Ursprünglich Kaiser Friedrich II. gewidmet: Die älteste Abschrift von Pietro da Ebolis heute verlorenem Exemplar über die Heilwirkung heißer Quellen
De Balneis Puteolanis
Neapel (Italien) — ca. 1250

De Balneis Puteolanis
Neapel (Italien) — ca. 1250
Das Werk beschreibt 35 natürliche heiße Quellen rund um Pozzouli am Golf von Neapel und ihre heilende Wirkung
Es ist das älteste Exemplar des heute verlorenen Originals von Pietro da Eboli (aktiv 1196–1220) und stammt wahrscheinlich etwa aus dem Jahr 1250
Das Werk war ursprünglich Kaiser Friedrich II. (1194–1250) gewidmet, der selbst gerne und regelmäßig in heißen Quellen badete

De Balneis Puteolanis
Sauna in Agnano
Saunen werden heute wegen ihrer guten Wirkung auf die Gesundheit geschätzt: Gutes Schwitzen in der Hitze einer Sauna soll auch bei Entzündungen helfen und hat viele andere gesundheitliche Vorteile. Hier sehen wir einen Mann, der gerade die Sauna verlässt, um etwas Wasser aus dem Fluss zu schöpfen (in dem aber auch Frösche und Schlangen schwimmen). Im Inneren der Sauna ist eine Gruppe nackter Männer um einen Eisenkessel versammelt, der wahrscheinlich mit erhitzten Steinen gefüllt ist, auf die das Wasser aus dem Fluss dann gegossen werden soll.
De Balneis Puteolanis
- De Balneis Puteoli
Kurzbeschreibung
Die berühmte Schrift des Pietro da Eboli über die Heilwirkung der Bäder von Pozzuoli in einem luxuriösen Codex: in der Biblioteca Angelica in Rom wird diese älteste erhaltene Kopie des heute verlorenen Originals von Pietro da Eboli aufbewahrt. Das wissenschaftlich-unterhaltsame Lehrgedicht des italienischen Poeten wird hier mit 18 ganzseitigen Miniaturen illustriert, die ein einzigartiges Zeugnis von der süditalienischen Buchmalerei des Trecento geben.
De Balneis Puteolanis
Pietro da Eboli verfasste in den Jahren 1211 bis 1221 sein sowohl wissenschaftlich als auch literarisch ansprechendes Hauptwerk mit dem Titel De Balneis Puteolanis. Damit traf er genau den Nerv seiner Zeit und schuf ein Werk, das in der Folge weite Verbreitung fand. So wurde das Werk bis zum 15. Jahrhundert in zahlreichen Handschriften verbreitet und fand danach in vielen Druckausgaben weitere Verbreitung. Als das älteste Zeugnis des heute verlorenen Originals gilt die luxuriöse Handschrift aus der Biblioteca Angelica in Rom. Der Codex entstand dem Stil nach in Neapel in den 50er Jahren des 13. Jahrhunderts.
Ein medizinisch-unterhaltsames Traktat
Das Traktat oder Lehrgedicht „Über die Bäder von Pozzuoli“ von Pietro da Eboli ist ein spannendes und wertvolles Zeugnis der Anfänge der wissenschaftlichen Medizin. Die Schrift gibt eine Beschreibung von 35 Quellen rund um Pozzuoli am Golf von Neapel und deren medizinischer Heilwirkung und bezeugt so die Bedeutung der Therapie durch die Heilbäder, die seit der Antike als Thermalbäder und Heilquellen zur medizinischen Anwendung genutzt wurden. Damit stellt sich Pietra da Eboli in die Nachfolge berühmter antiker Mediziner wie Galen, Avicenna oder Hippokratus. Gewidmet ist De Balneis Puteoli der „Sol Mundi“ Kaiser Friedrich II, der selbst gerne Heilbäder anwandte und von deren Wirkung überzeugt war. So ist das Werk des Pietro da Eboli zugleich eine Erinnerung an die italienischen Heilbäder des 13. Jahrhunderts und Zeugnis der Begeisterung für Wissenschaft und kultivierte Schönheit am Hof des Kaisers.
Eine Luxushandschrift mit nützlichem Inhalt
Die wertvolle Handschrift mit der Signatur Ms. 1474 der Biblioteca Angelica in Rom präsentiert dieses Werk in wunderschöner Umgebung: 18 ganzseitige, großformatige Miniaturseiten - passend zu den 18 Epigrammen des Lehrgedichts – begleiten den Text. Die qualitätvollen Miniaturen stammen von einem einzigen Miniaturisten und präsentieren sich in bunten Rahmen und auf Goldgrund. Diese kleinen Kunstwerke machen die Handschrift zu einem bedeutenden Zeugnis der Buchmalerei Süditaliens im Duecento: hier werden byzantinische Elemente in die realistischen Darstellungen integriert, römische Architektur verschmilzt mit orientalischen Kuppeldächern und die Darstellung des menschlichen Körpers ist ganz und gar klassisch beeinflusst.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- De Balneis Puteoli
- Herkunft
- Neapel (Italien)
- Datum
- ca. 1250
- Epoche
- Stil
- Sprache
- Buchschmuck
- 18 ganzseitige Illuminationen
- Inhalt
- Gedicht, Beschreibung der Thermalbäder der Phlegräischen Felder
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „De Balneis Puteolanis“
De Balneis Puteolanis
- Verlag
- Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato – Rom, 2000
- Limitierung
- 1200 Exemplare
- Kommentar
-
1 Band von Giovanna Lazzi
Sprachen: Italienisch - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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