Bischof Warmund-Sakramentar

Bischof Warmund-Sakramentar – Priuli & Verlucca, editori – Ms. 31 (LXXXVI) – Biblioteca Capitolare di Ivrea (Ivrea, Italien)

Ivrea (Italien) — Ende des 10. Jahrhunderts

Geschaffen für einen der bedeutendsten Stifter des 10. Jahrhunderts und einen engen Vertrauten Kaiser Ottos III.: Das einmalige Wasserfarben-Sakramentar für Bischof Warmund von Ivrea, reich geschmückt mit goldenen Initialen

  1. Ein spektakuläres Kunstwerk im Auftrag des italienischen Bischofs und Zögling Kaiser Ottos III., Warmund (gest. ca. 1011)

  2. Die farbenfrohen Szenen des Sakramentars wurden mit Stift skizziert und mit Wasserfarben ausgemalt

  3. Dadurch wird eine große Rezeptionsbandbreite beim Betrachter erzielt

Bischof Warmund-Sakramentar

Ms. 31 (LXXXVI) Biblioteca Capitolare di Ivrea (Ivrea, Italien)
€€ (1.000€ - 3.000€)
Ausgabe bei uns verfügbar
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  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Bischof Warmund-Sakramentar

Bischof Warmund war eine bedeutende Persönlichkeit Italiens und war Stifter zahlreicher historischer Kunstschätze, von denen heute leider nur wenige noch erhalten sind. Ein spektakuläres Kunstwerk, das mit Warmund in Verbindung gebracht wird, entstand etwa um das Jahr 1000. Es handelt sich dabei um das Sakramentar Bischof Warmunds, welches mit atemberaubend schönen Illustrationen in Wasserfarben und aufwendig verzierten, goldbesetzten Initialen geschmückt ist.

Das Bischof-Warmund-Sakramentar

In der Kapitularbibliothek der italienischen Stadt Ivrea wird ein hochwertiges Manuskript aufbewahrt, das bereits vor dem Jahre 1000 hergestellt wurde. Es handelt sich dabei um das „Sacramentarium Episcopi Warmundi“, welches für Bischof Warmund von Ivrea angefertigt wurde. Der Codex besteht aus insgesamt 444 Pergamentseiten und enthält Illuminationen verschiedenster Ausführung, sowie farbige und vergoldete Zierinitialen. Es ist eines der ältesten Werke der kirchlichen Buchsammlung.

Eine historische Persönlichkeit

Bischof Warmund spielte in der Geschichte der Stadt Ivrea eine besondere Rolle. Er war Gegner des damaligen Königs von Ivrea - König Arduino - und lehnte sich gegen dessen Herrschaft auf. Sein berühmtester Unterstützer war der junge Kaiser Otto III. Dieser hatte sich zum Ziel erklärt, das Heilige Römische Reich wiederherzustellen, wie es unter Kaiser Konstantin existierte. Der Kaiser ernannte Papst Sylvester II. als Nachfolger Papst Gregors V. In der römischen Synode im Jahr 999 ließ Sylvester II. das **Todesurteil über den angeblich gottlos lebenden König Arduino ** verhängen - somit war Warmunds Gegner beseitigt. Das Sakramentar, das ihm zu Ehren verfasst wurde, erinnert an die Bezwingung des Feindes.

Ein würdiger Gegner

In der mittelalterlichen Literatur finden sich zahlreiche Darstellungen König Arduinos, welcher in historischen Schriften häufig als erster König Italiens betitelt wurde. Er wurde als großer Mann mit einer stattlichen, Macht ausstrahlenden Statur abgebildet. Sein Rivale Warmund stand diesem Idealbild in nichts nach, zumindest lassen die historischen Abbildungen des Bischofs darauf schließen. Der hochgebildete und kunstliebende Warmund machte die Stadt Ivrea zu einem der berühmtesten kulturellen Zentren Italiens in jener historischen Epoche. Eines der wenigen, bis heute existenten Beispiele der künstlerischen Errungenschaften seiner Zeit ist das erstaunliche Sakramentar, das uns hier vorliegt.

Vielfältiger Buchschmuck

Die Illustration des Meisterwerkes wurde von verschiedenen Buchkünstlern ausgeführt. Einige Besonderheiten sind jedoch allen Bildern gemein. Die lebhaft farbigen Szenen wurden mit einem Stift skizziert und mit Aquarellfarben ausgemalt. Die großformatigen Miniaturen und auch die fein gestalteten Zierinitialen sind in Rahmen eingefasst, welche erklärende und verdeutlichende Inschriften tragen.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Sacramentarium Episcopi Warmundi
Ivrea Sacramentary
Sacramentario del Vescovo Warmondo di Ivrea
Sacramentarium episcopi Warmundi
Bishop Warmund Sacramentary
Sacramentary of Ivrea
Sacramentario d'Ivrea
Umfang / Format
444 Seiten / 33,0 × 21,0 cm
Herkunft
Italien
Datum
Ende des 10. Jahrhunderts
Stil
Sprache
Schrift
Karolingische Minuskel
Buchschmuck
62 Miniaturen und zahlreiche farbige zoomorphe Initialen
Inhalt
Liturgische Texte, Gebete für verschiedene Festtage, Begräbnisriten, Texte für die Bischofsweihe und die Konsekration von Königen
Auftraggeber
Warmund, Bischof von Ivrea (gest. um 1011)
Künstler / Schule
Vorbesitzer
Bischof Warmund (gest. um 1011)

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Bischof Warmund-Sakramentar – Priuli & Verlucca, editori – Ms. 31 (LXXXVI) – Biblioteca Capitolare di Ivrea (Ivrea, Italien)
Priuli & Verlucca, editori – Scarmagno, 1990
Limitierung: 1000 Exemplare
Detailbild

Bischof Warmund-Sakramentar

Krönung eines Königs

Diese feine Miniatur zeigt einen jungen König, der sich nach vorne neigt, um seine Krone in Empfang zu nehmen, während er von tonsurierten Priestern umgeben ist, die alle kunstvolle Gewänder tragen. Die Szene ist ohne Hintergrund dargestellt und der einzige Hinweis darauf, dass sie in einer Kirche spielt, ist der Altar, der mit einem großen Tuch bedeckt ist. Die relativ natürliche Haltung der Figuren ist für die damalige Zeit sehr fortschrittlich - ein Zeichen der aufkommenden Romanik - und unterscheidet sich von den eher steifen Formen, die im 10. Jahrhundert zuvor dominierten.

Bischof Warmund-Sakramentar – Priuli & Verlucca, editori – Ms. 31 (LXXXVI) – Biblioteca Capitolare di Ivrea (Ivrea, Italien)
Einzelseite

Bischof Warmund-Sakramentar

Incipit-Seite

Dominiert von einer kunstvollen V-Initiale, ist dies ein schönes und aussagekräftiges Beispiel für die künstlerische Gestaltung dieser ganze tausend Jahre alten Handschrift. Sie zeichnet sich durch ihre verzierten Initialen und feinen Aquarelle aus. Die Aquarelle waren bei ihrer Entstehung sehr leuchtend, sind aber leider verblasst und das Blattgold hat sich im Laufe der Jahrhunderte abgerieben; aber das Rot und Blau haben sich bemerkenswert gut gehalten.

Der Einfluss der insularen Kunst war zu dieser Zeit in Europa weit verbreitet, da irische Missionare seit Jahrhunderten Klöster in ganz Europa gegründet hatten und weiterhin sehr aktiv im klösterlichen Leben, einschließlich der Skriptorien, waren. Dieser Einfluss zeigt sich in den komplizierten Flechtmustern und den Drachenköpfen, beides Standardmerkmale der insularen Buchmalerei.

Bischof Warmund-Sakramentar – Priuli & Verlucca, editori – Ms. 31 (LXXXVI) – Biblioteca Capitolare di Ivrea (Ivrea, Italien)
Faksimile-Editionen

#1 Sacramentarium Episcopi Warmundi

Priuli & Verlucca, editori – Scarmagno, 1990
Bischof Warmund-Sakramentar – Priuli & Verlucca, editori – Ms. 31 (LXXXVI) – Biblioteca Capitolare di Ivrea (Ivrea, Italien)
Bischof Warmund-Sakramentar – Priuli & Verlucca, editori – Ms. 31 (LXXXVI) – Biblioteca Capitolare di Ivrea (Ivrea, Italien) Copyright Bildmaterial: Ziereis Faksimiles

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Priuli & Verlucca, editori – Scarmagno, 1990
Limitierung: 1000 Exemplare
Einband: Holztafeln mit handgebundenem, geprägtem Naturlederrücken. Faksimile und Kommentar Band durch einen Schuber mit hölzernen Kopfteilen und geprägtem Leder Seiten.
Kommentar: 1 Band (240 Seiten) von Luigi Bettazzi, Ferdinundo dell'Oro und Luigi Magnani
Sprachen: Englisch, Französisch, Italienisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
€€ (1.000€ - 3.000€)
Ausgabe bei uns verfügbar
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