Noch heute zu Weihnachten im Petersdom verwendet: Ein Renaissance-Meisterwerk für den berühmten Borgia-Papst
Weihnachtsmissale des Borgia-Papstes Alexander VI.
Rom (Italien) — Frühes 15. Jahrhundert

Weihnachtsmissale des Borgia-Papstes Alexander VI.
Rom (Italien) — Frühes 15. Jahrhundert
Ein Auftrag Alexanders VI. (1431–1503), dem Borgia-Papst, und noch heute zu Weihnachten im Petersdom verwendet
136 historische Initialen mit Blattgold dominieren die Bildsprache dieses Renaissance-Meisterwerks
Im Laufe der Jahrhunderte mit großer Sorgfalt behandelt und noch heute in hervorragendem Zustand

Weihnachtsmissale des Borgia-Papstes Alexander VI.
Messe des heiligen Gregor
Diese außergewöhnlich reichhaltige Medaillon-Miniatur zeigt den eucharistischen Wandlungsmoment einer Messe, die vor einer Kreuzigungsszene und neben exquisiten Marginalien gefeiert wird. Der Legende nach bezweifelte eine Frau, als Papst Gregor I. eine Messe hielt, dass die Eucharistie tatsächlich Christus war. Nachdem sie um ein Zeichen gebetet hatten, erschien auf dem Altar eine Vision von Christus mit den Wunden der Passion, und die Legende wurde zu einem beliebten Thema für illuminierte Handschriften und Altarbilder.
Weihnachtsmissale des Borgia-Papstes Alexander VI.
- Weihnachtsmissale Papst Alexanders VI.
- Missale Pontificis - Christmas Missal of Alexander VI Borgia
- Missa in Nativitate Domini Nostri Iesu Christi, hora tertiarum Pontifice Maximo celebrante
- Libellus Missae papalis
Kurzbeschreibung
Das Weihnachtsmissale des Papstes Alexander VI. (1492–1503) ist eine Prachthandschrift der Renaissance, die Gebete und Gesänge für die Weihnachtsmesse enthält. Die Handschrift wurde zum Ende des 15. Jahrhunderts vom berüchtigten Borgia-Papst Alexander VI. in Italien in Auftrag gegeben und von ihm selbst zur Messe gelesen. Noch heute wird der Codex jedes Jahr zur kirchlichen Feier im Petersdom benutzt.
Das Weihnachtsmissale Papst Alexanders VI.
Papst Alexander VI. war eine der schillerndsten Personen der italienischen Renaissance. Er entstammte der mächtigen Familie der Borgia, die berüchtigt ist für Korruptionsskandale und Intrigen. Alexander VI. war nicht nur Oberhaupt der katholischen Kirche, sondern auch einflussreicher Fürst und politischer Machthaber. Er führte ein äußerst ausschweifendes Leben, umgab sich mit Mätressen, zeugte zahlreiche uneheliche Kinder und besetzte hohe kirchliche und politische Ämter gegen entsprechende Bezahlung. Sein Lebenswandel steht mit unserem heutigen Bild eines Geistlichen in starkem Kontrast, und auch seine Zeitgenossen stieß er mit seinen Eskapaden vor den Kopf. Allerdings berichten Quellen auch über seine aufrichtige Marienverehrung und hohe Arbeitsdisziplin. Der hochgebildete und belesene Papst gab zahlreiche atemberaubende Handschriften in Auftrag, aus denen er zu feierlichen Gelegenheiten im Petersdom las. Unter diesen Handschriften befindet sich auch sein berühmtes Weihnachtsmissale.
Was ist ein Missale?
Ein Missale ist ein Messbuch, in dem Gebete, Gesänge und Regeln für den Verlauf einer liturgischen Feier in der Kirche festgehalten sind. Man findet in einem Missale nicht nur Gebetstexte und Lieder mit Notation, die nach dem Ablauf des Gottesdienstes geordnet sind. Es enthält auch Richtlinien für das Verhalten des Priesters, beispielsweise wird ihm bestimmte Kleidung vorgeschlagen. Das außerordentlich wertvolle Weihnachtsmissale Alexanders VI. ist eines der berühmtesten Werke dieser Buchgattung.
Wertvoller Buchschmuck
Der Codex wurde im ausgehenden 15. Jahrhundert vom Borgia-Papst in Auftrag gegeben. Die Qualität der Miniaturen deutet auf einen sehr talentierten und erfahrenen Meister der Renaissance hin. Möglicherweise war der Franziskanermönch Antonio da Monza für die Gestaltung des Werkes zuständig. Dieser erschuf einige Miniaturen, die dem Stil der Illustrationen des Weihnachtsmissales stark ähnelten. Die Handschrift enthält zahlreiche farbige Bilder mit Goldschmuck, darunter zwei ganzseitige Illustrationen. Der Text des Werkes wurde mit 136 goldenen Initialen veredelt.
Ein Meilenstein christlicher Liturgie
Die Prachthandschrift überdauerte die Jahrhunderte. Papst Alexander VI. selbst las zu seinen Lebzeiten Gebete und Gesänge aus dem prächtigen Codex. Bis heute wird eben jene Handschrift für den feierlichen Weihnachtsgottesdienst im Petersdom verwendet. Die zahlreichen Päpste und hohen Geistlichen, die das Werk in ihren Händen halten durften, behandelten es mit größter Sorgfalt. Der wertvolle Buchschatz wird heute in der Bibliothek des Vatikans aufbewahrt und einmal im Jahr zum größten christlichen Fest im Zentrum der katholischen Kirche präsentiert.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Weihnachtsmissale Papst Alexanders VI.
Missale Pontificis - Christmas Missal of Alexander VI Borgia
Missa in Nativitate Domini Nostri Iesu Christi, hora tertiarum Pontifice Maximo celebrante
Libellus Missae papalis - Umfang / Format
- 138 Seiten / 48,0 x 35,0 cm
- Herkunft
- Rom (Italien)
- Datum
- Frühes 15. Jahrhundert
- Stil
- Sprache
- Buchschmuck
- 136 Initialen und zahlreichen Miniaturen, darunter 2 sehr große Miniaturen
- Auftraggeber
- Papst Alexander VI.
- Künstler / Schule
- Schreiber: Luca

Weihnachtsmissale des Borgia-Papstes Alexander VI.
Die Geburt Christi / Wappen und Porträt von Alexander VI.
Dieses unglaubliche Auftragswerk des berüchtigten Borgia-Papstes Alexanders VI. (1431–1503) wird noch heute in der Peterskirche für die Weihnachtsmesse verwendet. Das einzige, was vielleicht noch beeindruckender ist als die Miniaturen, sind die 136 goldenen Initialen, die den Text schmücken, einschließlich der hier vorliegenden Incipit-Seite.
Der Inhalt dieses großartigen Codex beginnt mit den Worten „Ein Kind ist geboren“ - Puer natus est. Eine typische, aber zugleich fein gestaltete Krippenszene ist in den prächtigen historisierenden Initialen enthalten, die sich mit floralen Motiven in Rot, Blau und Grün von einem glänzenden Goldgrund abheben. In der Bas-de-Page-Miniatur sind das Wappenschild und das Porträt des anstößigen Papstes vor einem blauen Hintergrund zu sehen, der seinerseits an den Nachthimmel erinnert.
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Weihnachtsmissale des Borgia-Papstes Alexander VI.“
Weihnachtsmissale Alexanders VI
- Verlag
- Belser Verlag – Zürich, 1986
- Limitierung
- 600 Exemplare
- Einband
- Gold- und blindgeprägter Kalbsledereinband mit zwei vergoldeten Muschelschließen
- Kommentar
-
1 Band (64 Seiten) von Adalbert Roth
Sprache: Deutsch - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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