Cantino-Weltkarte
Die Cantino-Weltkarte wurde im Jahre 1502 in Portugal hergestellt. Sie beschreibt den Stand der portugiesischen Entdeckungen um 1500. Die Karte wurde nach Alberto Cantino benannt, einem Spion, der für den italienischen Herzog von Ferrara am Hof des portugiesischen Königs Emanuel des Glücklichen arbeitete. Cantino gelang es, die moderne Karte erfolgreich von Portugal nach Italien zu schmuggeln und seinem Herzog die neuen geographischen Erkenntnisse zu präsentieren.
Die Cantino-Weltkarte
Im 15. Jahrhundert war die portugiesische Seefahrt weltweit auf dem Vormarsch. Kein weiteres Land konnte so viele Entdeckungen und erfolgreiche Expeditionen verbuchen wie Portugal. Das portugiesische Königreich gehörte damals auch zu den bedeutendsten Kolonialmächten weltweit. Im Zuge der zahlreichen Entdeckungen von unbekannten Ländern und neuen geographischen Regionen bildete sich in Portugal die wichtigste Kartographieschule Europas aus. Die meisterhafte Cantino-Weltkarte bildet in hervorragender Weise den Stand der portugiesischen Entdeckungen um 1500 ab. Die von Hand gezeichnete Karte zeigt die damals bekannten Landmassen und ist durch lebhaft kolorierte Dekorationselemente illustriert.
Der Spion Alberto Cantino
Alberto Cantino war offiziell ein Diplomat des italienischen Handelshauses von Herzog Ercole I. d’Este aus Ferrara am Hof des portugiesischen Königs Emanuel dem Glücklichen. Cantinos inoffizielle Hauptaufgabe war allerdings das Beschaffen von Informationen über die portugiesischen Entdeckungen und Expeditionsfahrten. So hat er über von Gaspar Corte-Real bei dessen Entdeckungsfahrt entführte und nach Portugal verschleppte Menschen berichtet. Diesbezüglich sind zwei Briefe an den Herzog vom 17. und 18. Oktober 1501 erhalten. Berühmt wurde der Spion für die nach ihm benannte Weltkarte. Im Jahre 1502 gelang es ihm, die in Portugal entstandene Karte für den Herzog von Ferrara nach Italien zu schmuggeln.
Eine besondere Karte
Die Weltkarte des Alberto Cantino gilt als besonders bemerkenswert, da sie einen Teil der Küste Brasiliens abbildet. Diese wurde um 1500 von dem portugiesischen Seefahrer Pedro Álvares Cabral entdeckt. Er nahm an, einen neuen, den Europäern bisher unbekannten Kontinent gefunden zu haben. Erst später wurde festgestellt, dass es sich um einen Teil desselben Kontinents handelte, auf den verschiedene spanische Entdecker wie beispielsweise Amerigo Vespucci, bereits weiter nördlich gestoßen waren. Darüber hinaus enthält die Karte Erkenntnisse aus den Reisen von Christopher Kolumbus in die Karibik, von Vasco da Gama und später auch Pedro Álvares Cabral nach Ostafrika und Indien sowie von Gaspar Corte-Real und Miguel Corte-Real nach Grönland und Neufundland. Die Karte dokumentiert die Großtaten der portugiesischen Entdecker bis ins kleinste Detail.
Die bewegte Geschichte der Prachtkarte
Man geht davon aus, dass die Cantino-Karte eine exakte Kopie einer Weltkarte ist, die mit dem Titel „Königlicher Standard“ bezeichnet wurde und vor der Öffentlichkeit geheim gehalten wurde. Es wird vermutet, dass es Cantino gelang, einen der portugiesischen Kartenmacher zu bestechen, damit dieser ihm eine Kopie fertigte. Die Karte versorgte die Italiener mit dem Wissen über die brasilianische Küstenlinie und damit über diesen Teil Südamerikas, lange bevor andere Nationen überhaupt erfuhren, dass Südamerika sich soweit nach Süden erstrecken könnte. Diese Karte diente vermutlich als eine wichtige Quelle für die weltberühmte Waldseemüller-Karte von 1507, den ersten Weltatlas überhaupt.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Cantino-Planisphäre
Cantino's Map
La Carta del Cantino
Charta del navicare del Cantino
Cantino's World Map
Planisfero di Cantino
Cantino Planisphere
Planisfero del Cantino
Cantino Map - Umfang / Format
- 1 Karte / 220,0 × 105,0 cm
- Herkunft
- Portugal
- Datum
- 1502
- Stil
- Genre
- Sprache
- Schrift
- Gotische Textualis Quadrata
- Buchschmuck
- Farbenprächtige Illumination topografischer Merkmale und der Küstenlinien
- Auftraggeber
- Alberto Cantino
- Vorbesitzer
- Estense-Familie aus Ferrara
Cantino-Weltkarte
Venedig
Die meisten (Hafen-) Städte sind lediglich mit ihrem Namen schriftlich in der Cantino-Weltkarte verzeichnet. Die Ausnahmen stechen daher umso mehr ins Auge. Wie üblich ist Jerusalem durch eine große Darstellung der Stadt hervorgehoben. In Nordafrika erscheinen zudem der Turm von Babel und der wichtige portugiesische Handelsstützpunkt Fort São Jorge da Mina („Castello damina“) im Golf von Guinea. Als eine der wichtigsten Handelsmetropolen des Mittelmeerraums reiht sich in diese Liste auch Venedig, das überdimensional nördlich der Adria mit vielen hohen Türmen und schier endlosen Arkaden erscheint.
Cantino-Weltkarte
Demarkationslinie des Vertrages von Tordesillas
Mit dem Vertrag von Tordesillas vom 7. Juni 1494 wurde die Herrschaft über den Atlantik zwischen den Königreichen Portugal und Kastilien geregelt. Beide Königreiche hatten großes Interesse daran, über den Atlantik – entweder über die Route um den Afrikanischen Kontinent oder über die Route nach Westen – Asien zu erreichen. Es wurde eine Demarkationslinie festgelegt, die 370 „Léguas“ (ca. 2282 Kilometer) westlich der westlichsten Kapverdischen Inseln verlaufen sollte.
Sie ist markant in Blau in die Karte eingezeichnet. Während im Westen der Herrschaftsbereich der kastilischen Krone liegt, gehört der Teil des Atlantiks östlich der Linie zur „Terra del Rey de Portugall“ – mitsamt diverser Atlantikinseln, Teilen des heutigen Brasiliens, das von riesenhaften Papageien bevölkert wird, und dem bewaldeten Neufundland im Norden. Es handelt sich um einer der ältesten kartografischen Darstellungen der nordamerikanischen Insel.
#1 La Carta del Cantino
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