Willehalm - Wolfram von Eschenbach

Willehalm - Wolfram von Eschenbach – MĂŒller & Schindler – Cgm 193, III|Hz 1104–1005 Capsula 1607 – Bayerische Staatsbibliothek (MĂŒnchen, Deutschland) / Graphische Sammlung des Germanischen Nationalmuseums (NĂŒrnberg, Deutschland)

Deutschland — Um 1270

Ausgestattet mit ursprĂŒnglich 1.300 farbenprĂ€chtigen Miniaturen: Die berĂŒhmte und berĂŒhrende Liebesgeschichte vom Markgrafen Willehalm und der Sarazenen-Prinzessin Arabel im Ă€ltesten erhaltenen Willehalm-Codex

  1. Wolfram von Eschenbach (ca. 1160–1220) zĂ€hlt zu den herausragenden Vertretern mittelalterlicher Hofpoesie

  2. Seine berĂŒhmte Romanze handelt von Willehalm, Markgraf der Provence, und Arabel bzw. Gyburg, der Tochter eines sarazenischen Königs

  3. Auf jeder Seite des Fragments sind drei Abbildungen untereinander angeordnet, um dem Leser die Geschichte noch nÀher zu bringen

Willehalm - Wolfram von Eschenbach

  1. Beschreibung
  2. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Willehalm - Wolfram von Eschenbach

Das Epos Willehalm des Dichters Wolfram von Eschenbach zĂ€hlt zu den herausragenden Beispielen höfischer Dichtung des hohen Mittelalters. In der sogenannten „großen Bilderhandschrift“, entstanden um 1270–75 und ursprĂŒnglich mit 1300 Illustrationen „die wohl am reichsten illuminierte deutsche Handschrift des Mittelalters“, wird der Text jeweils in aussagekrĂ€ftigen Bildern vor Augen gefĂŒhrt. Die Fragmente der Handschrift, heute in MĂŒnchen und NĂŒrnberg verwahrt, geben eine Ahnung von der ursprĂŒnglichen Pracht des Codex.

Willehalm des Wolfram von Eschenbach

Das Epos Willehalm des staufischen Dichters Wolfram von Eschenbach zĂ€hlt zu den herausragenden Beispielen höfischer Dichtung des hohen Mittelalters. In der sogenannten „großen Bilderhandschrift“, entstanden um 1270–75 und ursprĂŒnglich mit 1300 Illustrationen „die wohl am reichsten illuminierte deutsche Handschrift des Mittelalters“, wird der Text jeweils in aussagekrĂ€ftigen Bildern vor Augen gefĂŒhrt. Die Fragmente der Handschrift, heute in MĂŒnchen und NĂŒrnberg verwahrt, geben eine Ahnung von der ursprĂŒnglichen Pracht des Codex.

Ein Fragment von historischem Wert

Der frĂŒheste bebilderte Codex zum Willehalm, der heute nur noch in BruchstĂŒcken erhalten ist, ist um 1270–75 entstanden. Diese sogenannte „große Bilderhandschrift“ war ursprĂŒnglich mit 1300 Illustrationen „die wohl am reichsten illuminierte deutsche Handschrift des Mittelalters“. Von diesem Glanz zeugen die bis heute erhaltenen Fragmente. Die Bayerische Staatsbibliothek in MĂŒnchen sowie das Germanische Nationalmuseum in NĂŒrnberg bewahren jeweils einen Teil des Fragments, in MĂŒnchen acht BlĂ€tter, in NĂŒrnberg zwei.
Autor des Epos war Wolfram von Eschenbach, der große Dichter vieler mittelhochdeutscher Epen wie des Parzival, seines berĂŒhmtesten Werkes, und Minnelieder. Wolfram von Eschenbach verfasste den Willehalm in den Jahren 1210–1215, wobei er sich auf eine unbekannte französische Quelle stĂŒtzte, die Landgraf Hermann I. von ThĂŒringen besaß. Es behandelt die Geschichte um Willehalm, Markgraf der Provence, und Arabel bzw. Gyburg, die Tochter eines Sarazenischen Königs.

Text und Bild in eintrÀchtiger Symbiose

Die große Bilderhandschrift, der frĂŒheste bebilderte Willehalm-Codex, ist im Raum Quedlinburg oder Halberstadt in den Jahren um 1270–75 entstanden. Der Fokus liegt dabei auf den Bildern, die den grĂ¶ĂŸeren Teil der BlĂ€tter einnehmen. Jedes Blatt ist mit Text und zugehöriger Illustration versehen, wobei der Text in einer schmalen Leiste jeweils am Ă€ußeren Rand der Seite im gebundenen Buch stand, das Bild zur Mitte hin. Auf jeder Seite sind drei bildliche Illustrationen untereinander angeordnet. Die Bildszenen bestehen hauptsĂ€chlich aus Figurengruppen, zum Teil hinterfangen von architektonischen Bauten oder BĂ€umen und StrĂ€uchern. Dabei agieren die verschiedenen Personen, höfische Damen, gepanzerte Ritter, Könige und einfache Leute, stark mit Gesten. Durch einen raffinierten Trick machte der Illustrator die Szenen leichter verstĂ€ndlich: der Protagonist Willehalm ist jeweils mit einem goldenen Stern ĂŒber seiner Figur oder auf seinem Schild gekennzeichnet, um in aus den anderen herauszukennen. Der Maler verwendete zur Kolorierung der Federzeichnungen leuchtende Farben, hauptsĂ€chlich Rot, Gelb, GrĂŒn und Blau.
Die Fragmente der Handschrift lassen trotz ihrer BruchstĂŒckhaftigkeit das große mittelhochdeutsche Epos Willehalm und die kĂŒnstlerische Ausgestaltung des 13. Jahrhunderts intensiv nachvollziehen.

Kodikologie

Umfang / Format
20 Seiten / 32,0 × 25,0 cm
Herkunft
Deutschland
Datum
Um 1270
Stil
Sprache
Buchschmuck
60 kolorierte und goldgeschmĂŒckte Federzeichnungen
KĂŒnstler / Schule

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Willehalm - Wolfram von Eschenbach – MĂŒller & Schindler – Cgm 193, III|Hz 1104–1005 Capsula 1607 – Bayerische Staatsbibliothek (MĂŒnchen, Deutschland) / Graphische Sammlung des Germanischen Nationalmuseums (NĂŒrnberg, Deutschland)
MĂŒller & Schindler – Simbach am Inn, 1985
Limitierung: 950 Exemplare
Faksimile-Editionen

#1 Willehalm - Wolfram von Eschenbach

MĂŒller & Schindler – Simbach am Inn, 1985

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: MĂŒller & Schindler – Simbach am Inn, 1985
Limitierung: 950 Exemplare
Einband: Halbleder
Kommentar: 1 Band (52 Seiten) von Ulrich Montag
Sprache: Deutsch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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