Brevier von Martin von Aragon

Brevier von Martin von Aragon – Reales Sitios – MSS Rothschild 2529 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)

Spanien — 1398–1410 und 1420–1430

Eine der am prächtigsten und schÜnsten illuminierten Handschriften der spanischen Gotik: Ein in zwei Phasen und unter kÜniglicher Mitwirkung fertiggestelltes, ßberbordend ausgestattetes Brevier

  1. Ursprünglich von König Martin von Aragon (1356–1410) in Auftrag gegeben, wurde das Brevier auf Geheiß von Alfons V. (1396–1458) fertiggestellt

  2. Es wird von 5 ganzseitigen, 24 halbseitigen, 68 kleinen Miniaturen und zahlreichen historisierten Initialen ausgeschmĂźckt

  3. Es ist ein wahres Meisterwerk, von dem jede Seite mit wunderbaren Rahmen und Marginalien verziert ist

Brevier von Martin von Aragon

Ausgabe bei uns verfĂźgbar
Preiskategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Brevier von Martin von Aragon

Martin von Aragon (1356–1409), König von Aragon, Valencia, Sardinien, Korsika, Sizilien und Graf von Barcelona, regierte ein Reich, das sich über das westliche Mittelmeer erstreckte. Das prächtige Brevier von Martin von Aragon spiegelt mit seiner meisterhaften Ausschmückung den Reichtum und die Macht seines Auftraggebers wider, tatsächlich ist es eine der am reichsten illuminierten Handschriften der spanischen Gotik. Trotz dieser Pracht, oder vielleicht gerade deswegen, bleibt die Besitzgeschichte des Werkes vor dem 20. Jahrhundert weitgehend im Dunkeln. Jede Seite des Textes ist mit wunderbaren Rahmen und Marginalien geschmückt und der Codex ist mit meisterhaften Miniaturen und historisierten Initialen gefüllt. Dies ist ein echter Höhepunkt der spanischen Buchmalerei der Gotik!

Brevier von Martin von Aragon

Eine der am dichtesten und schönsten illuminierten Handschriften der spanischen Gotik: das Brevier des Martin von Aragon. In Auftrag gegeben von Martin von Aragon (1356-1410), König von Aragon, Valencia, Sardinien, Korsika, Sizilien und Graf von Barcelona, spiegelt diese außergewöhnliche Handschrift den Reichtum und die Macht eines Herrschers wider, dessen Imperium sich über das ganze westliche Mittelmeer erstreckte. Die Arbeiten an diesem Werk begannen 1398, waren aber zum Todeszeitpunkt des Königs noch nicht abgeschlossen. Nichtsdestotrotz wurde es ein Meisterwerk. Das Brevier ging nach Martins Tod an Alfons V. (1396-1458), den Großmütigen, über, der es zwischen 1420 und 1430 vollenden ließ. Danach verschwand es offenbar für die nachfolgenden Jahrhunderte, bis es im 20. Jahrhundert in der Bibliothek von Charles de Rothschild in Frankfurt am Main wieder auftauchte und 1947 der Bibliothèque nationale de France vermacht wurde, wo es unter der Signatur MSS Rothschild 2529 aufbewahrt wird.

Ein Gebetbuch, das eines KĂśnigs wĂźrdig ist

Ein Brevier ist ein Gebetbuch, das einem Stundenbuch ähnelt, aber umfangreicher ist und normalerweise für den Gebrauch durch den Klerus auch während der Messe bestimmt ist, wohingegen Stundenbücher für gewöhnlich von Laien für den privaten Andachtsgebrauch benutzt wurden. Einige Monarchen gaben Breviere für sich selbst in Auftrag, um sich zu profilieren und wirklich "königliche" Manuskripte zu besitzen. Dieser besondere Text orientiert sich an dem Ritus, der in der Abtei von Poblet in Katalonien praktiziert wird, wo die Könige von Aragon beigesetzt wurden. Er ist größtenteils in lateinischer Sprache abgefasst, allerdings sind die Monatsnamen im Kalenderteil in katalanischer Sprache geschrieben, und es gibt auch Einträge für den Todestag von Mitgliedern der Königsfamilie von Aragon aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Diese Einträge sind mit blauer Tinte geschrieben, um einen Kontrast zu der roten, schwarzen und goldenen Tinte zu bilden, die im restlichen Kalenderteil verwendet wird. Die halbseitigen Miniaturen des Kalenderteils enthalten keine gattungstypischen Arbeiten des Monats, sondern stellen Figuren aus der Kirchengeschichte dar, typischerweise Heilige oder biblische Figuren, die mit dem jeweiligen Monat in Verbindung gebracht werden sollen. Jede Seite des Textes ist mit prächtigen Ranken in Rot, Blau und Gold umrahmt. Der Text ist außerdem mit 5 ganzseitigen Miniaturen, 24 halbseitigen Miniaturen, 68 kleinen Miniaturen und zahlreichen historisierten Initialen geschmückt. Diese Pracht ist in einem goldgeprägten Hartledereinband enthalten.

Ein aktiv beteiligter kĂśniglicher Auftraggeber

Die Handschrift enthält auch drei Briefe des Königs, die sich auf ihre Entstehung beziehen. Der erste, an den Abt von Poblet geschrieben, ist auf den 17. Februar 1398 datiert und gibt an, dass zu diesem Zeitpunkt mit den Arbeiten begonnen wurde; ein weiterer vom 27. Februar desselben Jahres enthält den Dank des Königs für den Fleiß des Abtes und erwähnt, dass der König eine große Anzahl von Pergamenten für die Arbeit geschickt hat. Ein Brief aus dem Jahr 1403, der zufällig wiederum auf den 17. Februar datiert ist, bittet den Buchmaler, einige wichtige Bilder für ihn fertigzustellen, und verspricht, seinen eigenen Buchmaler zu entsenden, um bei den Arbeiten in der Abtei zu helfen.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Breviary of Martin of Aragon
Breviario de Martín de Aragón
Breviarium secundum ordinem Cisterciencium
BrĂŠviaire de Martin d'Aragon
Breviario del rey MartĂ­n
El Breviario de MartĂ­n el Humano
Umfang / Format
902 Seiten / 30,3 × 21,2 cm
Herkunft
Spanien
Datum
1398–1410 und 1420–1430
Stil
Sprache
Buchschmuck
Zahlreiche Miniaturen unterschiedlicher Größen (ganzseitig, halbseitig, kleinere); historisierte Initialen; prachtvolle Randverzierungen
Inhalt
Calendar, Psalter, Proprium de Tempore, Proprium Sanctorum
Auftraggeber
Martin I. von Aragón, genannt der Humane (1356 – 1410)
KĂźnstler / Schule

VerfĂźgbare Faksimile-Editionen:
Brevier von Martin von Aragon – Reales Sitios – MSS Rothschild 2529 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)
Reales Sitios – Madrid, 2010
Limitierung: 800 Exemplare
Detailbild

Brevier von Martin von Aragon

David und Goliath und die Bundeslade

Auf der linken Seite ist ein jugendlicher David dargestellt, der einen zweiten Schuss vorbereitet, während Goliath, der ein großes rotes Schild mit einem Drachen trägt, vom Schlag des ersten Steins ins Schwanken gerät. Sein Helm ist schief und er ist schwach in den Knien, kurz vor dem Sturz. Auf der rechten Seite wird die Bundeslade von zwei Cherubim flankiert und neben König David getragen, der die Bundeslade aus Kirjath-Jearim unter großem Jubel nach Jerusalem zurückgebracht hat. Beide Szenen werden vor wunderbar gemusterten Blattgoldhintergründen dargestellt.

Brevier von Martin von Aragon – Reales Sitios – MSS Rothschild 2529 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)
Einzelseite

Brevier von Martin von Aragon

Einzug nach Jerusalem

Der triumphale Einzug Christi in Jerusalem, der heutzutage am Palmsonntag gefeiert wird, markiert den Beginn der Passionsgeschichte. Christus reitet auf einem Esel in die Stadt, der im Unterschied zu einem Pferd den Frieden symbolisiert, und wird dabei von einer Prozession seiner Jünger begleitet, die zu Fuß gehen. Die Bürger Jerusalems sind ihm entgegengekommen, einige legen ihre Kleidung auf den Boden, während andere auf einen Baum klettern, um ihn besser sehen zu können.

Die Figuren in der Szene sind mit ausdrucksstarken Gesichtern und realistischen KÜrperformen dargestellt und in natßrlich fallende Kleidungsstßcken aus leuchtenden Farben gekleidet. Die Seite strahlt durch ihr Blattgold in Rahmen, Hintergrund und Heiligenscheinen sowie durch die aufwändige Initiale im Text. Cherubim und verschiedene VÜgel, darunter Enten und Kraniche, bevÜlkern den wunderschÜnen Rahmen aus rot-blauen Ranken.

Brevier von Martin von Aragon – Reales Sitios – MSS Rothschild 2529 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)
Faksimile-Editionen

#1 Breviario de Martín de Aragón

Reales Sitios – Madrid, 2010

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Reales Sitios – Madrid, 2010
Limitierung: 800 Exemplare
Einband: Goldgeprägter Ledereinband
Kommentar: 1 Band von Josefina Planas Badenas
Sprache: Spanisch
Faksimile: 1 Band (Wiedergabe eines Teils der Originalhandschrift) Detailnahe Reproduktion eines Teils des Originaldokuments. Faksimiliert wurden 134 Prunkseiten der Originalhandschrift. Der Einband entspricht mĂśglicherweise nicht dem ursprĂźnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfĂźgbar
Preiskategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
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