźgbar!
Preis Kategorie: €
(unter 1.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Breviarium Novi II

Glagolitisch ist eine Schrift, mit der u. a. altkirchenslawische, kroatische und serbische Texte geschrieben worden sind. Der hier vorliegende Druck legt ein besonderes kroatisch-glagolitisches Brevier gesamtumfänglich vor, während bisher nur Einzeltexte aus Brevieren zu wissenschaftlichen Zwecken gedruckt worden sind. Der Inhalt dieser kroatischen Breviere unterscheidet sich deutlich von anderen ihrer Art: Es handelt sich um eine weitgestreute Sammlung erbaulichen mittelalterlichen Lesestoffs, der neben biblischen Texten beispielsweise einen Schwerpunkt auf den Passionserzählungen frühchristlicher Heiliger legt. Neben dem glagolitischen Missale ist das Brevier das wichtigste liturgische Buch, weshalb es für Linguistik, Philologie, Liturgie, Musikwissenschaft und Kunstgeschichte gleichermaßen von Bedeutung ist.

Breviarium Novi II

Das zweite Novi-Brevier ist ein großer Codex mit 500 Folios. Der größte Teil davon wurde vom Priester Martinac transkribiert, der aus dem Bezirk Lapac in Grobnic stammt, einer der freien mittelalterlichen Gemeinden von Vinodol in Kroatien. In seinen Kolophonen erwähnt er 1493, 1494 und 1495 als die Jahre, in denen der Codex geschrieben und fertiggestellt wurde. Er wurde für das Paulinerkloster und dessen Kirche St. Maria auf Osap, einem kleinen Hügel außerhalb der Mauern von Novi Vinodolski, geschaffen, das heute nicht mehr erhalten ist. Die Paulinermönche in den glagolitischen Gebieten feierten die altslawischen Gottesdienste aus glagolitischen liturgischen Büchern. Die Schrift, insbesondere die des Priesters Martinac, ist eine saubere und gut lesbare liturgische Schrift der eckigen kroatischen Glagoliza, wie sie im 14. und 15. Jahrhundert verwendet wurde. Die Sprache des Codex ist die ursprüngliche Redaktion des Kirchenslawischen. Die Texte stammen aus dem 10. bis 15. Jahrhundert und alte und neue sprachliche Elemente sind miteinander vermischt. Das Breviarium Novi II bewahrt die Gesamtheit des Breviers der römischen Kurie, das sich durch Lektionen von beträchtlicher Länge und detaillierte Beschreibungen der Ämter in den Rubriken auszeichnet.

  1. Proprium de tempore (fol. 1-267d)
  2. Kalender (fol. 268-275)
  3. Psalterium (fol. 276a-322c)
  4. Officium defunctorum (fol. 322c-324c)
  5. Commune Sanctorum (fol. 324c-355c)
  6. Officium ""de Beata"" (fol. 356a-359c)
  7. Proprium Sanctorum (fol. 382a-500d)

Alle Bestandteile dieses Codex, Sprache, Schrift, Illuminationen und Text, sind durch eine Mischung aus älteren Formen und jßngeren Innovationen gekennzeichnet. Sie stellen ein breites Interessensgebiet fßr Sprach- und Philologiewissenschaftler, Bibliothekare, Liturgiker, Musikwissenschaftler und Kunsthistoriker dar. Um die Lektßre und Orientierung zu erleichtern, haben wir ein glagolitisches Alphabet und ein Verzeichnis der häufigsten inhaltlichen Abkßrzungen zur Verfßgung gestellt.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Novi Breviary
Novi-Brevier
Umfang / Format
1.000 Seiten / 36,0 × 26,0 cm
Herkunft
Kroatien
Datum
1493–1495
Schrift
Eckige Glagoliza
Buchschmuck
Zahlreiche, teils historisierte Initialen und kleinere Miniaturen
KĂźnstler / Schule

VerfĂźgbare Faksimile-Editionen:
Breviarium Novi II – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Župa Arhiv (Novi Vinodolski, Croatia)
Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Graz, 1977
Detailbild

Breviarium Novi II

Historisierte Ⱃ-Initiale

Diese wunderbare Ⱃ-Initiale, konstruiert aus verschlungenen Leisten und pflanzenartigen Ranken leitet ein Gebet im Psalterium des Breviers ein. Sie zeigt in ihrem Binnenfeld Christus in rotem Mantel als Salvator mundi, also „Erlöser der Welt“, mit Reichsapfel und Segensgestus und ist reich mit goldenen Details geschmückt. Der Buchstabe Rzi bzw. Ⱃ (/r/ ausgesprochen) ist der 19. Buchstabe des glagolitischen Alphabets.

Breviarium Novi II – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Župa Arhiv (Novi Vinodolski, Croatia)
Einzelseite

Breviarium Novi II

Ⰱ-Zierinitiale

Nur mit Hilfe roter Tinte wurde diese kunstvolle Flechtbandinitiale konstruiert, die den glagolitischen Buchstaben Ⰱ zeigt und deren Rankenausläufer sich fast über die gesamte Seite erstrecken. Der Buchstabenkörper wird aus miteinander verflochtenen Leisten gebildet, deren Enden sich zu Blattmotiven entwickeln und die mit kleinen, gemalten Perlen besetzt sind. Sowohl an das linke obere Ende als auch an den unteren Balken schließen sich filigrane Rankenausläufer an, die abgesehen von ihrer kantigen Ausführung Reminiszenzen an Fleuronnée-Initialen aufwerfen, die im Spätmittelalter äußerst verbreitet waren.
Ⰱ bzw. Buky ist der zweite Buchstabe des glagolitischen Alphabets und wird /b/ ausgesprochen. Er leitet schmuckvoll ein Gebet im Psalterium des Breviers ein.

Breviarium Novi II – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Župa Arhiv (Novi Vinodolski, Croatia)
Faksimile-Editionen

#1 Breviarium Novi II

Details zur Faksimile-Edition:

Einband: Halbleder
Kommentar: 1 Band von Marija Panteli´c und Anica Nazor
Sprachen: Deutsch, Englisch
Faksimile: 1 Band Der Umfang, das Format, die Farbigkeit oder der Einband entsprechen möglicherweise nicht (vollumfänglich) dem Original. 8 Seiten in Farbe, die anderen Seiten in schwarz-weiß faksimiliert. Buchgröße: 275 x 205 mm
Ausgabe bei uns verfĂźgbar!
Preis Kategorie: €
(unter 1.000€)
Das kĂśnnte Sie auch interessieren:
Brevier des Ercole d'Este – Imago – ms. Lat. CCCCXXIV=Ms.V.G.11 – Biblioteca Estense Universitaria (Modena, Italien)
Brevier des Ercole d'Este
Ferrara (Italien) – 1502–1504

Ein Renaissance-Meisterwerk der Extraklasse aus der Schule von Ferrara mit 41 ganzseitigen und hunderten kleineren Miniaturen: Das großformatige Gebetbuch für Herzog Ercole d'Este, überbordend illuminiert von Matteo da Milano und Tommaso da Modena

Erfahren Sie mehr
Missale Hervoiae Ducis Spalatensis croatico-glagoliticum – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Topkapi Sarayi (Istanbul, Türkei)
Missale Hervoiae Ducis Spalatensis croatico-glagoliticum
Kroatien / Italien – Um 1403

Das am prächtigsten illuminierte Missale in kroatisch-kirchenslawischer Sprache: Ein seltenes und bedeutendes Meisterwerk des glagolitischen Schrifttums mit stilistischen Einflßssen orientalischen und byzantinischen Ursprungs

Erfahren Sie mehr
Breviarium Grimani – Salerno Editrice – ms. Lat. I 99 = 2138 – Biblioteca Nazionale Marciana (Venedig, Italien)
Breviarium Grimani
Gent und Brügge (Belgien) – 1510–1520

Der wohl umfangreichste HÜhepunkt der flämischen Buchmalerei: WunderschÜne Illuminationen aus beeindruckenden Miniaturen und fantasievollen Bordßren auf fast jeder der sagenhaften 1.664 Seiten, geschaffen von den bedeutendsten Meistern der Zeit

Erfahren Sie mehr
Münchner Serbischer Psalter – Reichert Verlag – Codex Monacensis Slavicus 4 – Bayerische Staatsbibliothek (München, Deutschland)
MĂźnchner Serbischer Psalter
Serbien – Spätes 14. Jahrhundert

Einst als Beutestßck während der Osmanenkriege nach Bayern gelangt: Das bedeutendste Beispiel der serbischen Buchmalerei des Mittelalters mit 148 beeindruckenden Miniaturen vor leuchtendem Goldgrund

Erfahren Sie mehr
Brevier von Martin von Aragon – Reales Sitios – MSS Rothschild 2529 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)
Brevier von Martin von Aragon
Spanien – 1398–1410 und 1420–1430

Eine der am prächtigsten und schÜnsten illuminierten Handschriften der spanischen Gotik: Ein in zwei Phasen und unter kÜniglicher Mitwirkung fertiggestelltes, ßberbordend ausgestattetes Brevier

Erfahren Sie mehr
Kálmáncsehi Breviarium – Schöck ArtPrint Kft. – MS G.7 – The Morgan Library & Museum (New York, USA)
KĂĄlmĂĄncsehi Breviarium
Buda (Ungarn) – 1481

Vom Sohn von Leibeigenen zu einer Schlüsselfigur am mächtigen Königshof in Ungarn: Das prachtvolle Brevier des Francesco da Castello für den Großpropst und späteren Bischof Domonkos Kálmáncsehi

Erfahren Sie mehr
Lesenswerte Blog-Artikel
Filterauswahl
Verlag