Purpurne Pracht, ottonische Buchmalerei und mittelalterliche Neumen: Eines der wenigen erhalten gebliebenen Meisterwerke aus dem berühmten Kloster Echternach
Echternacher Sakramentar und Antiphonar
Abtei von Echternach (Luxemburg) — Um 1030

Echternacher Sakramentar und Antiphonar
Abtei von Echternach (Luxemburg) — Um 1030
Entstanden im berühmten Kloster von Echternach als Vorläufer des Missales
Aufgrund seiner zahlreichen Miniaturen und Initialen ein Meisterwerk der hochmittelalterlichen Buchmalerei
Prächtige Purpurseiten und Gesänge in mittelalterlicher Neume-Notation

Echternacher Sakramentar und Antiphonar
Incipit-Seite: Gregorianischer Introitus am Ostersonntag
Diese fabelhafte R-Initiale weist sämtliche Kennzeichen der ottonischen Buchmalerei auf: eine aufwändige Incipit-Seite, die mit einem Akanthusblattrahmen, feinen Flechtwerk, einem lila Hintergrund sowie Gold- und Silberblättern ausgestaltet wurde. Die Seite präsentiert mit dem Introitus die Eröffnungszeilen der liturgischen Feier der Eucharistie, und zwar für den Ostersonntag nach gregorianischer Tradition: RESURREXI ET ADHUC TECUM SUM ALLELUIA, also „Ich bin auferstanden und immer bei dir. Halleluja.“
Echternacher Sakramentar und Antiphonar
- Echternach Sacramentary and Antiphonary
Kurzbeschreibung
Eine frühmittelalterliche Prachthandschrift aus dem berühmten Kloster Echternach, die als Vorläuferin des Missales gelten kann: Das Echternacher Sakramentar entstand etwa 1030 für das Kloster, und zwar, wie einige stilistische Merkmale andeuten, wohl in Echternach selbst. Seine zahlreichen würdevollen Miniaturen und die ausgesuchten Initialen machen es zu einem Meisterwerk der frühmittelalterlichen Buchmalerei, genauso wie seine ungewöhnlichen Purpurseiten. Doch auch für den Musikwissenschaftler ist dieses Werk von besonderem Interesse. Darin findet sich nämlich ein erster Höhepunkt früher Notenschrift in Form von Neumen, die Rhythmik und Melodik der mittelalterlichen Gregorianik in einmaliger Weise überliefern. Dabei stellen die Neumen aus Echternach eine unabhàngige und bodenständig-urwüchsigere Neumenschrift dar als die aus St. Gallen.
Echternacher Sakramentar und Antiphonar
Das Echternacher Sakramentar, das aufgrund seiner zahlreichen Miniaturen und seiner prachtvollen Initialen zu den Meisterleistungen frühmittelalterlicher Buchmalerei in Deutschland gehört, ist in besonderem Maße auch für den Musikwissenschaftler von Interesse, finden wir hier doch einen ersten Höhepunkt früher Notenschrift in Form von Neumen, die uns Rhythmik und Melodik der mittelalterlichen Gregorianik in einmaliger Weise überliefern.
Die Handschrift wurde um 1030 für Echternach geschrieben und illuminiert. Einige stilistische Merkmale weisen darauf hin, dass sie in Echternach selbst entstand.
Dieser Codex gehört zu den Neumenhandschriften, wie man sie gegen Ende des 10. bis Anfang des 11. Jahrhunderts häufig vorfindet. Den verwendeten deutschen Neumen hat man Ähnlichkeit mit der St. Gallener Neumenschrift nachgesagt. Nicht ganz zu Unrecht, nur soll ihre Eigenständigkeit darob nicht übergangen werden. Sie darf keineswegs als ein Abklatsch, eine dekadente Form der raffinierten, nuancenreichen St. Gallener Schrift angesehen werden. Sie ist eben einfacher, urwüchsiger, bodenständiger und spiegelt auch eine Gesangart wider, die weit entfernt von der St. Gallener ist.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Echternach Sacramentary and Antiphonary
- Art
- Handschrift auf Pergament
- Umfang / Format
- 556 Seiten / 23,6 × 16,7 cm
- Herkunft
- Abtei von Echternach (Luxemburg)
- Datum
- Um 1030
- Epoche
- Hochmittelalter
- Stil
- Ottonisch
- Genre
- Liturgische HandschriftenBibeln / EvangeliareMusik
- Sprache
- Latein

Echternacher Sakramentar und Antiphonar
Der segenende Christus
Hier haben wir eine prächtige ottonische Miniatur vor einem polierten Goldgrund im byzantinischen Stil, der dem Bild ein zeit- und raumloses Flair verleiht. Christus hat eine monumentale, statische Erscheinung und blickt ruhig auf, ja sogar durch den Betrachter hindurch. Mit ausgestreckten Armen macht er mit der rechten Hand das Segenszeichen und hält mit der linken das Evangelium.
Die Szene wird in einen typisch ottonischen Rahmen mit einem Muster aus Rot, Rosa, Grün und Blau mit Blattgold-Akzenten eingepasst. Der Apostel, der vor Christus kniet, sitzt ganz am Rand des Rahmens. Abgesehen davon, dass dem Bild dadurch noch eine gewisse Dynamik verliehen wird, entsteht so der Eindruck, dass er wie der Betrachter vom Bild entfernt und somit auch vom Erlöser noch ein Stück weit getrennt ist.
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Echternacher Sakramentar und Antiphonar“
Das Echternacher Sakramentar und Antiphonar
- Verlag
- Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Graz, 1982
- Limitierung
- 500 Exemplare
- Einband
- Leder. Faksimile und Kommentar in festem Schuber.
- Kommentar
-
1 Band (238 Seiten) von K. H. Staub, P. Ulveling und F. Unterkircher
Sprache: Deutsch
K. H. Staub (Kodikologie), P. Ulveling (Musikologie) und F. Unterkircher (Liturgik) - Mehr Informationen
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