Meditationen

Meditationen – Vicent Garcia Editores – Inc. 1148 – Biblioteca Nacional de España (Madrid, Spanien)

Rom (Italien) — 31. Dezember 1467

Die erste illustrierte italienische Inkunabel und der Beststeller eines spanischen Kardinals: Juan de Torquemadas populÀre Meditationen mit ergreifenden Holzschnitten zum Leben Christi

  1. Juan de Torquemada (1388–1468) war ein spanischer Kardinal und Abt des Klosters Subiaco

  2. Der vorliegende Text ist nicht sein berĂŒhmtester, aber der von Bibliophilen am meisten begehrte

  3. Die Meditationen wurde am 31. Dezember 1467 in Rom vom deutschen Drucker Ulrich Han (ca. 1425 – ca. 1478) veröffentlicht

Meditationen

  1. Beschreibung
  2. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Meditationen

Dieser Codex stellt sowohl einen historischen Meilenstein in der Geschichte des Buchdrucks als auch ein faszinierendes Gesamtkunstwerk in sich dar. Es ist das erste in Italien gedruckte Buch, das Werk eines Deutschen, der zur ersten Generation von Druckern gehörte, die sich in Europa verbreiteten und damit Gutenbergs Erfindung exportierten. Es wurde Platz gelassen fĂŒr Holzschnitte und eigene Initialen, die nach dem Druck den WĂŒnschen des Auftraggebers gemĂ€ĂŸ hinzugefĂŒgt werden konnten. Dies macht es zum interessanten Exemplar eines Übergangswerks.

Meditationen

Ein wahrer Meilenstein der italienischen Renaissance: das erste illustrierte gedruckte Buch aus Italien. Carlos Romero de Lecea hat darauf hingewiesen, dass es "weder das bekannteste noch das bedeutendste Werk (seines Autors) war, aber das von den Bibliophilen aller Zeiten am meisten gesuchte", wobei er sich auf diese erste Ausgabe bezog, die ein echter Bestseller des 15. Jahrhunderts war. Ihr Autor war kein Geringerer als Juan de Torquemada (1388–1468), ein spanischer Kardinal und Abt des Klosters von Subiaco. Seine Meditationen wurden am 31. Dezember 1467 in Rom von dem deutschen Drucker Ulrich Han (1425–79) veröffentlicht.

Die AnfÀnge des italienischen Buchdrucks

Die Druckerpresse von Johannes Gutenberg (ca. 1400–68) war erst kĂŒrzlich von Arnold Pannartz (gest. ca. 1476) und Konrad Sweynheim (gest. 1477) nach Italien gebracht worden, und zwar in die Abtei von Subiaco, die von Juan de Torquemada, dem Auftraggeber dieses Druckwerks, verwaltet wurde. Der Drucker Ulrich Han verwendete eine Hybridschrift, in der sich gotische und römische Buchstaben vermischten, und ließ, wie bei vielen Inkunabeln (vor 1501 gedruckte BĂŒcher), Leerstellen frei, damit ein Buchmaler den Text mit individuellen historisierten Initialen versehen konnte. Diese erscheinen neben 31 kolorierten Holzschnitten, die die heute verlorenen GemĂ€lde der Kirche Santa Maria sopra Minerva zeigen.

Die Meditationen eines spanischen Kardinals

Der in Valladolid geborene Juan de Torquemada (1388–1468) war ein Dominikanerkleriker, Verteidiger der jĂŒdischen Conversos und der wortgewaltigste pĂ€pstliche Apologet des 15. Jahrhunderts, nicht zu verwechseln mit seinem berĂŒchtigten Neffen, dem Großinquisitor TomĂĄs de Torquemada. Lange Zeit wurde spekuliert, dass seine Familie jĂŒdische Wurzeln hatte, doch in den historischen Aufzeichnungen wurden dafĂŒr nie Beweise gefunden. Torquemada zeichnete sich schnell aus, nachdem er in jungen Jahren dem Dominikanerorden beigetreten war, und nahm 1415 als Teil der Delegation des Ordens am Konzil von Konstanz teil, bevor er seine Studien an der UniversitĂ€t von Paris fortsetzte, wo er 1423 den Doktortitel in Theologie erhielt.
Er blieb noch einige Jahre in Paris, um dort zu lehren, bevor er nach Valladolid zurĂŒckkehrte und nach Toledo zog. Auf dem Konzil von Basel, auf dem er 1439 zum ersten Mal den Kardinalshut erhielt, und auf dem Konzil von Florenz leistete er weiterhin einen Beitrag zur zeitgenössischen Diskussion ĂŒber die Theologie. Nachdem er pĂ€pstliche Missionen in Frankreich und Deutschland ĂŒbernommen hatte, lebte er schließlich fĂŒr den Rest seines Lebens an der römischen Kurie. Dort nahm er an vier Papstwahlen teil, verteidigte weiterhin den pĂ€pstlichen Primat, setzte sich fĂŒr einen Kreuzzug gegen die Osmanen ein und schrieb zahlreiche Abhandlungen, darunter seine Meditationes, seu Contemplationes devotissimae.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Meditaciones
Umfang / Format
80 Seiten / 31,0 × 21,5 cm
Herkunft
Italien
Datum
31. Dezember 1467
Stil
Sprache
Buchschmuck
31 Drucke zum Leben Christi, Zierinitialen
KĂŒnstler / Schule

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Meditationen – Vicent Garcia Editores – Inc. 1148 – Biblioteca Nacional de España (Madrid, Spanien)
Vicent Garcia Editores – Valencia, 1998
Limitierung: 3160 Exemplare
Faksimile-Editionen

#1 Meditationes

Vicent Garcia Editores – Valencia, 1998

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Vicent Garcia Editores – Valencia, 1998
Limitierung: 3160 Exemplare
Einband: Pergamenteinband; prĂ€sentiert in einer leinenbezogenen Kassette mit goldgeprĂ€gtem LederrĂŒcken
Kommentar: 1 Band von Isabel Moyano Andrés
Sprache: Spanisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preis Kategorie: €
(unter 1.000€)
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