Wolfenbütteler Psalter

Wolfenbütteler Psalter

Wittenberg (Deutschland) — 1513–1515

Das älteste Dokument der wegweisenden Bibelauslegung Martin Luthers und der erste gedruckte Text des Reformators: Die Grundlage von Luthers Psalmenvorlesung, versehen mit umfangreichen Glossen von seiner eigenen Hand

  1. Martin Luther (1483–1546) ließ das Arbeitsdokument 1513 von Johann Rhau-Grunenberg drucken

  2. Es diente als Grundlage für seine Psalmenvorlesung an der Universität Wittenberg

  3. Sein persönliches Exemplar ist mit unzähligen Glossen versehen und bis heute erhalten

Wolfenbütteler Psalter

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  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Wolfenbütteler Psalter

Der sog. Wolfenbütteler Psalter ist nicht nur der früheste gedruckte Luther-Text überhaupt, sondern zudem die Grundlage seiner ersten Psalmenvorlesung, die Martin Luther (1483–1546) von 1513 bis 1515 an der Universität von Wittenberg hielt. Entsprechend der humanistischen Tradition ließ er am 8. Juni 1513 in der Wittenberger Werkstatt von Johann Rhau-Grunenberg einen lateinischen Psalter für die Besucher dieser Vorlesung drucken. Der Arbeitstext wurde dafür mit einem besonders großen Zeilenabstand sowie kurzen Zusammenfassungen der einzelnen Psalmen versehen. Bemerkenswert ist zudem, dass Luther Jesus Christus im Vorwort ungewöhnlicherweise als Sprecher auftreten lässt, der in direkter Rede Zitate aus dem Alten und Neuen Testament präsentiert. Sein eigenes Exemplar, das heute in der Herzog August Bibliothek verwahrt wird, ergänzte Luther durch unzählige Glossen, die teils umfangreicher sind als der Psalmentext selbst. Sie sind ein unschätzbares Zeugnis der Theologie, Bibelauslegung und Lehrtätigkeit des bedeutenden deutschen Reformators.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Luther Psalter
Sepher Thehillim
Hoc est Liber Laudum sive Hymnorum qui Psalterium David dicitur
Umfang / Format
220 Seiten / 22,0 × 16,0 cm
Herkunft
Deutschland
Datum
1513–1515
Sprache
Buchschmuck
6 nachträglich eingeklebte Bildnisse: Medaillonbild Luthers in Kupferstich, Kupferstich von Melanchthon, Holzschnitt von Luther als Mönch und eine Federzeichnung dieses Bildnisses, koloriertes Brustbild eines Theologen, wahrscheinlich Tilemannus Heshusius
Inhalt
Gedrucktes Buch der Psalmen mit umfangreichen Interlinear- und Marginalglossen von Martin Luther in Vorbereitung seiner Psalmenvorlesung
Künstler / Schule
Vorbesitzer
Martin Luther (1483–1546)
Jakob Probst (1486–1562)
Tilemann Heshusen (1527–1588)
Hans von Hildesheim
Eilhard Segebade (gest. 1602)
Herzog August von Braunschweig-Lüneburg (1579–1666)

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Martin Luther: Wolfenbütteler Psalter 1513–1515
Insel Verlag – Frankfurt, 1983
Limitierung: 100 Exemplare
Detailbild

Wolfenbütteler Psalter

Medaillonbildnis Martin Luthers

Diese Kupferstich-Medaillon mit der umlaufenden Rahmeninschrift „DOCTOR MARTINUS LUTERUS“ findet sich auf der Rückseite des dritten Vorsatzblattes des Codex und wurde ihm von einem späteren Besitzer beigegeben. Es zeigt Martin Luther im Brustbildnis mit Barett – einem typischen Renaissance-Kleidungsstück. Besonders markant ist die große Narbe auf der Stirn, die auf den meisten anderen überlieferten Luther-Porträts fehlt.

Martin Luther: Wolfenbütteler Psalter 1513–1515
Einzelseite

Wolfenbütteler Psalter

Martin Luther als Mönch

Dem Psalter wurde von einem späteren Besitzer auf fol. 1r eine Kopie von Lucas Cranachs d. Ä. (ca. 1472–1553) Holzschnitt, der Luther als Augustinermönch zeigt, hinzugefügt. Das Originalwerk schuf der deutsche Renaissance-Meister zwischen 1520 und 1524. Es wurde für den Psalter im Format leicht beschnitten und ist eines von elf erhaltenen Porträts, das er von dem Reformator anfertigte.

Das Brustbild setzt Martin Luther vor einer Bogenarkade mit klassisch anmutenden Kämpfern in Szene und zieht Betrachtende vor allem durch die detaillierte Ausarbeitung der gelehrten Gesichtszüge in den Bann. Luthers Blick schweift nachdenklich in die Ferne, während sein Mund beinahe den Ansatz eines zufriedenen Lächelns zeigt. Der große Codex, den er halb aufgeschlagen in seinen Händen hält, beachtet er nicht. Vielmehr scheint er das gerade Gelesene zu neuen Gedankengängen zu verarbeiten.

Martin Luther: Wolfenbütteler Psalter 1513–1515
Faksimile-Editionen

#1 Martin Luther: Wolfenbütteler Psalter 1513–1515

Insel Verlag – Frankfurt, 1983

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Insel Verlag – Frankfurt, 1983
Limitierung: 100 Exemplare
Einband: Weinroter Vollledereinband. Faksimile und Kommentar kommen in einem schützenden Schuber.
Kommentar: 1 Band (558 S.) von Eleanor Roach, Reinhard Schwarz, Siegfried Raeder, Paul Raabe und Gerhard Ebeling
Sprache: Deutsch
Faksimile: 1 Band Vollfaksimile des gesamten Originaldokuments (siehe unten) Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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