Der "größte" Höhepunkt der flämischen Buchmalerei: Sagenhafte 1.600 Seiten, prächtig geschmückt von Gerard David, Simon Bening, Gerard Horenbout und anderen Meistern
Breviarium Grimani
Gent und Brügge (Belgien) — 1510–1520

Breviarium Grimani
Gent und Brügge (Belgien) — 1510–1520
Eines der schönsten und umfangreichsten Zeugnisse der flämischen Buchmalerkunst des 16. Jahrhunderts
Es wurde von einigen der größten Meister aller Zeiten geschaffen, darunter Gerard David, Simon Bening und Gerard Horenbout
Das beeindruckende Miniaturenprogramm umfasst auf 1600(!) geschmückten Seiten ein breites Themenspektrum von der Kalender- bis zur Grisaille-Malerei

Breviarium Grimani
Ein Jagdausflug im August
Jagdsaison: Eine Gruppe nobler Reiter und einer Reiterin auf stattlichen Pferden machen sich mitsamt einer Schar von Hunden und ausgestattet mit Lanzen und Jagdhörnern auf den Weg in den Wald. Ein Falke, das ultimative Standeszeichen der Aristokratie, ist ebenfalls mit von der Partie. Weitere Teilnehmer galoppieren aus der befriedeten Stadt im Hintergrund, um sich dem Zug anzuschließen, während drei Figuren lieber ein kühles Bad im Fluss nehmen – eine von ihnen mitten im Sprung von der hölzernen Brücke.
Breviarium Grimani
- Grimani Breviary
- Breviario Grimani
Kurzbeschreibung
Das berühmte Breviarium Grimani gilt als eines der schönsten Zeugnisse der flämischen Buchmalerei des frühen 16. Jahrhunderts. Um 1510–1520 in Brügge und Gent entstanden, waren zahlreiche berühmte Miniaturisten an seiner Entstehung beteiligt, darunter Gerard David, Simon Bening und Gerard Horenbout. Über 1600 Seiten sind durchgehend illuminiert und reihen einen künstlerischen Höhepunkt an den anderen!
Breviarium Grimani
Ein wunderschöner Kalender gilt als einer der größten Schätze im Breviarium Grimani: in den ganzseitigen Miniaturen mit den typischen Darstellungen aus dem Jahresverlauf der Bauern kommt die ganze Pracht der Handschrift zum Ausdruck. So begeistert etwa eine besonders schöne Szene zum Winter, die zugleich einen Einblick in einen Innenraum gewährt und das Geschehen unter dem nächtlichen Himmel draußen vorstellt. Doch ist diese nur eine der unzähligen grandiosen Miniaturen, die die Handschrift schmücken. In 120 ganzseitigen und zahlreichen kleineren Miniaturen werden vor allem christliche Szenen illustriert. Und der überbordende Schmuck der ornamentalen und figurativen Randverzierungen mit Blumen-, Tier-, Obst- und Architekturmotiven rundet dieses außergewöhnliche Seherlebnis hervorragend ab.
Ein Höhepunkt der flämischen Buchmalerei
Das Breviarium Grimani gilt wegen seines außergewöhnlich qualitätvollen und üppigen Buchschmuckes als ein herausragendes Exemplar der flämischen Buchmalerei der Renaissance, ein Höhepunkt der Geschichte der Buchmalerei. Um 1510–20 in Flandern entstanden, wirkten zahlreiche Künstler mit berühmten Namen an seiner Entstehung mit, neben Gerard Horenbout, Simon und Alexander Bening und Gerard David etwa der sogenannte Meister der David-Szenen im Breviarium Grimani.
Miniaturmalerei auf höchstem Niveau
Überall auf den Seiten des Breviariums wird der Bezug zur flämischen Herkunft der Handschrift deutlich. Das beeindruckende Miniaturenprogramm umfasst ein breites Themenspektrum. Und die prächtigen Schmuckrahmen mit floralen Elementen und wertvollem Gold, aber auch mit wunderschönen figürlichen Szenen etwa in der besonders kunstvollen Technik der Grisaille-Malerei stehen den großen Miniaturen in nichts nach.
Der bedeutende Namensgeber
Der Namensgeber der Handschrift, Kardinal Domenico Grimani (1461–1523), erwarb den Codex um das Jahr 1520 und vererbte ihn der Republik Venedig. So gehörte das Breviarium Grimani bis 1781 zum Schatz von San Marco und wird heute in der Biblioteca Nazionale Marciana in Venedig gehütet. Ein prachtvoller Einband mit dunkelrotem Samt und vergoldeten Bronze-Ornamenten macht den Bezug zu Kardinal Domenico Grimani deutlich. Auf der Vorderseite ist er in einem Porträt festgehalten. Auf der Rückseite findet sich schließlich das Porträt des Dogen Giovanni Grimani, des Vaters des Domenico.
Auf diese Weise wird auch das Äußere der herausragenden Stellung des Breviarium Grimani gerecht als eine der komplexesten und interessanten, eine der schönsten und wertvollsten flämischen Handschriften des 16. Jahrhunderts!
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Grimani Breviary
Breviario Grimani - Umfang / Format
- 1,662 Seiten / 27,5 x 21,5 cm
- Herkunft
- Gent und Brügge (Belgien)
- Datum
- 1510–1520
- Stil
- Sprache
- Buchschmuck
- 120 ganzseitige Miniaturen und 1550 Viertel-Seiten-Motive mit Vegetation, Tieren, Insekten und Architektur
- Künstler / Schule
- Gerard Horenbout
Simon Bening
Alexander Bening (der Meister des älteren Gebetbuchs Maximilian I.)
Gerard David
Meister der David-Szenen im Breviarium Grimani - Vorbesitzer
- Kardinal Domenico Grimani
Giovanni Grimani
Doge Pascale Cocogna

Breviarium Grimani
Februar: Landleben im tiefen Winter
Gerard Horenbout (1465–1541) war für den Kalender dieses Meisterwerks zuständig. Als der venezianische Kunsthistoriker Marcantonio Michiel 1521 das Manuskript betrachtete, erklärte er, dass die Kalenderminiaturen besonders gelungen seien, das Februar-Bild sei dabei das beste von allen. Es handelt sich um einen vertrauten Einblick in das Landleben, wo die Arbeit durch den Schnee zum Erliegen kommt.
Die Schafe bleiben in ihrem warmen Stall, ein Schwein und Hühner durchstreifen den Hof und ein kleiner Junge pinkelt aus der Tür in den Schnee, wobei ihn eine Katze beobachtet. Eiszapfen hängen über der Tür und geben den Blick auf einen warmen Innenraum frei: Wohlhabende, hell gekleidete Bauern sitzen um ein Feuer, dessen Rauch durch eine Öffnung im Dach aufsteigt. Im Hintergrund marschieren ein Mann und ein Esel auf ein Dorf in der Schneelandschaft zu.
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Breviarium Grimani“
Breviario Grimani
- Verlag
- Salerno Editrice – Rom, 2009
- Limitierung
- 750 Exemplare (Co-Edition mit Patrimonio)
- Einband
- Replikat des Originaleinbandes: Gebunden in rotem Samt mit fünf echten Bünden und mit zwei Buchschließen versehen. Vorder- und Rückdeckel mit fein gearbeitetem, vergoldeten Bronzerahmen, in dessen Zentrum sich jeweils ein Bildmedaillon befindet, umgeben von vier Schmuckknöpfen. 3-Seiten-Goldschnitt mit feiner Ziselierung.
- Kommentar
-
1 Band (84 Seiten) von undrea Mazzucchi
Sprachen: Englisch, Italienisch - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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