Missale des Fra Beato Angelico

Missale des Fra Beato Angelico – Vallecchi – Ms. 558 – Museo Nazionale di San Marco (Florenz, Italien)

Kloster San Domenico in Fiesole (Italien) — 1424–1430

Das großartige Ergebnis einer Zusammenarbeit der zwei bedeutendsten KĂŒnstler ihrer Zeit und Auftakt einer neuen Epoche: 40 Miniaturen von Fra Angelico und Zanobi Strozzi als Zeugnis des beginnenden Quattrocento

  1. Diese Handschrift ĂŒber St. Dominic erlaubt einen wunderbaren Überblick ĂŒber die florentinische Buchmalerei zu Beginn des Quattrocento

  2. 40 Miniaturen der Handschrift stammen von Fra Angelico (ca. 1395–1455), elf weitere von Zanobi Strozzi (1412–68)

  3. Zanobi wurde von Giorgio Vasari (1511–74) als talentiertester SchĂŒler von Fra Angelico benannt

Missale des Fra Beato Angelico

  1. Beschreibung
  2. Einzelseite
  3. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Missale des Fra Beato Angelico

Das sogenannte Missale des Fra Beato Angelico ist ein luxuriöses Paradebeispiel der Buchmalerei des Quattrocento in Florenz. Das Messbuch, das die Messordnung sowie die Gebete und GesĂ€nge fĂŒr die christlichen Festtage enthĂ€lt, wurde von zwei Hauptvertretern der italienischen FrĂŒhrenaissance mit 51 eindringlichen Miniaturen aus satten Farben und kostbarem Gold, wunderschönen historisierten Initialen und prĂ€chtigen BordĂŒren ausgestattet: Fra Angelico und Zanobi Strozzi, seinem Vasari zufolge talentiertesten SchĂŒler. Fra Angelico, auch Beato Angelico, war Dominikanermönch im Kloster San Domenico in Fiesole, wo die kunstvolle Handschrift entstand. Dem Ordens- und Klosterpatron St. Dominikus kommt entsprechend ein besonderer Stellenwert zu, der sich in einer außerordentlich erhabenen Miniatur zeigt. Fra Angelico und Zanobi Strozzi schufen hiermit ein unvergleichliches Meisterwerk des Quattrocento, das durch seine opulenten Illuminationen, leuchtende Farbenpracht und großer Kunstfertigkeit seiner KĂŒnstler besticht.

Missale des Fra Beato Angelico

Das sogenannte Messbuch des Fra Angelico prĂ€sentiert die Buchmalerei des Quattrocento in Florenz in herausragender QualitĂ€t: von der Hand des Hauptvertreters der florentinischen FrĂŒhrenaissance, Fra Angelico, und dessen begabtestem SchĂŒler, Zanobi Strozzi. In zahlreichen herausragenden Miniaturen werden liturgische GesĂ€nge zu den Festtagen verschiedener Heiliger illustriert. Dabei liegt der Fokus auf dem Heiligen Dominikus, dem Patron des Bestimmungsortes der Handschrift: das Kloster San Domenico in Fiesole, in dem der Dominikanermönch Fra Angelico ab 1420 lebte.

Der Hauptmeister der florentinischen FrĂŒhrenaissance

Fra Angelico (vor 1400–1455), im italienischen auch bekannt als Beato Angelico, ist einer der großen Namen der italienischen Renaissance-Malerei. Als Giovanni da Fiesole trat er dem Dominikanerorden bei. Ab 1420 war er im Dominikanerkloster von San Domenico in Fiesole tĂ€tig, spĂ€ter dann im Kloster von San Marco in Florenz. Dort hat Fra Angelico die WĂ€nde des Kreuzgangs und weiterer RĂ€ume mit grandiosen Malereien ausgestattet. Außerdem war er auch als Buchmaler tĂ€tig, mehrere Handschriften von seiner Hand sind ĂŒberliefert. Eine davon ist das wunderschöne Missale aus dem Kloster San Domenico in Fiesole, entstanden in den Jahren 1424–1430.

Der begabte SchĂŒler

40 Miniaturen in der Handschrift stammen von Fra Angelico, elf weitere von Zanobi Strozzi, einem SchĂŒler des malenden Dominikanermönchs. Zanobi Strozzi (1412–1468) stammte aus der vornehmen Florentiner Familie der Strozzi, fertigte sowohl TafelgemĂ€lde als auch Miniaturmalereien an und war als KĂŒnstler unter anderem fĂŒr die Medici tĂ€tig. Er wurde von Giorgio Vasari in dessen KĂŒnstler-Viten als Fra Angelicos begabtester SchĂŒler bezeichnet.

Bemerkenswerte Kompositionen

Die Miniaturen im Messbuch des Fra Angelico geben einen wunderbaren Überblick ĂŒber die Buchmalerei in Florenz zu Beginn des Quattrocento. Ein grandioses Spiel mit Form und Raum zeichnet die Kompositionen aus und verweist auf die Meisterschaft der Maler. Die Malereien illustrieren die GesĂ€nge zu den Festtagen verschiedener Heiliger. Der Heilige Dominikus – Patron des Klosters -, umgeben von musizierenden Engeln, ist dargestellt in einer Ă€ußerst farbenfrohen Szene. Phantasievolle BlĂŒten, Ranken und Ă€hnliches, ĂŒppiges Ornament schmĂŒcken die Handschrift neben Heiligendarstellungen in großen Initialen. Als Gesamtkunstwerk prĂ€sentiert sich das Missale in ĂŒberbordendem Glanz und in der ganzen Herrlichkeit dieser großartigen Kunst der florentinischen FrĂŒhrenaissance!

Kodikologie

Alternativ-Titel
Beato Angelico's Missal
Il Messale del Beato Angelico
Graduale di San Domenico
The San Domenico Missal
Umfang / Format
522 Seiten / 47,5 × 35,3 cm
Herkunft
Italien
Datum
1424–1430
Sprache
Schrift
Gotische Textualis
Buchschmuck
51 Miniaturen, zahlreiche historisierte Initialen und prĂ€chtige BordĂŒren
KĂŒnstler / Schule

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Missale des Fra Beato Angelico – Vallecchi – Ms. 558 – Museo Nazionale di San Marco (Florenz, Italien)
Vallecchi – Florenz, 2005
Limitierung: 600 Exemplare
Einzelseite

Missale des Fra Beato Angelico

Heiliger Dominikus

Diese prachtvolle Seite leitet einen der liturgischen GesĂ€nge des Messbuchs ein. Das obere Drittel wird dabei von einer erhabenen Darstellung des Heiligen Dominikus eingenommen, der umgeben von musizierenden Engeln in einer Mandorla erscheint. Seine Heiligkeit und Verehrung wird durch den goldenen Strahlenkranz, der ihn umgibt, potenziert. Blaue Wolkenschwaden zu seinen FĂŒĂŸen visualisieren, dass er bereits das Himmelreich betreten hat. Der Ordenspatron trĂ€gt den Habit der Dominikaner, einen weißen Skapulier und einen schwarzen Chormantel, wĂ€hrend er den Engeln ein aufgeschlagenes Buch prĂ€sentiert – womöglich eine selbstreferenzielle Darstellung des Missales?

Der feinsĂ€uberlich aufs Pergament gebrachte Text des Gesangs beginnt mit einer ĂŒberbordend illuminierten I-Initiale, die den Text und die dazugehörigen Noten geradezu ĂŒbertönt. Die opulenten Ranken der Initiale bilden insgesamt sechs Medaillons, in denen weitere Heilige, teilweise ebenfalls im Dominikanerhabit, vor blauem Hintergrund erscheinen. Auffallend ist dabei die freundschaftliche Umarmung der zwei Mönche im unteren Medaillon: links ein Franziskaner, rechts ein Dominikaner.

Missale des Fra Beato Angelico – Vallecchi – Ms. 558 – Museo Nazionale di San Marco (Florenz, Italien)
Faksimile-Editionen

#1 Messale del Beato Angelico

Vallecchi – Florenz, 2005

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Vallecchi – Florenz, 2005
Limitierung: 600 Exemplare
Einband: GeprÀgtes Leder mit Bronzenieten und Mittenrosette; gefertigt nach Ms, 515, das dem Originaleinband am nÀchsten kommt.
Kommentar: 1 Band (208 Seiten) von Magnolia Scudieri, Maria Grazia Ciardi Dupré Dal Poggetto, Sara Giacomelli und Maria Paola Masini
Sprache: Italienisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband. Das Faksimile und der Kommentar erscheinen in einem Band, wobei sich der Kommentar zwischen den faksimilierten Seiten befindet. Gedruckt auf Spezialpapier der Papierfabrik Fedrigoni in Verona. Die 44 illuminierten Seiten des Faksimiles werden vor einem grĂ¶ĂŸeren weißen Hintergrund vollfarbig wiedergegeben.
Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preiskategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
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