Brevier von Ferdinand dem Katholischen

Brevier von Ferdinand dem Katholischen – Egeria, S.L. – Ms. Chig. C. VII. 205 – Biblioteca Apostolica Vaticana (Vatikanstadt, Vatikanstadt)

Spanien — 1503–1512

FĂŒr einen frommen König geschaffen und mit dessen Portraits geschmĂŒckt: Messen fĂŒr Weihnachten, den Dreikönigstag und Ostern, geschmĂŒckt mit wunderschönen Renaissance-Miniaturen

  1. Die unglaublich reiche Handschrift von Pedro de Aponte wurde als Geschenk fĂŒr König Ferdinand II. (1452–1516) in Auftrag gegeben

  2. Der herausragende Reichtum und die QualitĂ€t der Miniaturen und Rahmen sind des frommen Königs Ferdinand wĂŒrdig

  3. Der begehrte Codex war ein ErbstĂŒck der spanischen Könige, bevor er von Papst Alexander VII. (1599–1667) erworben wurde

Brevier von Ferdinand dem Katholischen

  1. Beschreibung
  2. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Brevier von Ferdinand dem Katholischen

Dieses Kleinod der spanischen Buchmalerei der Renaissance ist ein einzigartiges StĂŒck zum Leben des spanischen Königs Ferdinand II. von Aragon. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts entstanden, prĂ€sentiert es inmitten seines ĂŒberwĂ€ltigenden Buchschmucks unter anderem einige Portraits seines Besitzers. Neben diesen wertvollen historischen Dokumenten begeistert das Stundenbuch mit seinen abwechslungsreichen Miniaturen, versehen mit leuchtendem Blattgold und von wahrhaft begeisternder QualitĂ€t!

Brevier von Ferdinand dem Katholischen

Die Weihnachtsszene prÀsentiert sich als ein wahrer Farbenrausch: der neu geborene Heiland liegt auf dem Gras inmitten eines Strahlenkranzes auf einem Tuch (und nicht in einer Krippe!), umgeben von seinen andÀchtigen Eltern: Maria in einem wunderschönen blauen Mantel und Joseph in rotem Gewand. Im Hintergrund steht eine Schar von betenden und musizierenden Engeln in leuchtend bunten GewÀndern. Und Ochs und Esel liegen in einem kunstvollen Stall am rechten Bildrand mit Ausblick auf eine Stadt und die Landschaft am magisch leuchtenden Horizont. Zwei MÀnner nÀhern sich von links, einer ebenfalls rot gekleidet und vornehm wirkend, der andere mit Stab und Korb ausgestattet. Und im Hintergrund erscheint den Hirten soeben der Engel des Herrn!

Ein geistliches Geschenk fĂŒr den spanischen König

Diese beeindruckende Miniatur steht stellvertretend fĂŒr die durch und durch prachtvolle kĂŒnstlerische Ausstattung des Gebetbuchs von Ferdinand dem Katholischen (1452–1530). Die wundervolle Handschrift entstand vermutlich um die Jahre 1503–1512 in Spanien im Auftrag von Giovanni Maria Poderico. Dieser war Kaplan des Königs und Erzbischof von Taranto in Italien seit 1510. Als verantwortlicher KĂŒnstler wird der spanische Maler Pedro de Aponte vermutet, der vor allem durch Werke mit religiösem Inhalt bekannt wurde und mit diesem privaten Andachtsbuch fĂŒr den König sein ganzes Können prĂ€sentierte.

Ein berauschendes Seherlebnis

Das Gebetbuch enthĂ€lt hauptsĂ€chlich die Offizien fĂŒr Weihnachten, das Dreikönigsfest und Ostern. Illustriert wurden diese liturgischen Inhalte mit ganzseitigen Miniaturen im Stil der Renaissance-Buchmalerei. Wunderbare Schmuckrahmen aus architektonischen Elementen, bestĂŒckt mit zahlreichen weiteren figĂŒrlichen Darstellungen, umgeben die großen Hauptminiaturen im Zentrum. Bei der schon erwĂ€hnten Seite mit der Geburt Christi im Stall zu Bethlehem sind dies Heiligendarstellungen, Engel in Grisaillemalerei, zwei kleine Marienszenen in leuchtendem Blau und weitere Elemente. Der kĂŒnstlerische Schmuck der Handschrift zeugt von herausragendem Reichtum und QualitĂ€t der Miniaturen.

Der Katholische König im PortrÀt

Unter den inhaltlich passenden Bibelszenen versteckt die Handschrift drei PortrĂ€ts des Königs, auf folio 1v, 62r und 111v. Don Fernando, der hier als BeschĂŒtzer der Christenheit prĂ€sentiert wird, ist dabei immer allein dargestellt. Diese Tatsache gilt in der Forschung als ein Hinweis auf die Datierung der Handschrift, die vermutlich nach dem Tod Isabellas im November 1504 und der zweiten Heirat Ferdinands mit Germana de Foix 1506 entstanden sein könnte.
Nach Ferdinands Tod befand sich das Brevier weiter im Besitz der Spanischen Könige, unter anderem im Escorial, und gelangte erst durch Papst Alexander VII. im 17. Jahrhundert in die Vatikanische Bibliothek, wo es heute als bedeutender historischer Schatz gehĂŒtet wird.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Brevier von Ferdinand II. von Aragon
Breviario de Fernando El CatĂłlico
Umfang / Format
614 Seiten / 33,0 × 23,5 cm
Herkunft
Spanien
Datum
1503–1512
Sprache
Inhalt
Offizien fĂŒr die Messen zu Weihnachten, zum Epiphaniasfest und zu Ostern
Auftraggeber
Giovanni Maria Poderico
KĂŒnstler / Schule

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Brevier von Ferdinand dem Katholischen – Egeria, S.L. – Ms. Chig. C. VII. 205 – Biblioteca Apostolica Vaticana (Vatikanstadt, Vatikanstadt)
Egeria, S.L. – Madrid
Limitierung: 2990 Exemplare
Faksimile-Editionen

#1 Breviario de Fernando El CatĂłlico

Egeria, S.L. – Madrid

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Egeria, S.L. – Madrid
Limitierung: 2990 Exemplare
Kommentar: 1 Band
Sprache: Spanisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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