Nibelungenlied und die Klage

Nibelungenlied und die Klage – Müller & Schindler – Ms. 63 – Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek (Donaueschingen, Deutschland)

Passau (Deutschland) — Zweites Viertel des 13. Jahrhunderts

Die älteste erhaltene Version der berühmten Geschichte um Etzel und Hagen, Siegfried und Kriemhild: Das mittelhochdeutsche Heldenepos als Schatz der Literatur- und Sprachgeschichte, seit 2009 UNESCO-Weltdokumentenerbe

  1. Die älteste und umfangreichste erhaltene Abschrift des Epos aus dem 13. Jahrhundert

  2. Aufgrund seiner großen historischen und forschungsrelevanten Bedeutung 2009 zum UNESCO-Weltdokumentenerbe erhoben

  3. Das Werk war lange Zeit verschollen, wurde im 18. Jahrhundert aber wiederentdeckt und galt vor allem im 19. Jahrhundert als das deutsche Nationalepos

Nibelungenlied und die Klage

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Beschreibung
Nibelungenlied und die Klage

Die berühmte Geschichte um den tapferen Siegfried und seine geliebte Kriemhild, die wilde Brünhild und viele weitere bekannte Protagonisten gehört zu den ältesten literarischen Zeugnissen der deutschen Sprache. Nachdem die Sage jahrhundertelang mündlich überliefert worden war, wurde der Text um 1200 erstmals schriftlich festgehalten. In der Folge wurde das mittelhochdeutsche Heldenepos in Handschriften, von denen einige noch heute erhalten sind, weit verbreitet. Die älteste und umfangreichste unter ihnen ist die sogenannte Handschrift C oder die Hohenems-Donaueschinger Handschrift.

Nibelungenlied

Seit 2001 wird dieser Schatz der Literatur- und Sprachgeschichte in der Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek aufbewahrt. Die Handschrift entstand wohl im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts, vermutlich um 1230. Diese älteste Niederschrift des Nibelungenliedes stammt aus dem alemannisch-bairischen Raum und wurde der verwendeten Sprache nach in Tirol oder Vorarlberg niedergeschrieben.

Eine spektakuläre Entdeckung

Lange Zeit war die kostbare Handschrift vergessen und wurde erst in der Mitte des 18. Jahrhunderts wiederentdeckt. Diese sensationelle Wiederentdeckung löste eine große wissenschaftliche und nationale Begeisterung aus. Aus der Bibliothek der Grafen von Hohenems, dem Ort des spektakulären Fundes, gelangte die Handschrift 1816 schließlich in den Besitz des Freiherrn von Laßberg. Nach dessen Tod gelangten die Bestände in die Bibliothek der Fürsten von Fürstenberg, die Hofbibliothek Donaueschingen.

Ein einmaliges Textzeugnis

Die berühmte Handschrift C enthält den Text des Nibelungenlieds und die Klage. In 2439 Strophen werden die 39 Aventiuren des Nibelungenliedes besungen. Die Klage umfasst 4427 Verse. Unter den drei vollständigen Handschriften des 13. Jahrhunderts nimmt die Handschrift C als älteste und umfangreichste eine herausragende Stellung ein und gilt bis heute als Leithandschrift, auf die sich auch die Forschung hauptsächlich stützt. Als Zeugnis seiner Bedeutung wurde die Hohenems-Donaueschinger Handschrift des Nibelungenliedes zum UNESCO-Weltdokumentenerbe erhoben.

„Uns ist in alten mæren. wunders vil geseit…“

Hinter der schmucklosen Handschrift aus 114 Blättern, gebunden in einfaches Leder, verbirgt sich ein wahres Nationalepos, eine tragische und spannende Geschichte um Macht und Rache, Liebe und Hass. Zu Beginn ziert den Text eine schöne bunte Initiale und das Wappen des Freiherrn von Laßberg. Der folgende Text ist dann immer wieder durchsetzt mit größeren roten Buchstaben und bunten Initialen. So kommt der historische Gehalt des Textes voll und ganz zur Geltung.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Das Nibelungenlied und Die Klage: Handschrift C der F. F. Hofbibliothek Donaueschingen
The Song of the Nibelungs
Nibelungenlied
Umfang / Format
228 Seiten / 24.5 × 17.0 cm
Herkunft
Deutschland
Datum
Zweites Viertel des 13. Jahrhunderts
Sprache
Schrift
Frühgotische Minuskel
Buchschmuck
Einige Fleuronnée-Initialen
Inhalt
Eine Version der epischen Dichtung "Nibelungenlied"
Vorbesitzer
Heinrich Durricher
Joseph Freiherr von Laßberg

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Einzelseite

Nibelungenlied und die Klage

Eröffnungsseite mit Initiale und Wappen

Dieser Codex, der unter den erhaltenen Handschriften des Nibelungenliedes als Manuskript C bezeichnet wird, gilt als maßgebend und ist textnah, wobei sich die ursprüngliche künstlerische Ausschmückung der Handschrift auf Fleuronnée-Initialen in Hellblau und Rot sowie unzählige kleinere rote Initialen beschränkt. Die größte und aufwändigste Initiale mit filigranem Rankengeflecht findet sich natürlich auf der ersten Seite des Werkes.

Die heraldische Medaillonminiatur am rechten Rand lautet "Joseph von Laszberg, Ritter" und verweist auf den deutschen Antiquar Baron Joseph Maria Christoph von Laßberg, der die Handschrift 1816 erworben hatte. Es handelt sich um eine Ergänzung aus dem 19. Jahrhundert, die absichtlich im Stil der Gotik ausgeführt wurde, um sie wie das Original aussehen zu lassen. Sie zeigt sein Wappen mit einem dekorativen Helm vor einem grünen Hintergrund mit Rautenmuster und winzigen goldenen Sternen.

Nibelungenlied und die Klage – Müller & Schindler – Ms. 63 – Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek (Donaueschingen, Deutschland)
Faksimile-Editionen

#1 Das Nibelungenlied und Die Klage: Handschrift C der F. F. Hofbibliothek Donaueschingen

Müller & Schindler – Stuttgart, 1968

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Müller & Schindler – Stuttgart, 1968
Limitierung: 500 Exemplare
Kommentar: 1 Band von Heinz Engels
Sprache: Deutsch
Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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#2 Das Nibelungenlied

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